»Riesen«-Freude in Döbeln: Stiefelstadt gewinnt den ersten Preis beim City-Wettbewerb »Ab in die Mitte!«
08.11.2024, 12:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Sonderpreise des Wirtschaftsministeriums und Staatsministeriums für Regionalentwicklung gehen nach Pirna und Görlitz
42 sächsische Kommunen mit 46 Projekten haben sich am 21. Innenstadtwettbewerb »Ab in die Mitte! Die City-Offensive Sachsen« beteiligt. Das Jahresmotto hieß »Auf’n Halt – Stadtmitte hat immer Saison«. Der sächsische Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Kralinski hat heute in Leipzig gemeinsam mit Vertretern der Initiatoren und Hauptsponsoren die Haupt-, Sonder- und Anerkennungspreise an die Kommunen überreicht. Döbeln freute sich über den mit 60.000 Euro dotierten ersten Preis für das Vorhaben »STIEFELPARADE für einen PARADESTIEFEL – ein Riese wird 100«. Es holt mit neuen Ideen die Tradition des 1925 gefertigten, 200 Kilogramm schweren Döbelner Riesenstiefels in die Gegenwart.
Staatssekretär Thomas Kralinski nahm in Vertretung für den diesjährigen Schirmherrn, Wirtschaftsminister Martin Dulig, teil und sagte: »Ein Blick über die eigene Gemeindegrenze erweitert den Horizont. Schließlich brauchen wir lebendige Innenstädte als gesellschaftliche Treffpunkte und Orte, die Identifikation und Heimatgefühl stiften. Döbeln zeigt in diesem Jahr besonders gut, wie das gelingen kann. Das ausgezeichnete Projekt schafft mit einem regionalen Alleinstellungsmerkmal, dem Riesenstiefel, neue Treffpunkte und Fotomotive. Auch Pirna hat uns mit seinem Konzept überzeugt, die viel befahrene Gartenstraße zu einer verkehrsberuhigten Flaniermeile zu gestalten. Mit Begrünung, Mobil- und Infopunkten, Festen und Freilichtkino soll zwischen Zentralem Omnibusbahnhof und Altstadt eine Willkommensstraße entstehen. Das Wirtschaftsministerium würdigt dieses ambitionierte Vorhaben mit dem Sonderpreis ,Einzelhandel‘.«
»,Ab in die Mitte!‘ ist und bleibt ein wichtiges Instrument zur Stärkung unserer Innenstädte. Deshalb freue ich mich, dass die Zahl der Wettbewerbsbeiträge erneut gestiegen ist. Ich gratuliere allen Preisträgern und wünsche viel Erfolg bei der Umsetzung der prämierten Projekte«, so Thomas Schmidt, Staatsminister für Regionalentwicklung. »Unser Sonderpreis ‚Innovative Jugend‘ geht nach Görlitz für das Projekt ‚Haltewunsch: Unerwartet was los‘. Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Anne Augustum haben spannende Ideen für die Görlitzer Bus- und Bahn-Haltestellen entwickelt, die sie nun verwirklichen. Wer bei ‚Ab in die Mitte!‘ mitmacht, hat aber auch ohne einen Platz auf dem Siegertreppchen gewonnen. Denn viele Ideen und Projekte werden in den Städten trotzdem weiterverfolgt und verwirklicht. Mit dem jährlichen Kreativtreff hat sich ‚Ab in die Mitte!‘ auch zu einem Innenstadtnetzwerk entwickelt, in dem Ideen zur Stärkung und Belebung unserer Zentren ausgetauscht werden. Das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung begleitet dieses Netzwerk ganz aktiv.«
Die Abschlussveranstaltung des 21. City-Wettbewerbs fand heute im Rahmen der Messe »denkmal 2024« in der Leipziger Messe statt. Das Wirtschaftsministerium (SMWA), das 2024 die Schirmherrschaft innehat, und das Staatsministerium für Regionalentwicklung (SMR) stellten für die Preisgelder mehr als 300.000 Euro aus Haushaltsmitteln bereit. Platzierungen mehrerer Projekte einer Kommune oder einzelner Projekte in mehreren Kategorien waren möglich.
Der 3,70 Meter hohe Döbelner Riesenstiefel ist ein beeindruckendes Beispiel sächsischer Handwerkskunst und das Wahrzeichen der Muldestadt in Mittelsachsen. 1925, zum 600-jährigen Jubiläum der Schuhmacherinnung, fertigten sieben Innungsmeister in 750 Arbeitsstunden den gigantischen Schuh. 100 Jahre später möchte die Große Kreisstadt zehn zwei Meter hohe, abwechslungsreich gestaltete Riesenstiefel in der Innenstadt aufstellen. Ob Kutscher- oder Erdbeerstiefel – die »Stiefelparade« soll ein neuer Besuchermagnet werden und zugleich auf weitere Attraktionen wie die Pferdebahn oder das neue Erlebnisdorf hinweisen. »Das Projekt erfüllt alle Kriterien der Wettbewerbsausschreibung in hervorragender Weise und hat die gesamte Jury vollumfänglich überzeugt, in diesem Jahr der erste Preisträger zu sein«, heißt es in der Jury-Begründung.
Alle Preisträger im Überblick
1. Preis (60.000 Euro)
- Große Kreisstadt Döbeln: »STIEFELPARADE für einen PARADESTIEFEL – ein Riese wird 100«
2. Preis (jeweils 40.000 Euro)
- Große Kreisstadt Bautzen: »Sagen. Machen. Handel. | Bautzen. Sagenhaft wandelbar«
- Stadt Chemnitz: »CHEMNITZ GEWINNT! ROTER TURM LOTTO«
3. Preis (jeweils 20.000 Euro)
- Große Kreisstadt Auerbach/Vogtland: »Altmarkt GANZjährig LEBEN(dig) – historische Identität trifft moderne Aufenthaltsqualität«
- Stadt Chemnitz: »Auf’n Halt – Leuchten und Genießen«
- Große Kreisstadt Reichenbach im Vogtland: »Aus blau und gelb wird GRÜN: Auf’n HALT… und AufentHALT im Grünen«
Sonderpreise
- Große Kreisstadt Pirna: Sonderpreis »Einzelhandel« des SMWA für das Vorhaben »Flaniermeile Gartenstraße« (15.000 Euro)
- Große Kreisstadt Görlitz: »simul+«-Sonderpreis »Innovative Jugend« des SMR für das Vorhaben »Haltewunsch: Unerwartet was los« (15.000 Euro)
- Große Kreisstadt Wurzen: Sonderpreis »Licht« für das Vorhaben »Findet Erleuchtung! – Fabelhafte Illuminationen auf der Wurzener Domfreiheit!« (Lichtinstallation im Wert von 5.000 Euro)
- Große Kreisstadt Aue-Bad Schlema: Sonderpreis »Blühendes Zentrum« für das Vorhaben »Aus Grau wird Grün« (Blumenampeln im Wert von 2.500 Euro)
- Stadt Ehrenfriedersdorf: Sonderpreis »Blühendes Zentrum« für das Vorhaben »Ehrenfriedersdorf findet die Mitte« (Blumenampeln im Wert von 2.500 Euro)
Anerkennungspreise (jeweils 10.000 Euro)
- Große Kreisstadt Meißen: »Statt Asphalt: Aufenthalt – ein Stadtstrand für Meißen«
- Große Kreisstadt Niesky: »Innehalten – Innenstadt zum Aufhalten«
- Große Kreisstadt Sebnitz: »StadtPlatzLiebe: Ein Treffpunkt für alle«
- Große Kreisstadt Wurzen: »Findet Erleuchtung! – Fabelhafte Illuminationen auf der Wurzener Domfreiheit!«
- Große Kreisstadt Zittau: »Gastro-Insel ‚uff’m Moarkte‘«
- Stadt Heidenau: »Heidenauer Kräuterwiese – Stadtnatur zu jeder Jahreszeit erleben«
- Stadt Meerane: »INTER – Zwischenstationen«
- Stadt Naunhof: »Grüne Pause«
- Stadt Oederan: »Kreativ- und Mitmachwelt – Das KulturFestZelt Oederan«
- Stadt Olbernhau: »Marktportal Olbernhau«
Hintergrund
Der Wettbewerb »Ab in die Mitte! Die City-Offensive Sachsen« ist im Freistaat ein erfolgreiches Instrument zur kreativen und nachhaltigen Innenstadtbelebung. Bei dem 2004 ins Leben gerufenen Wettbewerb handelt es sich um eine »Public Private Partnership« – eine von der privaten Wirtschaft (Industrie- und Handelskammern und weitere Sponsoren) gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen getragene Initiative. Alle Kosten, die über die Preisgelder hinausgehen, trägt die Wirtschaft. Über 150 sächsische Kommunen mit über 680 Projekten haben sich in den ersten 20 Jahren an der City-Offensive beteiligt.
Weitere Informationen zu den aktuellen und bisherigen Vorhaben finden Sie auf der Internetseite des City-Wettbewerbs (abindiemitte-sachsen.de).