Umwelt- und Landwirtschaftsminister Günther: »Wir wollen Naturschutz und wirtschaftliche Situation der Teichbetriebe besser in Einklang bringen«
25.11.2024, 13:22 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Die Förderbeträge für naturschutzgerechte Teichbewirtschaftung in Sachsen werden künftig deutlich erhöht. Dies hat Umwelt- und Landwirtschaftsminister Wolfram Günther am Montag (25.11.) bei einem Besuch der Teichwirtschaft Klitten bekanntgegeben. Mit der Änderung der »Förderrichtlinie Teichwirtschaft und Naturschutz (TWN/2023)« werden die Prämien an die tatsächlichen Mehraufwendungen für Naturschutzleistungen angepasst. Hierfür stellt der Freistaat zusätzliche Landesmittel in Höhe von 4,4 Millionen Euro bereit.
Günther: »Die sächsischen Teichwirtschaften produzieren nicht nur nachhaltigen Fisch, sondern erbringen auch wichtige Umweltleistungen. Mit der traditionellen Bewirtschaftung der kulturhistorisch und ökologisch wertvollen Teiche tragen sie wesentlich zum Erhalt von Arten und Lebensräumen bei. Und sie steigern die Attraktivität von Regionen wie der Lausitz. Um Naturschutz und die wirtschaftliche Situation der Betriebe besser in Einklang zu bringen, erhöhen wir nun die Landesfördermittel und setzen uns damit für den langfristigen Erhalt der Teichlandschaften in Sachsen ein.«
Mit der »Förderrichtlinie Teichwirtschaft und Naturschutz (TWN/2023)« werden naturschutzgerechte extensive Bewirtschaftungsweisen unterstützt. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Meeres- Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF) sowie aus dem sächsischen Landeshaushalt. Sachsen stellt bereits für das Wirtschaftsjahr 2024 zusätzliche Fördergelder in Höhe von einer Million Euro bereit und erhöht damit die Teichförderung um ein Drittel auf jährlich vier Millionen Euro. Die Eingliederung der zusätzlichen sächsischen Landesmittel in den Finanzplan des deutschen Programms für den EMFAF bedarf der Genehmigung durch die EU-Kommission. Die Anwendung der neuen Prämien erfolgt, sobald die Zustimmung aus Brüssel vorliegt. Die sächsischen Teichwirtinnen und -wirte werden in den kommenden Tagen über die vorgesehenen Erhöhungen der einzelnen Prämiensätze informiert.
Die Teichwirtschaft Klitten bewirtschaftet im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft knapp 270 Hektar Teichfläche mit Biokarpfen. Außerdem betreibt Teichwirtschaftsinhaber Gunther Ermisch eine Forellen- und Lachszucht und ist Fischereibetrieb der Talsperre Quitzdorf.