König der Fische ist zurückgekehrt

26.11.2024, 09:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Der im Lachsbach bei Bad Schandau gefangene Lachs. (© LfULG)

Der im Lachsbach bei Bad Schandau gefangene Lachs. (© LfULG)

Lachsaufstieg in Sachsen hat begonnen

Bei einem routinemäßigen Monitoring am 22. November im Lachsbach bei Bad Schandau ist Fischereiexperten des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) der erste zurückgekehrte Lachs des Jahres 2024 ins Netz gegangen. Das Lachsweibchen (Rogner) wog 1,5 Kilogramm und war 62,5 Zentimeter lang. Die erste von aktuell zwei Laichgruben im Lachsbach ist bereits am 8. November nachgewiesen worden.

Der Zeitpunkt des Lachsaufstiegs hat sich auch in diesem Jahr wieder deutlich nach hinten verschoben. Normalerweise hat der Aufstieg bereits Ende Oktober begonnen und Mitte November seinen Höhepunkt erreicht. Als mögliche Ursache für den späteren Lachsaufstieg 2024 sieht das LfULG die bis jetzt sehr niederschlagsarmen Monate Oktober und November. Üblicherweise sind im Herbst erhöhte Abflüsse in den Zuflüssen der oberen Elbe zu verzeichnen, die den Aufstieg der Lachse aus der Elbe in die sächsischen Laichflüsse auslösen.

Nun hoffen die Fischereiexperten des LfULG, dass der Fang der Anfang einer guten Lachssaison sein wird.

Hintergrund:

Das sächsische Programm zur Wiederansiedlung des Atlantischen Lachses begann mit dem ersten Besatz schwedischer und irischer Lachsbrütlinge in der Polenz im Jahr 1995. Inzwischen sind weit über 1.000 Laichfische nach Sachsen zurückgekehrt. Trotzdem ist deren Anzahl weder in Sachsen und auch nicht im gesamten Einzugsgebiet der Elbe ausreichend, damit eine natürliche Reproduktion seines Bestandes gesichert ist.

Noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts war der Lachsfang einer der einträglichsten Zweige der Elbfischerei. Von Hamburg bis Prag wurden an zahlreichen Fangorten mittels stationärer Lachsfänge oder Netzen jährlich tausende Lachse gefangen. Überfischung, Gewässerverschmutzung, Ausbau der Elbe zur Binnenschifffahrtsstraße und versperrte Zugänge zu den Laichplätzen durch Wehre und Wasserkraftanlagen führten ab 1815 zur kontinuierlichen Reduzierung der Fangzahlen. Nach dem II. Weltkrieg war der ursprüngliche Elblachs ausgestorben.

Der Besatz ist vorerst im gesamten Elbeeinzugsgebiet weiter erforderlich. Das Monitoring und der Fang von Laichfischen sollen dazu beitragen, die Besatzmengen zu erhöhen. Vollreifen Fischen wird noch am Bach der Rogen (die Eier) entnommen. Sie werden vor Ort befruchtet und in ein Bruthaus überführt. Dort ist ihre Überlebensrate deutlich höher, als in der freien Natur. Anschließend werden die jungen Lachse wieder in die Gewässer entlassen.

Die vielfältigen lokalen Anstrengungen, den Lachs wieder im gesamten Elbeeinzugsgebiet heimisch zu machen, werden seit 2019 zwischen allen deutschen Elbanliegerländern und den Partnern aus der Tschechischen Republik im Programm »Salmo albis« abgestimmt. Sachsen hat für dieses Programm die Rolle des Koordinators übernommen.


Kontakt

Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Pressesprecherin Karin Bernhardt
Telefon: +49 351 2612 9002
Telefax: +49 351 4511 9283 43
E-Mail: karin.bernhardt@smekul.sachsen.de
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