Kultusminister Piwarz reagiert tief getroffen auf den Tod von Dr. Nora Goldenbogen

26.11.2024, 12:03 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Tief bestürzt reagiert Kultusminister Christian Piwarz auf den Tod von Nora Goldenbogen, der Präsidentin des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden. »Mit tiefer Trauer habe ich vom Tod von Dr. Nora Goldenbogen erfahren. Sie zeichnete sich durch die besondere Gabe aus, die Anliegen der jüdischen Gemeinschaft aus einem von persönlichem Erleben geprägten tiefen Verständnis historischer und gesellschaftlicher Zusammenhänge heraus zu vermitteln. In Zeiten eines zunehmenden Antisemitismus war Nora Goldenbogen eine Kämpferin für Verständigung und gegen das Vergessen. Das Miteinander mit ihr war davon geprägt, Wahrheit und Gemeinsamkeit suchen. Nicht zuletzt ihrem Engagement, ihrer Forschungs- und Bildungsarbeit ist es zu verdanken, dass wir in Sachsen über eine lebendige Erinnerungskultur und offene Räume für die Vielfalt jüdischen Lebens verfügen. Aus ihrem Erbe erwächst aber auch unsere gemeinsame Verpflichtung, dass Staat und Gesellschaft keine Räume zulassen dürfen, in denen Judenfeindlichkeit unwidersprochen bleibt. Unser Mitgefühl gilt besonders ihren Angehörigen und den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern in Sachsen. Der Freistaat Sachsen wird Nora Goldenbogen in besonders ehrendem Andenken bewahren«, so Kultusminister Christian Piwarz

Die diplomierte Lehrerin für Deutsch und Geschichte und promovierte Historikerin wurde 1949 in Dresden geboren. Von 2003 bis 2020 war sie Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Dresden. Seit 2017 war sie Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden. Ebenfalls seit dieser Zeit war Nora Goldenbogen Mitglied im MDR-Rundfunkrat und arbeitete im Programmausschuss Leipzig mit. Nora Goldenbogen war zudem Gründungsmitglied des 1992 gegründeten Dresdner Vereins HATiKVA e. V. – Bildungs- und Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur Sachsen e. V., dessen Leiterin sie von 1996 bis 2014 war.

Nora Goldenbogen hat zahlreiche Abhandlungen zur Geschichte der Juden und Jüdinnen in Dresden, Sachsen und der DDR verfasst, darunter »Juden in Sachsen« (2013), »Einst und Jetzt. Zur Geschichte der Dresdner Synagoge und ihrer Gemeinde«, (2001), »Die Dresdner Synagoge. Geschichte und Geschichten« (2004), »Jüdisches Leben in Sachsen 1945 bis 1989« (in: Gunda Ulbricht, Olaf Glöckner, Juden in Sachsen, Leipzig 2013.). Ihr Buch »Seit ich weiß, dass Du lebst. Liebe und Widerstand in finstersten Zeiten« erschien 2022. Am 27. Oktober 2017 wurde sie mit der Dresdner Ehrenmedaille der Landeshauptstadt Dresden ausgezeichnet.


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