Sachsen mit hoher Fachkraftquote in den Kitas

04.12.2024, 08:53 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme der Bertelsmann Stiftung

Kultusminister Christian Piwarz zeigte sich zu dem aktuellen »Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme« der Bertelsmann Stiftung zufrieden »Ich freue mich, dass die Bertelsmann Stiftung nun endlich die hohe Fachkraftquote in den sächsischen Kitas und die damit verbundene hohe Betreuungsqualität in den Einrichtungen anerkennt und würdigt«. Daten aus dem aktuellen Ländermonitoring belegen, dass 2023 in Sachsen in 84 Prozent der Kita-Teams mehr als acht von zehn pädagogischen Fachkräften über mindestens einen einschlägigen Fachschulabschluss verfügten. Dies ist nach Thüringen mit 89 Prozent der höchste Anteil bundesweit. Zwar sinkt auch in Sachsen der Anteil an Kita-Teams mit einer entsprechenden Fachkraft-Quote leicht (4 Prozentpunkte), allerdings in geringerem Ausmaß als in anderen Bundesländern (im Durchschnitt 9 Prozentpunkte). Dieser leichte Rückgang in Sachsen seit 2017 liegt hauptsächlich an der starken Zunahme der Beschäftigten, die sich in einer berufsbegleitenden Ausbildung befinden. Diese Personen arbeiten bereits in den Einrichtungen, besitzen aber noch nicht den formalen Abschluss.

Sachsen erreicht mit den 84 Prozent aktuell schon die Empfehlungen der vom Bundesfamilienministerium eingesetzten Arbeitsgruppe Frühe Bildung, die sich für ein Anheben bzw. Halten der Fachkraftquote auf zunächst 72,5 Prozent und längerfristig 85 Prozent in jedem Kita-Team ausspricht. Damit liegt Sachsen im oberen Bereich: Denn eine hohe Fachkraft-Quote von 82,5 Prozent und mehr weisen im Osten zwischen 35 Prozent (Berlin) und 89 Prozent (Thüringen) der Kita-Teams auf. Im Westen reicht die Spannweite von 3 Prozent in Bayern bis 36 Prozent in Hessen.

»Mit der frühkindlichen Bildung und Erziehung legen wir den Grundstein für die weitere Entwicklung des Kindes in der Schule. Deswegen müssen wir weiter in die Qualität der Kindertageseinrichtungen investieren. Je später wir im Bildungsweg ansetzen umso teurer wird es. Dazu gehört auch, den Personalschlüssel weiter schrittweise zu verbessern«, machte Piwarz deutlich. Es komme jetzt darauf an, die gut ausgebildeten Erzieherinnen und Erzieher trotz sinkender Kinderzahlen in den Einrichtungen zu halten. Diese demographische Rendite sichere eine bessere kindbezogene Förderung und entlaste die Fachkräfte. Zugleich verwies der Minister auf die bereits erfolgten Verbesserungen im Personalschlüssel zwischen 2015 und 2023, die für das Land und die Kommunen eine enorme finanzielle Herausforderung darstellen. Details dazu sind auf dem SMK-Blog abrufbar: https://www.bildung.sachsen.de/blog/index.php/2023/07/31/neues-in-der-kindertagesbetreuung-ab-1-august-2023-mehr-erzieherstellen-mehr-geld-und-mehr-qualitaet/

Fakten:

Kinderzahlen in den Kitas
Im Jahr 2024 wurden in 3.065 Einrichtungen insgesamt 319.418 Kinder betreut. Nachdem die Anzahl in den vergangenen 10 Jahren um etwa 50.000 Kinder angestiegen war, hat diese Entwicklung im Jahr 2023 mit 322.754 Kindern ihren Scheitelpunkt erreicht. Im Jahr 2024 ist sie erstmals gesunken, um etwa 3.300 Kinder. Nach der 8. Regionalisierten Bevölkerungsprognose wird die Zahl der unter 6-Jährigen weiter zurückgehen - bis 2028 um etwa vierzehn Prozent.

Betreuungsquote
Die Betreuungsquoten in Sachsen sind deutlich höher als im Bundesdurchschnitt. Der Betreuungsgrad liegt 2024 bei den unter Dreijährigen in Sachsen bei 55 Prozent (Bund: 37 Prozent) und bei den ab Dreijährigen bei 94 Prozent (Bund: 91 Prozent).

Ausbildungszahlen
Die Ausbildungskapazitäten für Erzieher wurden in Sachsen stetig erweitert. So befanden sich im Schuljahr 2023/2024 insgesamt rund 1.000 Schülerinnen und Schüler mehr in einer Erzieherausbildung als noch im Schuljahr 2017/2018. Dabei ist auch die Zahl der Schüler in berufsbegleitender Ausbildung gestiegen. Schüler in berufsbegleitender Ausbildung haben bereits mit Beginn ihrer Ausbildung einen Teilzeit-Arbeitsvertrag mit dem Träger der Einrichtung und sind entsprechend dem Arbeitsumfang in der Kita tätig. Seit 2013 stehen den Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, darunter auch Krippen, Kindergärten und Horten, jährlich ca. 2.000 Absolventen zur Verfügung.

Finanzielle Aufwendungen
Sachsen wendet 2024 rund 920 Millionen Euro zur Finanzierung der Kindertageseinrichtungen (Krippe, Kindergarten und Hort) und der Kindertagespflege für die Betreuung der Kinder meist ab dem ersten Lebensjahr bis zum Ende der vierten Klasse auf. Noch vor vier Jahren (2020) waren es 799 Millionen Euro (2020, 873 Millionen Euro).


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Pressesprecher N.N.
Telefon: +49 351 564 65100
Telefax: +49 351 564 65019
E-Mail: presse@smk.sachsen.de
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