Einblicke, Praxisleitfaden und Studienergebnisse: Storybook »Orte der Demokratie« erschienen

16.12.2024, 10:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Insgesamt 19 »Orte der Demokratie« werden seit Anfang 2024 durch das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG) gefördert. Sie alle eint der Wunsch nach einem demokratischen, konstruktiven Miteinander – auch wenn sie dabei verschiedene Wege einschlagen. Wie die verschiedenen Projektträger ihre Vision von einem Ort der Demokratie umgesetzt haben beziehungsweise umsetzen, dokumentiert nun ein sogenanntes Storybook.

Demokratieministerin Katja Meier: »Mit unserem Storybook »Orte der Demokratie« erzählen wir die Geschichte unserer Orte der Demokratie – und setzen sie hoffentlich fort. Interessierten erhalten hier einen sehr umfangreichen Einblick und Best-Practice-Beispiele für den Aufbau und die Arbeit der Orte der Demokratie. Ich finde es sehr beeindruckend, welche vielfältigen und kreativen Methoden und Formaten die von uns geförderten Projekte selbst entwickelt und gefunden haben, Räume für demokratisches Miteinander und Ausgestalten zu öffnen und mit Leben zu füllen. Demokratiearbeit ist langfristige, zum Teil auch mühsame Arbeit, die sich letztendlich jedoch für uns alle auszahlen. Die Evaluation der Förderrichtlinie hat inzwischen gezeigt, dass die Orte der Demokratie ihre Förderziele zu großen Teilen erreicht haben. Die Menschen hier arbeiten für die Gemeinschaft und bringen wieder Leben und konstruktiven Austausch dorthin, wo der Ort dafür verschwunden war. Es ist wichtig, diese wichtige Arbeit auch weiterhin zu fördern.«

Die Orte der Demokratie sind so bunt wie der Freistaat selbst: Ob über einen Chor wie in Annaberg, ein Postamt für Demokratie wie in Döbeln, einen Mitmachgarten wie in Augustusburg oder eine Dorfbibliothek wie in Glauchau – sie schaffen Begegnungsräume, in denen Menschen aufeinandertreffen, ins Gespräch kommen und sich über die Zukunft ihres Ortes und ihres Zusammenlebens austauschen. Im besten Fall kommen an diesen Orten Menschen aus allen Bevölkerungs- und Altersgruppen, mit verschiedenen politischen Überzeugungen und kulturellen Hintergründen zusammen.

Erreicht werden soll dies, indem die Angebote an die Lebenswelt der Menschen vor Ort andocken und inklusiv und niedrigschwellig sind, so dass jede Person, die mitmachen will, auch mitmachen kann. So stärken die Orte den gesellschaftlichen Zusammenhalt und ermöglichen Bürgerinnen und Bürgern nachhaltige Selbstwirksamkeitserfahrungen.

Das Storybook integriert neben methodischen Empfehlungen auch die Ergebnisse zweier Studien. Es handelt sich dabei um eine Studie zur Evaluation des Förderprogramms. Eine weitere Studie untersucht die Umsetzung des zugrundeliegenden Demokratiebegriffs. Das Storybook beinhaltet wesentliche Ergebnisse des Berichts zur Evaluation der Förderrichtlinie Orte des Gemeinwesens und der Wissenschaftlichen Begleitung des Förderprogramms Orte der Demokratie Sachsen. Die Bedeutung des Förderprogramms an sich, die Wichtigkeit eines Demokratiebegriffs für die Arbeit der Träger und vereinfachte Rahmenbedingungen sind die zentralen Erkenntnisse.

Darüber hinaus enthält das Storybook einen Praxisleitfaden, der Interessierten, Initiativen und Institutionen als Unterstützung dienen soll, eigene Projekte zur Förderung demokratischer Ausgestaltungsprozesse in ihrem Gemeinwesen zu starten. Damit ist das Storybook »Orte der Demokratie« nicht nur eine Dokumentation der gegenwärtigen Projekte, sondern auch ein Ausblick auf die Zukunft des demokratischen Engagements in Sachsen. Die Veröffentlichung soll dazu anregen, neue Initiativen zu entwickeln oder bestehende Projekte auszubauen. Darüber hinaus soll es als Instrument dienen, den Dialog über Demokratie und gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.

Das Storybook und die Studien sind online verfügbar und können kostenlos heruntergeladen werden: https://www.demokratie.sachsen.de/orte-der-demokratie-3971.html.

Hintergrund

Das Förderprogramm »Orte der Demokratie« ist Teil der gemeinsamen Förderrichtlinie »Orte des Gemeinwesens« des Sächsischen Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG) und des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (SMS).

Insgesamt 19 Träger – sächsische Kommunen, Vereine oder Initiativen – können mit Hilfe des gleichnamigen Förderprogramms ihre Ideen für einen »Ort der Demokratie« umsetzen, vornehmlich im ländlichen Raum. Sie schaffen gemeinwohlorientierte Räume für demokratische Aushandlungsprozesse und bringen auf diese Weise Menschen aus allen Bevölkerungs- und Altersgruppen, mit verschiedenen kulturellen Hintergründen, politischen Überzeugungen und Herkünften zusammen, um ihren Ort und ihr Umfeld gemeinsam auszugestalten.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung

Pressesprecher Dr. Alexander Melzer
Telefon: +49 351 564 15011
Telefax: +49 351 564 16189
E-Mail: presse@smj.justiz.sachsen.de
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