»Quartett für das Ende der Zeit« – Kulturministerin Barbara Klepsch nimmt an traditioneller Aufführung in Zgorzelec teil

14.01.2025, 11:52 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch besucht morgen Abend (Mittwoch, 15. Januar 2025) die Aufführung des Stücks »Quatuor pour la fin du Temps« (Quartett für das Ende der Zeit) von Olivier Messiaen im Europäischen Zentrum Erinnerung, Bildung, Kultur in Zgorzelec. Die Aufführung des »Quartetts für das Ende der Zeit« findet seit 2008 jährlich am 15. Januar statt, dem Jahrestag seiner Uraufführung im Kriegsgefangenenlager Stalag VIII A.

"Sie ist dem Gedenken an die Opfer des Lagers gewidmet, zugleich feiert sie aber auch die verbindende Kraft und den Optimismus der Musik«, sagt Kulturministerin Barbara Klepsch. »Das heutige Konzert markiert für die Veranstalter – den Meetingpoint Memory Messiaen e.V. aus Görlitz und die Stiftung Erinnerung, Bildung, Kultur aus Zgorzelec – den Start in ein Jubiläumsjahr: Sie feiern das zehnjährige Bestehen ihrer deutsch-polnischen Zusammenarbeit und zugleich das zehnjährige Bestehen des Europäischen Zentrums Erinnerung, Bildung, Kultur. Das Konzert nimmt auf eindrückliche Weise Bezug auf diese enge und erfolgreiche internationale Zusammenarbeit und bringt Musiker aus Deutschland, Polen, Frankreich und der Ukraine zusammen.«

Die Aufführung des »Quartetts auf das Ende« ist der Auftakt für die Internationalen Messiaen-Tage in Görlitz und Zgorzelec, die nach der Absage 2024 in diesem Jahr in einem neuen Format stattfinden. Das Festival findet erstmals im Frühjahr (25. bis zum 27. April 2025) statt und bringt Veranstaltungen aus den Bereichen Musik, Geschichte und Kunst nach Görlitz und Zgorzelec und wird unter anderem in Zusammenarbeit mit den Lausitz Festival und dem Neiße Filmfestival organisiert.

Das sächsische Kulturministerium fördert den Meetingpoint Memory Messiaen seit 2017 institutionell. In 2021 und 2022 betrug die institutionelle Förderung jeweils 200 000 €, in 2023 212.500 € und in 2024 224.500 €. Die Mittel für die Arbeit des Vereins wurden damit in der letzten Legislaturperiode deutlich erhöht.

Hintergrund:
Im früheren Kriegsgefangenenlager Stalag VIII A waren zwischen 1939 und 1945 ca. 120 000 Kriegsgefangene aus verschiedenen Ländern wie Polen, Frankreich, Belgien, Großbritannien, Jugoslawien und der Sowjetunion interniert; etwa 12 000 Menschen überlebten die Zeit im Lager nicht. Einer der Kriegsgefangenen war der französische Komponist Oliver Messiaen. Während seiner Gefangenschaft komponierte er das Stück »Quatuor pour la fin du temps« (Quartett auf das Ende der Zeit), das heute als sein Hauptwerk und eines der bedeutendsten Kammermusikwerke des 20. Jahrhunderts gilt. Die Uraufführung des Stück fand am 15. Januar 1941 in einer Baracke des Lagers statt. Messiaen führte das Stück gemeinsam mit drei Mitgefangenen auf; anwesend waren ca. 300 Gefangene und Wachpersonal. Der Görlitzer Verein Meetingpoint Memory Messiaen hat sich zur Aufgabe gemacht, an das an das ehemalige Kriegsgefangenenlager Stalag VIII A, das sich auf polnischem Gebiet befindet und zur Gemeinde Zgorzelec gehört, zu erinnern. Er arbeitet dafür eng mit der polnischen Stiftung »Erinnerung, Bildung, Kultur« zusammen, die Eigentümerin der Gedenkstätte ist, und betreibt mit ihr gemeinsam das Europäische Zentrum Erinnerung, Bildung, Kultur in Zgorzelec.

https://www.messiaen-tage.eu/


Kontakt

Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus

Pressesprecher Jörg Förster
Telefon: +49 351 564 60620
E-Mail: presse.kt@smwk.sachsen.de
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