Wirtschaftsminister Dirk Panter: »Unser Wohlstand baut maßgeblich auf der effizienten Nutzung und Weiterverarbeitung von Rohstoffen auf«
16.01.2025, 09:25 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
SMWA und TU Bergakademie Freiberg veranstalten 2. Sächsische Rohstoffkonferenz in Freiberg
Eine sichere Rohstoffversorgung ist die Voraussetzung, um heute und in Zukunft wirtschaftlich wettbewerbsfähig zu sein. Rohstoffe bilden die Grundlage für den gesamten industriellen Herstellungsprozess. Vom Auto bis zum Smartphone – kaum ein Produkt kommt ohne sie aus. Abhängigkeiten vom nicht-europäischen Ausland im Rohstoffbereich zu reduzieren oder sie ganz zu vermeiden ist deshalb eines der großen Ziele Europas und natürlich auch Sachsens.
Die heutige 2. Sächsische Rohstoffkonferenz in Freiberg beschäftigt sich mit den Eckpfeilern der »Neuen Sächsischen Rohstoffstrategie«: Primärrohstoffe, Sekundärrohstoffe und nachwachsende Rohstoffe. Das Besondere an der heutigen Konferenz ist die themenübergreifende Betrachtung der einzelnen Bereiche unserer Rohstoffwirtschaft.
Wirtschaftsminister Dirk Panter: »Unser Wohlstand basiert maßgeblich auf der effizienten Nutzung und Weiterverarbeitung von Rohstoffen. Der Freistaat ist reich an Bodenschätzen und auch bereit, die vorhandenen unternehmerischen Aktivitäten zur Gewinnung kritischer und strategischer Rohstoffe zu unterstützen. Doch die Gewinnung neuer Rohstoffe reicht nicht aus: Wir müssen hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft und einer nachhaltigen Rohstoffgewinnung. Das heißt auch eine Verringerung von Reststoffen, die deponiert oder entsorgt werden müssen. Gleichzeitig wollen wir Sekundärrohstoffe in signifikanten Größenordnungen produzieren, wenn diese nicht im Bergbau oder in der Land- und Forstwirtschaft gewonnen werden können.«
Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht, Rektor der TU Bergakademie Freiberg: »Die TU Bergakademie Freiberg ist zum zweiten Mal Gastgeberin und Mitveranstalterin der Sächsischen Rohstoffkonferenz. An unserer Universität ist nicht nur die wissenschaftliche Expertise zu den drängenden Fragestellungen der Rohstoffversorgung zu Hause. Wir bilden auch den akademischen Nachwuchs aus, der schon bald innovative Lösungen zur Sicherung der Rohstoffversorgung entwickeln und anwenden wird. Der interdisziplinäre Ansatz der Sächsischen Rohstoffkonferenz entspricht unserer Ausrichtung als Ressourcenuniversität, die die gesamte Wertschöpfungskette im Blick hat.«
Auf EU-Ebene wurde im vergangenen Jahr die europäische Verordnung zu kritischen Rohstoffen (Critical Raw Materials Act, CRMA) beschlossen, welche ehrgeizige Vorgaben für die Entwicklung der europäischen Rohstoffwirtschaft macht, um die europäische Wirtschaft wettbewerbsfähiger und diversifizierter aufzustellen. Im Zentrum stehen die sogenannten kritischen Rohstoffe, die u.a. künftig zu mindestens 10 Prozent aus der europäischen Primärrohstoffgewinnung stammen sollen, zu mindestens 25 Prozent aus dem Recycling und deren Verarbeitung mindestens zu 40 Prozent in Europa erfolgen soll. Hierfür sollen auch die Genehmigungsverfahren beschleunigt und vereinfacht werden.
»Mit der europäischen Verordnung zu kritischen Rohstoffen wurde eine Grundlage für eine gemeinsame europäische Rohstoffpolitik geschaffen. Sachsen als regionaler Akteur kann hier dank seiner Lagerstätten einen Beitrag mit übergeordneter, europäischer Bedeutung leisten! Mit Tradition und Wissen, mit Rechtstaatlichkeit und höchsten Umweltstandards bauen und entwickeln wir den Bergbau der Zukunft und arbeiten parallel an dessen teilweisen Ersatz durch eine funktionierende Sekundärrohstoffwirtschaft«, so Minister Panter.