Der Beauftragte der Sächsischen Staatsregierung für das Jüdische Leben zum Gedenken an die Befreiung von Auschwitz
24.01.2025, 08:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Zeichen gegen das Vergessen und für das jüdische Leben
Zum Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee vor 80 Jahren betont der Beauftragte der Sächsischen Staatsregierung für das Jüdische Leben, Dr. Thomas Feist, die Bedeutung des Erinnerns und mahnt zum entschlossenen Eintreten gegen Antisemitismus und jede Form des Hasses.
Die Gedenkveranstaltung am 26. Januar 2025 in Pirna unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, Michael Kretschmer steht in diesem Jahr unter einem besonderen kulturellen und gesellschaftlichen Zeichen: Die Neue Jüdische Kammerphilharmonie Dresden spielt Werke verfemter jüdischer Komponisten, deren Musik während der NS-Zeit verboten und deren Schöpfer systematisch verfolgt und ermordet wurden. Dieses Konzert sei nicht nur ein Akt des Gedenkens, sondern auch ein Bekenntnis zur Wiederbelebung jüdischer Kultur und Kreativität im Freistaat Sachsen, so der Beauftragte.
»Die Neue Jüdische Kammerphilharmonie Dresden ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie jüdisches Leben in Sachsen aktiv gestaltet wird. Die Musik verfemter Komponisten zurück auf die Bühnen zu bringen, ist ein symbolisches Zeichen der Würdigung und eine Mahnung, niemals zu vergessen, was durch das NS-Regime ausgelöscht werden sollte – die Stimmen, die Kultur, das Leben«, erklärt der Beauftragte.
Das Engagement der Kammerphilharmonie stehe im Einklang mit dem fortwährenden Ziel, jüdisches Leben in Sachsen als festen Bestandteil des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens zu stärken. »Es ist unser aller Aufgabe, jüdisches Leben sichtbar zu machen und ihm den Raum zu geben, den es verdient. Das gilt in der Kunst ebenso wie im Alltag.«
In Anbetracht des aktuellen Anstiegs antisemitischer Entgleisungen in Deutschland und in Europa mahnt der Beauftragte, dass die Erinnerung an den Holocaust nie an Aktualität verlieren darf. »Auschwitz steht als Symbol für die dunkelste Zeit der Menschheitsgeschichte. Es liegt an uns allen, sicherzustellen, dass sich die Geschichte niemals wiederholt. Gedenken ist der Schlüssel zur Gestaltung der Zukunft.«
Der Beauftragte betont abschließend: »Jüdisches Leben in Sachsen müssen wir bewahren, schützen und fördern – in Erinnerung an die Vergangenheit und mit Blick auf eine gemeinsame friedliche Zukunft.«