Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof in Torgau erhält 185.000 Euro vom Freistaat Sachsen

11.03.2025, 09:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof in Torgau erhält aus dem Strukturentwicklungsfonds sächsische Braunkohleregionen 185.000 Euro. Mit dieser Förderung werden Bundesmittel in Höhe von 126.000 € kofinanziert. Mit den Fördermitteln soll die 2024 erneuerte Dauerausstellung »Ich bin als Mensch geboren und will als Mensch hier raus!« um weitere Elemente wie eine Recherchestation, Audioguides und einer Graphic Novel (Comicroman) zum Geschlossenen Jugendwerkhof ergänzt werden.

Zudem wird damit die diesjährige Tour der »Blackbox Heimerziehung« finanziert. Dabei handelt es sich um einen umgebauten Seecontainer, mit dem an historischen Orten über die ideologischen Hintergründe sozialistischer Umerziehung und die innere Funktionsweise des DDR-Heimsystems informiert wird.

»Die Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau ist ein wichtiger Erinnerungsort für die Unrechtsmechanismen in der DDR. Mit der Förderung aus dem Strukturentwicklungsfonds tragen wir dazu bei, dass die Erinnerung an das erlittene Unrecht wachgehalten wird und junge Generationen die Möglichkeit erhalten, sich mit diesem dunklen Kapitel unserer Geschichte auseinanderzusetzen. Die Erweiterung der Dauerausstellung und die Unterstützung der ‚Blackbox Heimerziehung‘ sind wichtige Schritte, um die Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung weiter voranzutreiben«, betont Kulturministerin Barbara Klepsch.

Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau war offiziell die einzige geschlossene Heimeinrichtung der DDR. Hier sollten Jugendliche unter haftähnlichen Bedingungen zu »sozialistischen Persönlichkeiten« umerzogen werden. Er glich mit seinen hohen Mauern, den Wachtürmen, den Diensthunden und den vergitterten Fenstern schon äußerlich einem Gefängnis. 1998 wurde unter der Trägerschaft das Vereins Initiativgruppe Geschlossener Jugendwerkhof Torgau e. V. eine Erinnerungs- und Begegnungsstätte errichtet.

Mit den Finanzhilfen aus dem Strukturentwicklungsfonds sächsische Braunkohleregionen soll der Strukturwandel in den Braunkohlerevieren, zu denen auch Torgau gehört, bewältigt und die Sicherung der Beschäftigung im Zuge des Ausstiegs aus dem Braunkohleabbau und der Verstromung von Braunkohle erreicht werden.


Kontakt

Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus

Pressesprecher Jörg Förster
Telefon: +49 351 564 60620
E-Mail: presse.kt@smwk.sachsen.de
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