»Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge« ist Immaterielles Kulturerbe in Deutschland PRESSEEINLADUNG ins Freilichtmuseum Seiffen

26.03.2025, 10:29 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die Kulturministerkonferenz hat heute (Mittwoch, 26. März 2025) entschieden, das »Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge« ins Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufzunehmen. Der Freistaat Sachsen hatte das »Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge« 2024 im Rahmen der sechsten Bewerbungsrunde für das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes nominiert und zugleich in die Sächsische Landesliste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Auf Initiative der Branche hin, reichte der Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V. die Bewerbung ein.

Sachsens Kultur- und Tourismusministerin Barbara Klepsch gratuliert: »Meinen ganz herzlichen Glückwunsch zur Aufnahme ins Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes! Es ist die verdiente Würdigung für ein ganz besonderes Stück Heimat. Ich weiß, dass sich viele Menschen in Sachsen mit uns zusammen über diese Auszeichnung freuen werden. Das Erzgebirge steht seit Jahrhunderten für authentische Handwerkskunst im besten Sinne des Wortes. Zugleich werden hier neue Wege gegangen und innovative Modelle entwickelt, um diese wunderbare Tradition lebendig zu halten und junge Menschen für dieses Handwerk zu begeistern.«

Das Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge hat eine lange Tradition und wird bis heute von zahlreichen Handwerksbetrieben und Manufakturen in der Region fortgeführt. Die Herstellung erfolgt oft in kleinen Familienbetrieben, in denen das Wissen und die Techniken von Generation zu Generation weitergegeben werden. Das einzigartige Berufsbild des Holzspielzeugmachers kann man nur an der Seiffener Holzspielzeugmacher- und Drechslerschule in Seiffen erlernen. So bleiben die hohe Qualität und die Einzigartigkeit der Kulturform erhalten.

»Unsere Traditionsverbundenheit wird mit dem bundesweiten Titel ebenso gewürdigt wie die weltweite Strahlkraft unseres Kunsthandwerks. Unsere Branche wusste sich schon immer neu zu erfinden und die über 300 Jahre alten Handwerkstechniken in die Neuzeit zu übertragen«, teilte Frederic Günther, Geschäftsführer des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V. mit.

In der Bewerbung »Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge« liegt der Fokus auf der Pflege, Weitergabe und ständigen Weiterentwicklung dieser Tradition. Beantragt wurde deshalb die Anerkennung als Modellprogramm für das »Register Guter Praxisbeispiele der Erhaltung Immateriellen Kulturerbes.« Die ins Register aufgenommenen Modellprogramme und -projekte stehen beispielhaft für effektive Maßnahmen zur Erhaltung Immateriellen Kulturerbes und sollen bundesweit Anregung und Inspiration bieten. Bei der Antragstellung wurde der Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V. durch die »DENKSTATT ERZGEBIRGE« – ein Projekt der Gemeinde Seiffen – unterstützt. Die »DENKSTATT« arbeitet an der Zukunft des erzgebirgischen Kunsthandwerks. Sie entwickelt dafür neue Ideen für Design, Marketing und Vertrieb und die Vernetzung von Handwerksbetrieben, Manufakturen und kreativen Köpfen.

Presseeinladung
Pressevertreter sind aus Anlass der Aufnahme in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes morgen (Donnerstag, 27. März 2024) herzlich eingeladen zum Pressetermin im Freilichtmuseum Seiffen mit Schauvorführungen, Presse-Podium und einer exklusiven Filmpremiere. Kulturministerien Barbara Klepsch wird eine Videobotschaft an die Anwesenden richten.

Termin: Donnerstag, 27. März 2025
Uhrzeit: 10:00 – 11:30 Uhr
Ort: Freilichtmuseum Seiffen, Hauptstraße 203, 09548 Seiffen

Wir bitten um wettergerechte Kleidung, die Räume sind unbeheizt.

Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung per E-Mail an stefanie.hartmann@erzgebirge.org

Dieser Termin eignet sich sehr gut für die Bildberichterstattung!

Über Ihr Kommen freuen wir uns!

Geplanter Ablauf:

10:00 Uhr Begrüßung von Antje Reppe, Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV) Dresden, und der Presse durch den Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V.

10:15 Uhr Historisches Reifendrehwerk: Kunst des Reifendrehens – im 265 Jahre alten Wasserkraftdrehwerk entstehen bis heute traditionelle Reifentiere und moderne Produkte

10:30 Uhr Holzspielzeugmacherhaus: Traditionelle Handwerkstechniken – Schauvorführungen der Auszubildenden der einzigartigen Holzspielzeugmacher- und Drechslerschule Seiffen im Spanbaumstechen und Bemalen

10:45 Uhr Sägewerk: Grußworte von Kulturministerin Barbara Klepsch per Video, anschließend Eröffnung des Podiums mit:

Frederic Günther, Geschäftsführer des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V., Thema: Dankesworte und Bedeutung für die Branche

Antje Reppe, Beratungs- und Forschungsstelle für Immaterielles Kulturerbe in Sachsen, Freilichtmuseum Seiffen als Schnittstelle von materiellem und Immateriellem Kulturerbe

Dr. Urs Latus, Kunsthistoriker und Restaurator im Spielzeugmuseum Nürnberg,, Begleitworte: Traditionelle Handwerkstechniken –Tragweite und Strahlkraft der bundesweiten Aufnahme für das Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge

Genia Schlesier, DENKSTATT Erzgebirge, Kunsthandwerk neu denken: Innovationskraft durch generationsübergreifendes Netzwerken

11:15 Uhr Sägewerk: Filmpremiere – eine Initiative der Dachmarke des Freistaates Sachsen »So geht Sächsisch«

Im Anschluss Zeit für O-Töne und Austausch, ein Imbiss wird zur Verfügung gestellt

Hintergrund:
Beim immateriellen Kulturerbe stehen Kulturformen im Mittelpunkt, die von praktischem Wissen und Können der Menschen getragen werden. Dies reicht von Kunst- und Handwerkstechniken über mündliche Überlieferungen bis hin zu speziellen Aufführungspraktiken von Tanz, Theater und Musik. Das immaterielle Kulturerbe repräsentiert eine lebendige Alltagskultur, die von Generation zu Generation weitergegeben wird und damit auch ein Gefühl von Zugehörigkeit und Identität vermittelt. Zum immateriellen Kulturerbe in Deutschland gehören unter anderem die Bräuche und Feste der Lausitzer Sorben, die sächsischen Bergparaden und Bergaufzüge sowie die sächsischen Knabenchöre.

https://www.kulturland.sachsen.de/landesliste-des-immateriellen-kulturerbes-3999.html

Weitere Hintergrundinformationen zum Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge finden Sie hier:
www.erzgebirge.org
https://www.denkstatt-erzgebirge.de/


Kontakt

Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus

Pressesprecher Jörg Förster
Telefon: +49 351 564 60620
E-Mail: presse.kt@smwk.sachsen.de
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