Sachsen auf Startup-Kurs: DeepTech, B2B und eine starke Forschung bringen den Standort voran

04.04.2025, 10:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Wirtschaftsminister Dirk Panter: »Hier entstehen Innovationen, die weltweit neue Märkte erschließen.«

  • Relevantes Ökosystem: 698 junge Wachstumsunternehmen, zwei Unicorns, über eine Milliarde Investitionen – Sachsens Gründerszene zeigt Stärken in der Breite und Spitze
  • Hochschulen als Innovationsmotor: Fast zwei Drittel (65 Prozent) der sächsischen Startups profitieren von Hochschulen – ein bundesweit starker Wert (55 Prozent).
  • DeepTech & B2B im Fokus: Sachsens Startups setzen auf neue Technologien und Unternehmenskunden – so kommen Innovationen schnell in die Praxis

Sachsen entwickelt sich zu einem spannenden und relevanten Startup-Standort. Der neue »Sachsen Startup Monitor 2025« zeigt: Der Freistaat ist mit 698 aktiven Startups, über einer Milliarde Euro Investitionen seit 2020 und zwei Unicorns (Staffbase, Sunfire) im Aufwind. Gerade in den Bereichen DeepTech und B2B liegen große Chancen.

Dirk Panter, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz: »Sachsen bietet seit vielen Jahren exzellente Bedingungen für DeepTech-Gründungen – hier entstehen Innovationen, die weltweit neue Märkte erschließen. Besonders in Hightech-Branchen wie der Halbleiterindustrie, Medizintechnik und bei Industrie 4.0 zeigt sich das enorme Potenzial junger Unternehmen. Startups aus Sachsen setzen Trends. Und mit gezielter Förderung stärken wir ihren Weg zur Skalierung.«

Sachsen auf dem Weg nach vorn: Exzellente Bedingungen für forschungsnahe Gründungen

Sachsen bietet Startups ein starkes Fundament. Gründerinnen und Gründer schätzen vor allem die Nähe zur Forschung: 96 Prozent bewerten die Nähe zu Universitäten positiv, 65 Prozent haben direkte Unterstützung durch Hochschulen erhalten – damit ist Sachsen bundesweit mit an der Spitze. Diese enge Verbindung zur Forschung zahlt sich aus: In der Folge sind 14 Prozent der sächsischen Startups DeepTech-Unternehmen. DeepTech-Startups entwickeln auf Basis wissenschaftlicher Durchbrüche oder komplexer Ingenieurskunst innovative Technologien mit dem Potenzial, ganze Branchen grundlegend zu verändern.

Besonders stark ist Sachsen in zukunftsweisenden Branchen: Software, Industrie 4.0 und MedTech gehören zu den wichtigsten Sektoren. Gleichzeitig zeigt sich ein klarer Kundenfokus: 68 Prozent der Startups sind im B2B-Markt unterwegs, setzen also auf Unternehmenskunden. Diese Spezialisierung schafft langfristige Wachstumsperspektiven und macht sächsische Startups zu einem wichtigen Treiber im digitalen Umbau der Industrie.

Starke Standorte mit noch mehr Potenzial

Die meisten Startups konzentrieren sich im Freistaat auf Dresden (254) und Leipzig (234) – zusammen sind das 70 Prozent aller jungen Wachstumsunternehmen. Im bundesweiten Vergleich liegen beide Standorte unter den Städten ab 150.000 Einwohnern bei der Aktivität pro Kopf im oberen Mittelfeld (Dresden Platz 18 und Leipzig Platz 23). Um mit den Top-Standorten Berlin oder München mitzuhalten, braucht es vor allem mehr internationale Talente und einen besseren Zugang zu Wagniskapital.

Aktuell bewerten nur 24 Prozent der sächsischen Gründer den Zugang zu Kapital positiv (Bund 30 Prozent) und nur 21 Prozent der Mitarbeitenden haben einen internationalen Hintergrund (Bund 31 Prozent). Insbesondere Faktoren wie die sprachliche Anschlussfähigkeit (22 Prozent) und gesellschaftliche Offenheit (20 Prozent) werden von den Gründern mit Blick auf die Attraktivität des Standorts für internationale Talente kritisch gesehen. Hier muss Sachsen gesamtgesellschaftlich aktiver werden, um für hochqualifizierte Fachkräfte aus aller Welt attraktiver zu werden.

Politisch wünschen sich viele Startups mehr Fortschritte bei der Digitalisierung der Verwaltung (53 Prozent, Bund: 59 Prozent) sowie vereinfache Zugänge zu öffentlichen Aufträgen (52 Prozent, Bund: 39 Prozent). Besonders Letztere bergen großes Potenzial: Wenn der Staat gezielt Startups beauftragt, profitieren beide Seiten – junge Unternehmen gewinnen verlässliche Kunden, der öffentliche Sektor wird innovativer und digitaler.

  • Dirk Panter, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz, weiter: »Die Ergebnisse des ,Sachsen Startup Monitor 2025‘ zeigen zugleich, dass Sachsen nur mit offenem Denken und offenen Türen im nationalen und weltweiten Wettbewerb den Anschluss halten kann. Die Gewinnung von Fach- und Arbeitskräften, auch aus anderen Ländern, bleibt eine zentrale Aufgabe der Staatsregierung. Unser Zentrum für Fachkräftesicherung und Gute Arbeit, ZEFAS, leistet hier eine wichtige Beratungs- und Vernetzungsarbeit, welche auch für Startups neue Möglichkeiten und Chancen bietet.«
  • Verena Pausder, Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbands: »Sachsen hat sich als Startup-Standort etabliert – jetzt gilt es, den nächsten Schritt zu machen: mehr internationale Talente anziehen, Kapital bereitstellen und die vorhandenen Stärken weiter ausbauen. So kann sich der Freistaat langfristig als führender Innovationsstandort etablieren. Politisch braucht es dafür klare Weichenstellungen – insbesondere die Vereinfachung öffentlicher Aufträge für Startups. Der Staat als Kunde könnte vielen jungen Unternehmen in Sachsen den entscheidenden Wachstumsschub geben.«
  • Susanne Stump, Geschäftsführerin futureSAX – die Innovationsplattform des Freistaates Sachsen: »Mit über 100 wissenschaftlichen Institutionen, von denen mehr als die Hälfte stark anwendungsorientiert arbeitet, bietet Sachsen einen Standortvorteil nicht nur für DeepTech-Startups, der sich auch international sehen lassen kann. Dieses Netzwerk ist ein Katalysator, der es jungen Unternehmen erlaubt, ihren Weg in den etablierten Mittelstand zu finden.«

Zur Studie:
Der Sachsen Startup Monitor 2025 ist eine regionale Sonderauswertung des Deutschen Startup Monitors 2024. Die Studie wurde vom Startup-Verband im Auftrag des sächsischen Wirtschaftsministeriums erstellt. Bundesweit nahmen 1.828 Gründerinnen und Gründer an der Befragung teil, darunter 86 Startups aus Sachsen. Ergänzend wurden Handelsregister- und Finanzierungsdaten von startupdetector und Finanzierungsdaten von Dealroom ausgewertet. Die Studie liefert ein umfassendes Bild der sächsischen Startup-Landschaft.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
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