»And the winner is … »I DIED IN IRPIN« von Anastasiia Falileieva
14.04.2025, 10:43 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
»voll politisch« – Kurzfilmpreis für demokratische Kultur erstmals durch das Sozialministerium verliehen
Im Rahmen des 37. Filmfestes Dresden, das vom 8.-13. April stattfand, erhielt der Film »I DIED IN IRPIN« von Anastasiia Falileieva (Tschechien, 2024) den mit 3.000 Euro dotierten »voll politisch« - Kurzfilmpreis für demokratische Kultur. Der Film sei eine intensive Reise durch fühlbaren Schmerz und innere Stärke, welche durch die Kombination von unterschiedlichen Materialien visualisiert werde, heißt es in der Begründung der Jury. Er begleite die Protagonistin bei ihrem Überlebenskampf gegen einen Angriffskrieg, die patriarchale Unterdrückung in den eigenen vier Wänden und die daraus entstehenden Selbstzweifel. Eindrücklich animiert, erzähle der Film eine Geschichte von Selbstermächtigung und Ausbruch und gebe, in einer Zeit der gesellschaftlichen Hoffnungslosigkeit, das Gefühl, nicht machtlos zu sein.
Das Sächsische Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt verlieh diesen Preis erstmals nachdem es die Zuständigkeit für das Thema »Demokratie« innerhalb der Staatsregierung erhalten hat. Honoriert wurde ein Film aus den nationalen und internationalen Wettbewerben, der eine bestenfalls außergewöhnliche, in jedem Fall aber kritische und kontroverse Sicht auf ein politisches Thema ermöglicht.
Demokratieministerin Petra Köpping: »Die Stärke von Kurzfilmen liegt darin, dass sie komplexe Themen zu eindringlichen Geschichten formen, Emotionen wecken und unser Bewusstsein für soziale Ungerechtigkeiten schärfen. Im besten Fall fordern sie uns heraus, Werte zu hinterfragen und Veränderungen zu initiieren. Dieser Diskurs ist für eine solidarische und lebenswerte Gesellschaft von immenser Bedeutung. Aus diesem Grund freue ich mich nicht nur, dass das Sozialministerium, welches thematisch auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt, als Gesellschaftsministerium verantwortet, in diesem Jahr Preisgeber für den »voll politisch« – Kurzfilmpreis für demokratische Kultur ist, sondern auch, dass es im Herbst dieses Jahres erneut eine Nachspieltour geben wird. Mit einer eigens kuratierten Auswahl aus den für den Filmpreis nominierten Kurzfilmen werden während dieser Tour in ganz Sachsen Räume für eben diesen Diskurs geöffnet.«
Die diesjährige Jury für den Kurzfilmpreis »voll politisch« setzte sich zusammen aus Constanze Wolpers – Filmemacherin und Produzentin – Ocean Hale Meißner – queerer und antifaschistischer Aktivist aus Döbeln sowie Pol Merchan – Künstler, Filmemacher und Kurator. Der Preis »voll politisch« – Kurzfilmpreis für demokratische Kultur wurde in diesem Jahr das erste Mal durch das Sächsische Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt vergeben. Zuvor wurde der Preis zwei Jahre durch das Sächsische Staatsministerium der Justiz gefördert, das bis zum Regierungswechsel 2024 für den Themenbereich Demokratie zuständig war. Entwickelt und erstmals vergeben wurde der Preis von der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung (SLpB) im Jahr 2021.
Während des 37. Filmfestes Dresden wurden über 380 Filme aus 61 Ländern in drei Wettbewerben und 32 Sonderprogrammen präsentiert. Bei der Preisverleihung am 12. April wurden 17 »Goldene Reiter« und Sonderpreise im Gesamtwert von 70.500 EUR verliehen.
Mehr Informationen: https://www.filmfest-dresden.de/de/.