3,8 Millionen Euro für zwei neue Tourismusprojekte im sächsisch-polnischen Grenzgebiet

16.04.2025, 15:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Interreg-Programm fördert grenzüberschreitende Zusammenarbeit – weitere Projekte können beantragt werden

Der Begleitausschuss des Programms Interreg Polen – Sachsen 2021-2027 hat am 15. April 2025 die Förderung von zwei weiteren deutsch-polnischen Projekten bestätigt: Das Tourismusprojekt für den Muskauer Park und den Geopark Muskauer Faltenbogen sowie ein Architekturpfad diesseits und jenseits der Staatengrenze erhalten zusammen 3,8 Millionen Euro Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Damit werden in der aktuellen Förderperiode 2021-2027 inzwischen 28 grenzüberschreitende Projekte mit insgesamt rund 36,6 Millionen Euro unterstützt.

Staatsministerin Regina Kraushaar: »Es ist eine wichtige Aufgabe, das vielfältige Natur- und Kulturerbe im sächsisch-polnischen Grenzgebiet zu bewahren und zu schützen. Die beiden neuen Interreg-Projekte – das Engagement für den Muskauer Park und den Geopark Muskauer Faltenbogen sowie der deutsch-polnische Architekturpfad – zeigen, wie engagiert und kreativ unsere Partner auf beiden Seiten der Neiße zusammenarbeiten. Sie machen Geschichte, Landschaft und Handwerk erlebbar und stärken die touristische Attraktivität der Region. Solche Vorhaben bringen Menschen zusammen, schaffen Begegnung und machen Europa vor Ort sichtbar. Ich lade alle ein, die noch Ideen für gemeinsame Projekte haben: Nutzen Sie die Chance – die EU-Fördermittel sind da!«

Die deutsch-polnische Zusammenarbeit wird jetzt über ein weiteres Projekt in der Region des Muskauer Parks und des UNESCO Global Geoparks Muskauer Faltenbogen gestärkt: Das Projekt der Gemeinden Łęknica in Kooperation mit der Europäischen Verbund für Territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) mbH Geopark Muskauer Faltenbogen, der Stiftung Fürst-Pückler-Park Bad Muskau und der Nadleśnictwo Lipinki (Oberförsterei) zielt darauf ab, das touristische Potenzial der Region zu stärken und gleichzeitig das natürliche und kulturelle Erbe zu bewahren. So wird der touristische Geopfad »Alte Grube Babina« mit einem Erholungsgebiet um einen neuen 2,8 Kilometer langen Abschnitt für Fußgänger und Radfahrer erweitert. Im Muskauer Park wird auch ein neuer Parkplatz entstehen. Es sind außerdem Ausstellungen zur Industriegeschichte und Wettbewerbe zu Klimaschutz und Geologie geplant, die für den UNESCO-Stätten sensibilisieren und das Bewusstsein für Nachhaltigkeit schärfen sollen. Ein deutsch-polnischer Regionaler Produktmarkt mit zertifizierten Produkten wird lokale Produzenten und Handwerker unterstützen. Das Vorhaben wird mit 1,45 Millionen Euro aus dem Interreg-Programm unterstützt.

Ebenfalls gefördert werden die Städte Szklarska Poręba im polnischen Riesengebirge und Seifhennersdorf in der Oberlausitz. Sie bekommen EU-Mittel in Höhe von 2,35 Millionen Euro. Die Kommunen werden damit unter dem Titel »Deutsch-polnischer Architekturpfad« ein Wissenszentrum für Architektur, ein Mini-Museum in Szklarska Poręba und eine geologische Ausstellung mit multimedialen Elementen im Karasek-Museum in Seifhennersdorf ins Leben rufen. Zudem werden alte Dokumente und Fotos digitalisiert und kategorisiert. Der neu gestaltete deutsch-polnische Architekturpfad wird QR-Codes und NFC-Systeme nutzen, um Informationen bereitzustellen. Workshops, Spaziergänge, Online-Seminare und Ausflüge sollen sowohl Bewohnern als auch Touristen die Architektur und Geologie der Region näherbringen.

Kommunen, Vereine, Stiftungen, lokale Wirtschaftsverbände und Verwaltungen, die mit polnischen Partnern in grenzübergreifenden Vorhaben zusammenarbeiten wollen, können im Interreg-Programm Polen – Sachsen 2021-2027 weiterhin eine Förderung beantragen.

Aktuell können Projektanträge in folgenden Themenbereichen gestellt werden:

  • Anpassung an den Klimawandel und Förderung der Katastrophenprävention und Resilienz;
  • Allgemeine und berufliche Bildung sowie lebenslanges Lernen;
  • Stärkung der Rolle von Kultur und nachhaltigem Tourismus für die Wirtschaftsentwicklung, soziale Inklusion und soziale Innovation.

Weitere Einzelheiten finden Sie auf der Programm-Website: https://plsn.eu/de/calls/. Das Gemeinsame Sekretariat in Breslau bietet außerdem Workshops und individuelle Beratungsgespräche für Interessierte an.

Hintergrund:
Im Programm Interreg Polen – Sachsen stehen bis 2027 insgesamt 60,3 Millionen Euro für grenzübergreifende Projekte in den Bereichen Innovation und Wettbewerbsfähigkeit, Klimawandel und Nachhaltigkeit, Bildung, lebenslanges Lernen, Kultur und Tourismus sowie partnerschaftliche Zusammenarbeit zur Verfügung. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Der Begleitausschuss setzt sich aus sächsischen und polnischen Vertreterinnen und Vertretern der staatlichen, regionalen und lokalen Ebene sowie der Wirtschafts- und Sozialpartner, Nichtregierungsorganisationen und der Euroregion Neisse/Nysa zusammen. Das Gremium entscheidet über die Förderung von Projekten und überwacht die Umsetzung des Interreg-Programms.

Weiterführende Informationen:
Weitere Informationen zum Programm Interreg Polen – Sachsen 2021-2027 finden Sie im Internet unter: https://plsn.eu/de/


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