Start des ersten sächsischen Anpassungslehrganges für ausländische Hebammen

12.05.2025, 11:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Staatsministerin Köpping: »Hebammen aus dem Ausland können nun in Sachsen wohnortnah das Anerkennungsverfahren abschließen«

Fünf Hebammen haben zum 1. Mai den ersten Anpassungslehrgang zur beruflichen Anerkennung von Ausbildungsabschlüssen aus Drittstaaten begonnen. Staatsministerin Petra Köpping besuchte heute die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig und begrüßte persönlich die Teilnehmerinnen.

Gesundheitsministerin Petra Köpping: »Ich danke der Medizinischen Fakultät in Leipzig für ihr Engagement bei der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse von Hebammen. Ein solches Pilotprojekt auf die Beine zu stellen, erfordert einen hohen organisatorischen Aufwand. Wir haben als Sozialministerium sehr gern die Entwicklung eines Konzeptes für einen Anpassungslehrgang sowie eine erste Erprobung unterstützt. Umso mehr freue ich mich, dass der Anpassungslehrgang nun in Leipzig starten kann. Er bietet Hebammen aus dem Ausland die Chance, das Anerkennungsverfahren wohnortnah in Sachsen abschließen zu können. Natürlich ist damit die Hoffnung verbunden, dass diese Hebammen dann auch beruflich in Sachsen eine neue Heimat finden und als Fachkräfte in Sachsen gehalten werden können.«

Die Ausbildungen von Hebammen außerhalb der Europäischen Union unterscheiden sich stark zwischen den einzelnen Ländern und oft auch deutlich von der Ausbildung in Deutschland. Hebammen aus sogenannten Drittstaaten müssen daher für eine Anerkennung ihres Berufsabschlusses in Deutschland in der Regel noch eine Anpassungsmaßnahme absolvieren. Bisher gab es dafür in Sachsen kein Angebot, so dass für ausländische Fachkräfte keine Möglichkeit bestand, die notwendige Anpassungsmaßnahme wohnort- und/oder arbeitsnah zu absolvieren.

Das Sozialministerium hat sich daher dazu entschlossen, über die Förderrichtlinie Heilberufe ein Modellprojekt zur Entwicklung eines Konzeptes für eine modulare hochschulische Anpassungsmaßnahme für ausländische Hebammen zu fördern. Bestandteil des Modellprojektes ist auch die praktische Durchführung einer Anpassungsmaßnahme im Sinne einer Erprobung und mit anschließender Evaluierung.

Mit der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig wurde ein versierter Partner in der Hebammenausbildung für die Entwicklung und Erprobung des Konzeptes für eine Anpassungsmaßnahme für ausländische Hebammen gefunden. Durch die Erfahrungen mit dem deutschen Studiengang Hebammenkunde und dem damit erforderlichen Netzwerk an ausbildenden Kliniken bietet die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig die besten Voraussetzungen, um das hochschulische Angebot für ausländische Hebammen zu implementieren.

Die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig und das Sozialministerium sind optimistisch, dass das Modellprojekt ein voller Erfolg wird und sich in Sachsen und vielleicht sogar in ganz Mitteldeutschland etablieren wird. Staatsministerin Köpping: »Es eröffnet nicht nur die Möglichkeit, dringend benötigte Fachkräfte zu gewinnen. Es ist auch ein wichtiger Baustein, um den ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern ein Ankommen in Deutschland, in Sachsen auch beruflich zu erleichtern.«


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
Telefon: +49 351 564 55055
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