Wirtschaftsminister Panter in Taiwan: »Halbleiterstandort Sachsen wird als Top-Player wahrgenommen!«
10.09.2025, 11:51 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Freistaat zeigte Präsenz auf dem Branchen-Event SEMICON Taiwan 2025
Der sächsische Wirtschaftsminister Dirk Panter hat am Mittwoch seine dreitägige Taiwan-Reise beendet und eine optimistische Bilanz gezogen. »Insgesamt merken wir, dass Sachsen auf dem strategisch wichtigen Gebiet der Halbleiterindustrie als Top-Player wahrgenommen wird. Auch in Taiwan hat der Name Sachsen einen guten Klang. Der Freistaat wird hier immer bekannter, weil klar ist, dass wir Europas Nummer eins in der Mikroelektronik sind«, sagte Panter am Rande der Halbleitermesse SEMICON Taiwan 2025.
Bei diesem Branchenereignis hat sich der Freistaat Sachsen als europäischer Premium-Standort für Hightech-Fertigung und -Forschung präsentiert. Denn spätestens mit der Investitionsentscheidung von TSMC in einem Konsortium mit Bosch, Infineon und NXP ist das sächsische Mikroelektronik-Cluster ein Wirtschaftssektor mit europäischer Führungsrolle und globaler Ausstrahlung.
Panter betonte: »Taiwan ist das Zentrum der Halbleiterindustrie weltweit. Sachsen hat das größte Halbleiter-Cluster in Europa und das fünftgrößte Cluster in der Welt. Alle großen Firmen sind in Dresden und Umgebung ansässig – Infineon, Bosch, Globalfoundries und jetzt auch TSMC mit dem Joint Venture ESMC, was das Cluster noch größer macht. Wir möchten in Sachsen zusätzliche Investitionen realisieren und gleichzeitig deutschen Unternehmen die Chance geben, nach Taiwan zu kommen. Deshalb war es wichtig, auf der SEMICON Taiwan Präsenz zu zeigen. Wir sind ein kleiner, aber ein feiner Freistaat. Sachsen hat sehr viel zu bieten. Doch wir müssen dranbleiben, um die Position ganz vorn zu halten.«
In diesem Zusammenhang verteidigte Wirtschaftsminister Panter die staatlichen Subventionen für die Branche: »Die Halbleiterindustrie ist für die Zukunft strategisch absolut wichtig. Alle elektronischen Produkte brauchen Halbleiter – und zwar in immer größeren Zahlen. Da wir in Europa noch einen Nachholbedarf haben, müssen wir jetzt auch Geld in die Hand nehmen, um uns im weltweiten Wettbewerb zu behaupten. Die Halbleiterei ist ein sehr kapitalintensives Geschäft. Die Fabriken sind teuer, weil es auf sehr viel Genauigkeit ankommt, auf reinste Qualität auf höchstem Niveau.«
Auf der SEMICON Taiwan hat Panter u.a. den German Pavilion eröffnet und beim Saxony Networking Dinner mit taiwanischen Unternehmen über Investitionsmöglichkeiten in Sachsen gesprochen. Im Rahmen eines Messerundgangs besuchte er Unternehmen, die für den Halbleiterstandort Sachsen von besonderer Bedeutung sind, u.a. DAS Environmental Expert, Fabmatics, SMC und Topco Scientific.
Politische Gespräche fanden mit Vertretern der Wissenschafts- und Technologiebehörde NSTC (National Science and Technology Council), dem Industrial Technology Research Institute (ITRI) und der Handelsbehörde ITA (International Trade Administration) statt. Dazu Minister Panter: »Aus den Gesprächen nehmen wir viele Dinge mit, etwa was die Industriepolitik angeht. Dort können wir vielleicht noch etwas strukturierter vorgehen, wovon das ganze Land profitieren kann.«
Thomas Horn, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH, ergänzte: »Als globale Mikroelektronikmesse ist die SEMICON Taiwan wieder ein wichtiger Termin – sowohl für die sächsische Branche als auch für uns zur Standortvermarktung und Akquise. Wir merken zunehmend die Effekte der TSMC-Investition für Sachsen. Diese zeigen sich nicht nur in der größeren internationalen Bekanntheit, sondern auch am wachsenden Interesse taiwanischer Firmen. Das spiegelt sich in der hohen Aufmerksamkeit für den Gemeinschaftsstand wider, was wiederum die Vorteile einer solchen Gemeinschaftsbeteiligung für die Unternehmen deutlich macht. Sie profitieren aus Marketingsicht und unter betriebswirtschaftlichen Aspekten vom Auftritt unter einer etablierten Marke. Unser langfristiges Ziel ist es, dass sich Sachsen in Deutschland als ‚Taiwan Hub‘ etabliert und das nicht nur für die Mikroelektronik, sondern auch für andere Branchen. Dazu hat die Reise einen wichtigen Beitrag geleistet.«
Der Absatzmarkt Taiwan hat für Sachsen in den vergangenen 20 Jahren an Bedeutung gewonnen. Der Freistaat exportierte 2024 Waren im Gesamtwert von fast 1,6 Milliarden Euro nach Taiwan. 2005 betrug der Warenwert 202,8 Millionen Euro. Die Importe beliefen sich 2025 auf 679,9 Millionen Euro. Die Ein- und Ausfuhren konzentrierten sich auf die Bereiche Elektrotechnik, Kraftfahrzeug- und Maschinenbau und chemische Vorerzeugnisse.