»Unser Dorf hat Zukunft«: Ruppendorf und Dörgenhausen vertreten Sachsen beim Bundesfinale
13.09.2025, 12:01 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Staatsministerin Kraushaar: »Gemeinschaft ist Kern eines lebendigen Dorflebens«
Ruppendorf im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ist der Sieger des Landeswettbewerbs »Unser Dorf hat Zukunft«. Dörgenhausen im Landkreis Bautzen holte den zweiten Platz. Beide Dörfer vertreten Sachsen beim Bundeswettbewerb im kommenden Jahr. Dritter wurde Mannichswalde im Landkreis Zwickau. Staatsministerin Regina Kraushaar hat die Dörfer heute (13. September 2025) während des Landeserntedankfestes mit einer Prämie von 10.000, 7.000 und 5.000 Euro ausgezeichnet.
Staatsministerin Regina Kraushaar: »Wo finden wir Orte, in denen Ideenreichtum, Kreativität und Zusammenhalt die Lebensqualität prägen? Es sind solch klangvolle Namen wie Ruppendorf, Dörgenhausen und Mannichswalde, die zeigen, wie gemeinsames Handeln und Innovationsfreude der Menschen die Entwicklung unserer sächsischen Dörfer voranbringen. Unternehmen, Verwaltung und Vereine ziehen dabei an einem Strang. Diese Dörfer – aber auch die vielen anderen Teilnehmer am Wettbewerb – machen auf wunderbare Weise deutlich, dass der Kern eines lebendigen und zukunftsfähigen Dorfes die Gemeinschaft ist. ‚Unser Dorf hat Zukunft‘ zeigt uns die Lebendigkeit unserer kleinen Orte! Ich gratuliere allen Preisträgern und Teilnehmern ganz herzlich.«
1. Preis – Ruppendorf: Jury lobt Dachverein
Besonders hebt die Jury den Dachverein »Ruppendorf lebt« hervor, nicht nur als Koordinator der vielen Dorfvereine, sondern auch als gelebtes Leitbild für das Miteinander im Dorf. In Ruppendorf verbinden sich Macher-Mentalität und Innovationsfreudigkeit bei vielen Projekten wie einer selbst entwickelten App für die Vereine, dem Umgang mit der Ruine der Wasserburg oder dem Landmarkt mit Café in der Alten Schule.
2. Preis – Dörgenhausen: Sorbische Tradition
Dörgenhausen konnte besonders mit einer engagierten Gemeinschaft und gelebter sorbischer Tradition punkten. Herausragend sind auch das Engagement des Jugendclubs, die Erhaltung traditionellen Handwerks und das Projekt Energy Sharing, das zur Energiewende beitragen soll.
3. Preis – Mannichswalde: »Schrott für‘n Ort« als Zeichen für besonders aktives Dorf
Mannichswalde bezeichnet die Jury als besonders aktives Dorf. So kommt etwa der Erlös der Aktion »Schrott für‘n Ort« der Dorfgemeinschaft und gemeinnützigen Organisationen zugute. Mannichswalde macht vor, wie Dorfgestaltung, Naturschutz und aktive Bürgerbeteiligung zusammenwirken. Mit einem Bürgerwindrad will das Dorf jetzt einen neuen Schritt in Richtung Zukunft gehen.
Sonderpreise für Kleinnaundorf, Oelzschau und Ostritz
Zudem wurden im Wettbewerb drei Sonderpreise á 1.000 Euro verliehen. Diese gingen an Kleinnaundorf im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge für die Kinder- und Familienwerkstatt im Heimatverein, an Oelzschau im Landkreis Nordsachsen für das Bürgerengagement und die Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen im Umweltbereich sowie an Ostritz im Landkreis Görlitz für das Bürgerengagement zum Erhalt und den Betrieb des MEWA-Bades.
Diese 17 Dörfer in Sachsen haben am Landeswettbewerb 2025 teilgenommen – auf Landkreisebene waren es insgesamt 62:
Landkreis Bautzen:
Dörgenhausen (Stadt Hoyerswerda)
Oberlichtenau (Stadt Pulsnitz)
Erzgebirgskreis:
Beutha und Raum (Stadt Stollberg)
Stützengrün (Gemeinde Stützengrün)
Landkreis Görlitz:
Ostritz
Ober-/Niedercunnersdorf (Gemeinde Kottmar)
Landkreis Leipzig:
Thallwitz/ Nischwitz (Gemeinde Thallwitz)
Lastau (Stadt Colditz)
Landkreis Meißen:
Sörnewitz (Stadt Coswig)
Landkreis Nordsachsen:
Oelzschau (Stadt Belgern-Schildau)
Schöna (Gemeinde Mockrehna)
Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge:
Ruppendorf (Gemeinde Klingenberg)
Kleinnaundorf (Stadt Freital)
Vogtlandkreis:
Bergen (Gemeinde Eichigt)
Linda (Stadt Pausa-Mühltroff)
Jößnitz (Stadt Plauen)
Landkreis Zwickau:
Mannichswalde (Stadt Crimmitschau)
Hintergrund:
Im Sächsischen Landeswettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft« zeigen Menschen vor Ort, wie sie das Zusammenleben und das Miteinander in ihrem Dorf zukunftsfähig gestalten. Der Wettbewerb regt an, sich für die Gemeinschaft zu engagieren und kreative Ideen umzusetzen. In die Entscheidung der Jury fließen vielfältige Entwicklungsinitiativen in den Dörfern ein – etwa für soziale Treffpunkte, Kulturangebote, für die wirtschaftliche Entwicklung, ein lebendiges Vereinsleben oder eine funktionierende Nahversorgung. Auch Aspekte der Digitalisierung, Mobilität, nachhaltiger Bau- und Grüngestaltung und regionaler Zusammenarbeit werden berücksichtigt. Entsprechend setzt sich die sächsische Landesjury interdisziplinär aus elf Fachleuten für ländliche Entwicklung, Wirtschaft, Tourismus, barrierefreies Bauen sowie Bau- und Landschaftsplanung und Soziologie zusammen. Der Wettbewerb richtet sich alle drei Jahre an Dörfer mit bis zu 3.000 Einwohnern und läuft über drei Etappen: In den Landkreisen im Jahr 2024, im Landesvergleich im Jahr 2025 und auf Bundesebene 2026 – auf der Ruppendorf und Dörgenhausen den Freistaat Sachsen vertreten werden. Seit 1961 steht der Wettbewerb unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Seit 1993 werden in dem traditionsreichen Bundeswettbewerb die Teilnehmerdörfer der alten und neuen Bundesländer gemeinsam bewertet.
Der Wettbewerb wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.