Kollegium „Berufsbildung und Fachkräfte für Sachsen“ zieht Bilanz

18.01.2010, 16:54 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Keine unversorgten Bewerber

Das Kollegium „Berufsbildung und Fachkräfte für Sachsen“ – das Gremium aller Verantwortungsträger für die Berufsbildung – hat zur Ausbildung im Jahr 2009 Bilanz gezogen.

Bei 30.967 Schulentlassenen in Sachsen haben insgesamt 24.487 Jugendliche einen Ausbildungsvertrag unterzeichnet, davon wurden 6.812 außerbetriebliche Ausbildungsplätze staatlich finanziert.

Die Zielstellung, die Zahl der abgeschlossenen betrieblichen Ausbildungsverträge des Vorjahres (20.195) nicht zu unterschreiten, konnte jedoch nicht erreicht werden. Ursache war vor allem der demografische Wandel. So ist die Zahl der Schulabgänger innerhalb der vergangenen zwei Jahre um fast ein Drittel gesunken. Aber auch die Wirtschafts- und Finanzkrise hat zu Ausbildungsrückgängen – vor allem in vielen Industrieberufen – geführt. Insgesamt sank die Zahl der betrieblichen Lehrstellen um 12,5% auf 17.675 im Vergleich zum Vorjahr. Von den in Arbeitsagenturen und ARGEn gemeldeten 16.153 betrieblichen Ausbildungsstellen waren im September 434 unbesetzt.

Positiv ist, dass auch staatlich finanzierte Maßnahmen des so genannten Übergangssystems deutlich zurückgegangen sind. Dies betrifft außerbetriebliche Ausbildung (-6,4%), das Berufsvorbereitungsjahr (-11,4%) berufsvorbereitende Maßnahmen (-25,7%) und schulische Berufsgrundbildung (-10,8%).

Mit 74 gab es 2009 nochmals deutlich weniger unversorgte Bewerber als im Vorjahr (271). Bei laufendem Vermittlungsgeschehen ist davon auszugehen, dass die erfassten unversorgten Bewerber sich erst kurz zuvor, z.B. aus abgebrochener Ausbildung, bei den Arbeitsagenturen gemeldet haben. Den unversorgten Bewerbern werden umgehend alternative Angebote unterbreitet.

Die Zahl der Studienanfänger ist um 1,9% auf 21.079 gestiegen. Der Anteil studienqualifizie-render Bildungsgänge für Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss steigt weiter an. Inzwischen setzen 34,1 Prozent dieser Schüler ihren Werdegang an Beruflichen Gymnasien und Fachoberschulen fort, um eine Studienberechtigung zu erwerben. Bei den bundesweit geregelten Gesundheitsfachberufen konnte ein Plus von 9% gegenüber dem Vorjahr verzeichnet werden. Hierin zeigt sich der aufgrund der demografischen Entwicklung gestiegene Fachkräftebedarf der Pflege- und Gesundheitseinrichtungen. Zugelegt haben auch die Ausbildung im öffentlichen Dienst (+ 30,9%) und in den freien Berufen (+ 5,9%).


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
zurück zum Seitenanfang