Im Dresdner Schloss entsteht Märchenwelt aus 1001 Nacht

16.11.2009, 13:07 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Endspurt für die „Türckische Cammer“ und den Altan!

Ende November übergibt der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) die baulich fertig gestellte „Türckische Cammer“ an die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Finanzstaatssekretär Dr. Wolfgang Voß nutzte heute bei einem Presserundgang die Gelegenheit, sich vor Ort zu informieren.

Die „Türckische Cammer, ein moderner und hochtechnischer Ausstellungsbereich, präsentiert ab Anfang März 2010 die Osmanische Sammlung der sächsischen Kurfürsten und Könige.

Voß: „Mit der ‘Türckischen Cammer’ entsteht neben dem Grünen Gewölbe eine weitere Schatzkammer im Dresdner Schloss! Um die prachtvollen Ausstellungsstücke angemessen zu präsentieren, sind die Fenster verdunkelt und gibt es nur eine dezente Beleuchtung. Dadurch verstärkt sich der Eindruck einer Schatzkammer. Die Entwürfe stammen von dem Architekturbüro Peter Kulka. Der Freistaat Sachsen investiert rund 6 Millionen Euro für diesen Ausstellungsbereich, der zur Rüstkammer gehört“.

Derzeit erfolgen letzte Handgriffe an der Endmontage der Vitrinen. Dabei nehmen diese nicht einfach nur Kunstgegenstände auf. Sie sind durch Mechanismen zur Temperatur- und Luftfeuchteregelung, Beleuchtung, Staubfreiheit und Sicherheit eigene technische Meisterwerke. Die Zu- und Abluft wird über Deckengräben, bei den Zelten über Bodengräben realisiert. Dabei kann jede Vitrine nach Bedarf separat eingestellt werden. Der Fußboden und die Podeste sind mit Theumaer Fruchtschiefer belegt.

Zirka 600 exotische Waffen, Zelte, Reitzeuge, Fahnen und Gewänder werden in einem ausgefeilten Ausstellungskonzept präsentiert:
• 15 entspiegelte Vitrinen
• eine Podestvitrine
• sieben großformatige Sondervitrinen
• eine raumumlaufende Vitrine (ca. 148 m²,

Vitrinenhöhe ca. 3,40 m)

• eine Pferdevitrine für fünf lebensgroße

Pferde 

• eine hohe Fahnenvitrine (4,50 m breit /

4,25 m hoch)

Hauptausstellungsstück wird das 20 m lange, 8 m breite und 6 m hohe osmanische Staatszelt aus dem 17. Jahrhundert sein. Das später frei präsentierte Zelt wurde Ende Oktober nach einem Probeaufbau im Propositionssaal wieder abgebaut. Gegenwärtig wird es mit Stickstoff behandelt um Schädlingsbefall vorzubeugen.

Die „Türckische Cammer“
Fläche:
ca. 750 m² ( im 2. Obergeschoss des Zwischenflügels Nord)
Bauzeit:
Oktober 2008 bis November 2009, vor Oktober 2008 bereits erste Abbruch- und Rohbauarbeiten
Kosten:
5,7 Millionen Euro (davon ca. 2,5 Mill. Euro für Vitrinen- und Vitrinenklimatisierung)
Bauherr:
Freistaat Sachsen, Projektleitung Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement

Neben der „Türckischen Cammer“ waren der Altan und die Englische Treppe Stationen des Rundganges.

Der Wiederaufbau des Schlosses beinhaltet die Wiederherstellung der Fassaden im Großen Schlosshof in der Fassung des 16. Jahrhunderts. Dazu gehört der Altan vor dem Hausmannsturm, der in seiner ursprünglichen Fassung neu entsteht. Er zählt mit seinen reichen Bildhauerarbeiten zu den bedeutendsten Renaissanceplastiken nördlich der Alpen und wird zukünftig der Blickfang des Großen Schlosshofes sein. Die ersten Modellentwicklungen für die Reliefplatten begannen im Jahr 2000. Derzeit erfolgen noch bis Ende November die letzten Dachklempnerarbeiten. Der Freistaat Sachsen investierte 2,8 Millionen Euro.

Die Englische Treppe bildet ab März 2010 den Hauptzugang zu den Museen (Neues Grünes Gewölbe, Historisches Grünes Gewölbe, Kupferstichkabinett, Rüstkammer) und wird seit März 2007 aufwändig rekonstruiert. Derzeit sind hier Stuckateure, Tischler und Natursteinbauer am Werk. Die repräsentative Treppenanlage war 1945 nicht nur ausgebrannt, es stürzten auch Teile der Decken und Dachkonstruktion auf sie herab und beschädigten Podeste, Treppenläufe und Sandsteinsäulen.

Anlage: Rekonstruktion des Altans
Anlage: Visualisierung der Türckischen Cammer, Quelle: SIB/ Kulka


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium der Finanzen

Ansprechpartner Dr. Frank Bauer
Telefon: +49 351 564 40060
Telefax: +49 351 564 40069
E-Mail: presse@smf.sachsen.de
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