Mit futureSAX gründen und wachsen

25.06.2009, 17:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Wirtschafts- und Arbeitsminister Thomas Jurk kürt Sachsens beste Businesspläne 2009

Wer mit einer Idee Geld verdienen will, braucht ein tragfähiges Konzept. Ob die Unternehmen, die heute von Wirtschafts- und Arbeitsminister Thomas Jurk (SPD) in Leipzig als Preisträger des Businessplan-Wettbewerbs futureSAX 2009 in der Kategorie "Gründen" geehrt wurden, mit ihrer Idee wirklich Gewinne erwirtschaften, zeigt erst die Zukunft. Eines ist dennoch sicher: Die Geschäftskonzepte des Teams nanometis Dresden, der Dresdener Qpoint Composite GmbH und der Magna Diagnostics GmbH Leipzig haben schon einmal die Jury überzeugt und konnten sich gegen die harte Konkurrenz durchsetzen.

"Sachsen braucht Menschen mit Mut und Weitsicht, die ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen", lobte futureSAX-Schirmherr Jurk das Engagement der Teilnehmer. "Aber nicht nur auf die beste Idee kommt es an. Alle futureSAX-Teilnehmer erhalten mit dem Wettbewerb das nötige Rüstzeug für die Selbstständigkeit. Sie können die Kontakte des futureSAX-Netzwerkes für sich nutzen. Oftmals ist der Kontakt zu Unternehmern und Partnern wichtiger als jede Finanzspritze."

Im Rahmen der futureSAX-Prämierung wurden aber nicht nur die besten Geschäftsideen ausgezeichnet. In der Kategorie „Wachsen“ siegte die Dresdener Signalion GmbH, die mit ihren Mess-Systemen für den Mobilfunkbereich schon seit Jahren auf Erfolgskurs ist und bereits als Gründerteam beim futureSAX 2004 überzeugte. Mit dem 15.000 Euro dotierten Preis wird jährlich ein Unternehmen mit einem besonders erfolgversprechenden Wachstums- und Erweiterungskonzept ausgezeichnet.

Der futureSAX-Hochschulsonderpreis geht auch in diesem Jahr an "Dresden exists".
"Die Hochschulen sind die Quellen für Existenzgründungen. Denn von dort kommen jede Menge Forschungsergebnisse, die geradezu darauf warten, zur Anwendung zu gelangen. Es gehört heute zu den Aufgaben der Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die unternehmerisch denkenden klugen Köpfe zu befähigen, Forschungsergebnisse für den Start in die Selbstständigkeit zu nutzen", so Minister Jurk weiter. Er überreichte den mit 3.000 Euro dotierten futureSAX-Hochschulsonderpreis an "Dresden exists". Die Gründungsinitiative der Dresdener Hochschulen und Forschungseinrichtungen unterstützt seit 1999 Studierende, Graduierte und wissenschaftliche Mitarbeiter auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit. Bislang wurden mehr als 500 Gründungsprojekte betreut, von denen 175 in die Tat umgesetzt wurden. Seit März 2006 wird die Gründungsinitiative durch den Freistaat Sachsen und den Europäischen Sozialfonds gefördert.

Insgesamt haben sich in diesem Jahr 64 innovative Existenzgründer und erfolgreiche Wachstumsunternehmer aus ganz Sachsen an der dritten Phase des branchenoffenen Businessplan-Wettbewerbs beteiligt.

Hauptsponsor des Abends ist die Stadt- und Kreissparkasse Leipzig. Sie engagiert sich im sächsischen Gründernetzwerk futureSAX seit vielen Jahren. Vorstandsvorsitzender Dr. Harald Langenfeld dazu: "Der Mittelstand ist der treibende Kern für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Ohne eine lebendige Gründerszene, die mit innovativen Ideen neue Arbeitsplätze schafft, ist wirtschaftliches Wachstum nicht möglich. Wir sehen es deshalb als eine unserer zentralen Aufgaben, jungen Unternehmern den Rücken zu stärken. futureSAX bietet dafür ein hervorragendes Netzwerk." Darüber hinaus unterstützten die Vodafone D2 GmbH, die bruno banani underwear GmbH und die Sächsischen Aufbaubank das futureSAX-Finale.

Beschreibung der Preisträger:

In der Kategorie "Gründen" konnten folgende Teams mit ihren Konzepten überzeugen:

1. Preis: Team nanometis (15.000 Euro Preisgeld)

Wie kann die Wirksamkeit und Sicherheit von Medikamenten verbessert werden? Dieser Frage geht eine vom Team entwickelte Softwarelösung zur automatisierten Untersuchung von molekularen Interaktionen bei Membranproteinen nach. Genaue Kenntnis solcher Proteine ist für die Pharma- und Biotechnologiebranche von großer Bedeutung. Medikamente können mit diesem Wissen gezielter entwickelt und getestet sowie Zeit und Kosten bei der Arzneimittelentwicklung reduziert werden.
Membranproteine sind Eiweißmoleküle, die sich auf der Zellmembran befinden und die Kommunikation einer Zelle steuern. Über sie können Medikamente ins Zellinnere eingeschleust werden, um Krankheiten effektiver zu bekämpfen. Die Softwarelösung von nanometis arbeitet mit Daten der Rasterkraftspektroskopie. Einzelne Proteine können so untersucht und gleichzeitig Reaktionen mit medizinischen Substanzen getestet werden. Für die Analyse der riesigen Datenmenge, die dieses Verfahren produziert, hat nanometis eine Softwareplattform entwickelt, die eine automatisierte Auswertung der Messdaten ermöglicht. Die Daten werden automatisch auf die Wichtigsten reduziert und miteinander verglichen. Dadurch ist es möglich, die Interaktion von Membranproteinen auf molekularer Ebene zu untersuchen, die Bindungskräfte und exakte Bindungsstelle zwischen Wirkstoff und Protein zu lokalisieren oder die interne Stabilität eines Proteins zu erforschen.

(Biotechnologisches Zentrum der TU Dresden, Tatzberg 47-51, 01307 Dresden, www.biotec.tu-dresden.de)

2. Preis: Qpoint Composite GmbH (10.000 Euro Preisgeld)

Je weniger Masse ein Gegenstand besitzt, umso weniger Energie ist nötig, ihn in Bewegung zu setzen. Deshalb gewinnen Leichtbaukonzepte in der Luftfahrt, im Fahrzeug- und Maschinenbau an Bedeutung. Vor allem Faserverbundstoffe könnten den Energiebedarf für unsere Mobilität reduzieren. Dem stehen aber technologische Probleme gegenüber: Die Fertigung erfordert nicht nur die Erwärmung der formgebenden Werkzeuge, sondern auch zeit- und energieintensive Arbeitsschritte für jedes einzelne Bauteil. Um diese Probleme zu lösen, werden Kohlenstofffaser-Heizstrukturen während der Fertigung in die Faserbundstoffe integriert und erzeugen anschließend durch Spannung Wärme. Die aktiv beheizbaren Formen sind leichter als bisherige Metallformen und der Energieverbrauch gegenüber der Erwärmung in Industrieöfen sinkt drastisch. Die Anordnung der Heizstruktur macht die Flächenheizleistung individuell einstellbar und die textile Form ermöglicht die Herstellung beliebiger geometrischer Formen. Darüber hinaus werden Wärmeunterschiede vermieden, da Form und Formteil aus dem gleichen Material bestehen. Durch die direkte Erwärmung des dicht unter der Oberfläche liegenden Heizgewebes ergeben sich kurze Aufheiz- und Abkühlzeiten. Zum anderen erlaubt die Integration der Heizstrukturen in Faserverbundstoffe auch ganz neue Funktionen: als beheizbarer Flugzeugflügel als Schutz vor Vereisung.

(Qpoint Composite GmbH, Hohe Straße 6, 01069 Dresden, www.qpoint-composite.de)

3. Preis: Magna Diagnostics GmbH (5.000 Euro Preisgeld)

Bisherige Diagnosetests benötigen im Labor zwischen 24 und 48 Stunden bis ein Ergebnis vorliegt. Mit der Entwicklung eines Vor-Ort-Diagnosesystems kann diese Zeit auf eine Stunde reduziert werden. Erreicht wird dies durch die Verwendung kleinster magnetischer Partikel, die in unterschiedlichen Anwendungsbereichen zum Einsatz kommen können. Mit dem Diagnosesystem kann eine einfache und kostengünstige Infektionsdiagnostik direkt vor Ort beim Patienten durchgeführt werden. Eine einfache Blutprobe genügt, damit sich die Partikel an die zu untersuchenden Zellen binden und mittels Magnetkraft vollautomatisch das System durchlaufen. Am Ende der Prozesskette erfolgt die Diagnose durch hochempfindliche Magnetsensorik. Mit dem Diagnosesystem wird nicht nur dem Patienten schnellstmöglich geholfen, sondern der Arzt kann auf ein einfach zu bedienendes und kostengünstiges Diagnosemittel zurückgreifen.

(Magna Diagnostics GmbH, Dr. Christian Zilch, c/o Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie, Perlickstraße 1, 04103 Leipzig)

In der Kategorie "Wachsen" konnte folgendes Unternehmen überzeugen:

1. Preis: Signalion GmbH

Das Unternehmen entwickelt und vertreibt innovative Messsysteme für die Ausrüster von Mobilfunknetzen. Es unterstützt die Entwicklung und Herstellung von Mobilfunkbasisstationen, die das Rückgrat eines jeden Mobilfunknetzes bilden. In Dresden ist Signalion außerdem bereits an der Erforschung und ersten Umsetzung der übernächsten Generation von Mobilfunksystemen beteiligt. Gemeinsam mit der TU Dresden und weiteren 16 namhaften Herstellern und Operatoren wird bereits der Standard LTE-Advanced in Feldversuchen erprobt und getestet.
2003 wurde Signalion von 8 Ingenieuren von der TU Dresden gegründet und beschäftigte sich anfangs mit technischem Consulting und der Entwicklung erster eigener Produkte. Seit 2007 werden die gefertigten Messgeräte weltweit vertrieben.

(Signalion GmbH, Am Waldschlösschen 2, 01099 Dresden, www.signalion.com)

Nominierte Teams:

Kategorie "Gründen"

Team build.UP, Ruben Haas, Dr.-Richter-Straße 16, 08289 Schneeberg
Team KIWIGRID, Riesaer Straße 5, 01129 Dresden, www.kiwigrid.com
NANOSCOPIX GbR, c/o Forschungszentrum Dresden-Rossendorf, Bautzner Landstraße 400, 01328 Dresden

Kategorie "Wachsen"

Partec GmbH, Am Flugplatz 13, 02828 Görlitz, www.partec.com
PM-Automotive GmbH, Am Schmelzbach 32, 08112 Wilkau-Hasslau, www.pm-automotive.de

Nähere Informationen zu Preisträgern, Nominierten und zum Wettbewerb sowie O-Töne stehen im Presse-Downloadbereich unter www.futuresax.de zur Verfügung.

Businessplan-Wettbewerb Sachsen GmbH
Pirnaische Straße 9
01069 Dresden
Geschäftsführung: Kerstin Trautmann
Telefon: 01803/306030
E-Mail: info@futuresax.de

Pressekontakt:
Lea Mock
Pressesprecherin des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit
Telefon: 0351/564-8060
Fax: 0351/564-8068
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de


Weiterführende Links

Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
zurück zum Seitenanfang