Ein Tag für Leipzig! Augustusplatz mit neuen Konturen
04.06.2009, 10:08 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Feierliche Übergabe der neuen Mensa, des Hörsaal-, Instituts- und Seminargebäudes
Sachsens Finanzminister Prof. Georg Unland und Dr. Knut Nevermann, Staatssekretär im Wissenschaftsministerium, haben heute gemeinsam die Mensa am Park (1. BA) sowie das Hörsaal- (2. BA), Instituts- (3. BA) und Seminargebäude (5. BA) am Augustusplatz an die Universität Leipzig und das Studentenwerk feierlich übergeben. Damit nimmt das zweitgrößte Bauprojekt im Freistaat Sachsen weiter Gestalt an. Die Bauarbeiten am 1. BA begannen im August 2004. Zeitversetzt folgten die anderen Bauabschnitte. Prof. Unland: „Die Universität Leipzig, zweitälteste Universität in Deutschland, auf die Zukunft vorzubereiten, ist eine schöne und große Herausforderung. Eine Aufgabe, die notwendig ist, weil Wissen und Köpfe das Kapital von morgen und übermorgen sind. Deshalb haben wir als Freistaat Sachsen für die Universität Leipzig an einem historisch bedeutsamen Ort - am Augustusplatz - rund 136 Millionen Euro investiert. Geld, das richtig „angelegt“ ist, weil es die ideelle Leistung einer Universität für die Gesellschaft hervorhebt und ihr neue Impulse verleiht.“
Dr. Nevermann: „Die Universität Leipzig ist mit rund 30.000 Studierenden die zweitgrößte Universität Sachsens. In den heute übergebenen Gebäuden werden Mitarbeiter und Studenten Bedingungen vorfinden, die den hohen Anforderungen an Lehre und Forschung entsprechen und sich zugleich positiv für den Wettbewerb der Universität Leipzig mit anderen Hochschulen auswirken.“
Aufgabe des Bauvorhabens insgesamt ist es, der Universität ihre Bedeutung als Stätte der Begegnung, Kultur und Wissenschaften zurückzugeben. Dazu wurde vom Architekturbüro behet bondzio lin (Münster) der Campus am Augustusplatz so neugestaltet, dass dieser in die bestehende Altstadt entlang der historischen Baulinie integriert wurde. Ein weiteres Anliegen war, Fakultäten innerstädtisch zu konzentrieren. Insgesamt setzt sich das Vorhaben aus fünf Bauabschnitten zusammen, vier davon werden heute an die Nutzer übergeben.
Mensa am Park (1. Bauabschnitt):
Mit dem Bau der neuen Mensa ist ein neues Eingangstor durch die Universitätsstraße in die Innenstadt entstanden. Gelungen ist auch das bauliche Zusammenspiel der Mensa mit dem angrenzenden Studentenclub „Moritzbastei“. Die Mensa bietet 890 Plätze auf zwei Ebenen und 120 Plätze in der Cafeteria. 3.900 Essensportionen können täglich produziert werden. Außerdem sind in dem Gebäude das Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaften und das Studentenradio „Mephisto“ untergebracht.
Hörsaalgebäude (2. Bauabschnitt)
Die Kapazität des Gebäudes umfasst 12 Hörsäle mit 2.600 Plätzen und 500 Leseplätze in der Bibliothek. Im Keller- und Erdgeschoss ist auf einer Fläche von 1400 Quadratmetern das Universitätsrechenzentrum - das „technisches Herz“ der gesamten Uni - untergebracht. Ins Dach wurde die Zentrale der Gebäudeleittechnik eingebaut. Die Datenströme aller Uni-Standorte laufen dort zusammen.
Institutsgebäude (3. Bauabschnitt)
Das Besondere an diesem neuen Gebäude (Flächenzuwachs für Uni-Campus) ist, dass es von einem privaten Investor (MIB Immobilienprojekte GmbH) gebaut wurde. Das Erdgeschoss sieht eine gewerbliche Nutzung vor, „Hausherr“ vom 1. bis 4. Obergeschoss ist das Institut der Wirtschaftswissenschaften mit 22 Seminarräumen und 900 Plätzen.
Seminargebäude (5. Bauabschnitt)
Dieses Gebäude hat eine übergeordnete Funktion und wird von allen Fakultäten genutzt. Ingesamt stehen 86 Seminarräume mit 2.600 Plätzen zur Verfügung.
Während des Bauvorhabens wurden außerdem verschiedene Restaurierungsarbeiten (Leibnitz-Denkmal, Schinkel-Portal) und immense Leitungsverlegungen vorgenommen. Hinzu kamen archäologische Überraschungen: an der „Moritzbastei“ wurde ein alter Wehrturm von 1520 freigelegt. Hervorzuheben ist die besondere logistische Herausforderung, die mit diesem Vorhaben verbunden war. Das gute Miteinander alle Beteiligten hat viel dazu beigetragen, dass das Vorhaben mit anderen innerstädtischen Großbaustellen gewinnbringend verknüpft werden konnte.