Sanierung einer der ältesten und schönsten Kunsthochschulen Deutschlands - der Hochschule für Bildende Künste Dresden - abgeschlossen

02.06.2009, 10:08 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Sachsens Finanzminister Prof. Georg Unland und Dr. Eva-Maria Stange, Staatsministerin im Wissenschaftsministerium, haben heute gemeinsam den Abschluss der Sanierung der Hochschule für Bildende Künste Dresden gefeiert und damit die Gebäude in der Güntzstraße feierlich an den Nutzer übergeben. Das Investitionsvolumen für die Baumaßnahmen in der Güntzstraße beträgt rund 18 Millionen Euro. Die Gesamtbaukosten für alle drei Standorte der Hochschule belaufen sich seit 1991 auf rund 62,6 Millionen Euro. Prof. Unland dazu: “Mit dem Abschluss des Bauvorhabens wird das Ansehen der Hochschule für Bildende Künste Dresden bewahrt und die bauliche Schönheit gewahrt. Gleichzeitig werden die Arbeits- und Studienmöglichkeiten optimiert, um den hohen Ansprüchen an eine gute Kunstausbildung und dem hohen Maß an Funktionalität gerecht zu werden“.

Studenten und Lehrpersonal der Studiengänge Bühnen- und Kostümbild, Restaurierung und Theaterausstattung sowie Kunst-Therapie erhalten mit Abschluss dieser Baumaßnahme neue Unterrichts- und Studienräume für die theoretische und praktische Ausbildung. Zusätzlich wurden auch eine neue Bibliothek, verschiedene Räume für die Verwaltung und mehr Kapazitäten für andere Theoriebereiche geschaffen.

Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Die Hochschule für Bildende Künste gehört zu den ältesten Kunstakademien im deutschsprachigen Raum. Mit dem heute eingeweihten Gebäude hat die Hochschule nun beste Voraussetzungen, in anspruchsvollem Umfeld Kunst entstehen zu lassen und die Kreativität junger Künstlerinnen und Künstler zu fördern.“

Der Entwurf für den Gebäudekomplex in der Güntzstraße stammt von dem Architekten William Lossow (u. a. auch Leipziger Hauptbahnhof, Görlitzer Synagoge). Von 1903-1907 wurde die Idee baulich realisiert. Ab 1906 waren in diesem Gebäudeareal erst die Königliche Kunstgewerbeschule und ab 1907 dann das an die Schule angegliederte Kunstgewerbemuseum untergebracht. Vor allem durch Kriegseinwirkungen wurde im Inneren der Gebäude vieles verändert, sogar ganze Elemente der ursprünglichen Baustruktur wurden ausgespart.

Der architektonische Ansatz des Dresdner Architekurbüros code unique war es, den Räumen die ursprüngliche Struktur und den Gebäuden damit den Sinngehalt zurückzugeben. Dieser Ansatz überzeugte die Jury.

Aus der Entstehungszeit des Gebäudekomplexes gibt es heute noch aufgearbeitete Türen und Fenster. Ein kleines Highlight der Dresdner Kulturgeschichte ist auf jeden Fall das Vorhandensein einiger Bauteile (Portal, Altangitter, Treppengeländer, Festsaal und Eingangstür) aus dem ehemaligen Brühlschen Palais am Standort Güntzstraße der Hochschule. Hintergrund: Das Palais musste dem Neubau des Ständehauses an den Brühlschen Terrassen am Anfang des 19. Jahrhunderts weichen. Teile des Palais wurden mit dem Einbau in der damaligen Kunstgewerbeschule gerettet und so konnte die historische Erinnerung an eine der Brühlschen Herrlichkeiten aufrecht erhalten werden.

Auffällig ist die umlaufende Dachgestaltung der Gebäude. Eine Dachhaut aus hochwertigen Aluminiumtafeln deckt den gesamten Komplex. Die 1m breite Fuge zwischen Dach und Gebäuden dient der Belüftung und Beleuchtung und bietet auch Platz für die gesamte Technik der Hochschule.


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