Mit Spritze und Laptop unterwegs: die „Moderne Gemeindeschwester“

26.03.2007, 10:34 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Mit Spritze und Laptop wird sie künftig unterwegs sein: die Moderne Gemeindeschwester; landläufig bekannt unter dem Namen „Schwester Agnes“. Gesundheitsministerin Helma Orosz gab jetzt den Startschuss zu dem sächsischen Projekt. Sie übergab heute in Dresden den Zuwendungsbescheid über die Finanzierung des Modellprojekts „Moderne Gemeindeschwester im Freistaat Sachsen“ an den Projektträger, die Universität Greifswald.

Zunächst wird das Modellprojekt in der Kammregion des Erzgebirges gestartet. Dabei werden zwei Gemeindeschwestern mehreren Hausarztpraxen zugeordnet. Im Projektzeitraum von 15 Monaten soll erprobt werden, ob und inwieweit eine unter Verantwortung des Arztes eingesetzte Gemeindeschwester den Arzt im häuslichen Umfeld des Patienten entlasten kann.

Die Finanzierung der Personalkosten der Gemeindeschwestern in Höhe von 231.000 EUR erfolgt durch Mittel der sächsischen Krankenkassen, des Gesundheitsministeriums und der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen.

Das Modellvorhaben soll herausfinden, ob Ärztinnen und Ärzte durch die Qualifizierung von ärztlichem Hilfspersonal tatsächlich entlastet werden können. In der Folge hätten sie mehr Zeit für ihre Patienten in der Sprechstunde. Von Interesse ist auch, ob diese Form der Betreuung von den Patienten akzeptiert wird.

Der Einsatz der modernen Gemeindeschwester soll die Ärzte vor Ort in ihrer Arbeit unterstützen, ohne eine Konkurrenz zu den Pflegediensten darzustellen. Orosz: „Der Freistaat Sachsen wird in den nächsten Jahren vor einer großen Herausforderung bei der Sicherstellung der ärztlichen Versorgung stehen. Nicht nur die Patienten werden immer älter, es werden auch viele Ärzte in den Ruhestand gehen. Um dieser Herausforderung zu begegnen, müssen wir alle Möglichkeiten ausschöpfen – dies schließt auch das Ausprobieren neuer Wege ein.“


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
Telefon: +49 351 564 55055
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