Festakt zur Verleihung des „Europa Nostra Award 2004“ auf Schloss Moritzburg

27.10.2004, 09:40 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Finanzminister Metz stolz auf Moritzburger Federzimmer

Im Juni diesen Jahres wurde der Europa Nostra Award 2004 – der europäische Preis zur Erhaltung und Aufwertung des kulturellen Erbes- in München an das Schloss Moritzburg, für sein berühmtes Federzimmer, verliehen. Heute findet im Schloss Moritzburg der Festakt zur Preisverleihung statt.

„Alle Mühen und Anstrengungen haben sich gelohnt. Wir sind, gemeinsam mit dem Dresdner Stadtmuseum, froh und stolz über diese internationale Anerkennung. Und ich gratuliere allen, die dazu beigetragen haben.”, sagte Metz.

Der von der in Den Haag (NL) ansässigen europäischen Organisation Europa Nostra gemeinsam mit der Europäischen Kommission jährlich aufgelegte Wettbewerb umfasst sechs Kategorien, in denen jeweils erste Preise zu 10.000 Euro sowie Medaillen und Urkunden vergeben werden.

In der Kategorie Restaurierung erhielten der Schlossbetrieb Moritzburg sowie das Stadtmuseum Dresden für das Moritzburger Federzimmer den ersten Preis. Gewürdigt wurde die kulturhistorische Bedeutung des Federzimmers und die damit verbundene aufwändige Restaurierungsarbeit. Diese erstreckte sich über einen Zeitraum von 19 Jahren und wurde von beiden Preisträgern gemeinsam durchgeführt.

Die wissenschaftliche Begleitung des Projektes oblag dem Landesamt für Denkmalpflege. Sowohl das extravagante Dekorationsmaterial – schätzungsweise zwei Millionen Vogelfedern – des Paradebettes als auch die außergewöhnliche, nicht wieder zu findende Verarbeitungstechnik der Federn machen das Moritzburger Federzimmer zu einer weltweit einzigartigen Kostbarkeit in der Kulturgeschichte.

Jede einzelne Feder wurde beim restauratorisch bedingten Trocknungsprozess mit einer Pinzette angehoben, um im kalten Luftstrom nach der Waschung zu trocken. Der Restaurierungsarbeit gingen dreijährige Forschungsarbeiten zum Entwickeln der Restaurierungstechnologie voraus. Die Gesamtkosten für die Restaurierung des Federnzimmers betrugen rund 500.000 Euro. Seit dem 12. April 2003 ist es für Touristen und Einheimische zu bewundern.

Bei dem kunsthandwerklichen Federobjekt handelt es sich um ein spätbarockes Paradebett. Es wurde in London, von dem aus Frankreich ausgewanderten Hugenotten Le Normand, hergestellt und im Jahre 1720 auf dem europäischen Kunstmarkt zum Kauf angeboten. Der sächsische Kurfürst und polnische König Friedrich August I., bekannt unter dem Namen August der Starke (1670-1733), erwarb das Federbett im Jahre 1723 für das Japanische Palais in Dresden. August der Starke ließ von dem Bett die Vorhänge des Baldachins abtrennen und als Wandtapeten für eine gesamte Raumausstattung verwenden. Daher stammt die Bezeichnung “Federzimmer”.


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