Sachsens Sozialminister Dr. Hans Geisler überreichte heute an verdiente Mitbürgerinnen und Mitbürger Bundesverdienstkreuze
15.01.2002, 15:46 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Mit dem Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland zeichne-te der Sächsische Staatsminister für Soziales, Gesundheit, Jugend und Familie, Dr. Hans Geisler, heute in Dresden im Auftrag von Sachsens Ministerpräsident, Prof. Dr. Kurt Biedenkopf, Dr. Manfred Büttig aus Pirna, Günter Einer aus Dresden, Ange-lika Enderlein aus Grimma, Hanjo Lucassen (MdL) aus Radebeul, Dr. Margarete Petzold aus Dresden und Dr. Infried Tögel aus Radebeul aus.
Dr. Manfred Büttig erhielt die höchste Auszeichnung für seine außerordentlichen Ver-dienste als Kreishygienearzt des ehemaligen Kreises Pirna. Er thematisierte die erheb-lichen gefährlichen Belastungen der Bevölkerung, die in den siebziger und achziger Jahren beim Ausbau des Industriestandortes Pirna für die chemische Industrie entstan-den. Durch technische Nachbesserungen der chemischen Anlagen konnte er konkrete Gefahren mindern oder für die Menschen in dieser Region begrenzen. Große Verdiens-te erwarb sich Dr. Manfred Büttig auch beim Aufbau eines modernen Systems der Blut-spende im Landkreis Sächsische Schweiz. Als Vorsitzender der Fachgruppe Gesund-heits- und Sozialwesen in der EUROREGION ELBE/LABE entstanden aufgrund seiner Initiative grenzüberschreitende Kommunikationslinien zu epidemiologischen Besonder-heiten diesseits und jenseits der Grenze.
Günter Einer aus Dresden zeichnete Sachsens Sozialminister wegen seiner großen Verdienste beim Aufbau der Verwaltung des bundesdeutschen Kassenarztwesens im Freistaat Sachsen nach der Auflösung der Strukturen des Gesundheitswesens der DDR aus. Er leistete hier eine Arbeit weit über die Erfüllung seiner Berufspflichten hinaus. Der Aufbau der Kassenärztlichen Vereinigung in Sachsen, der sechstgrößten in der Bundesrepublik Deutschland, ist in großem Umfang dem Ausgezeichneten zu verdan-ken. Als Hauptgeschäftsführer für vier Dienststellen in der Kassenärztlichen Vereini-gung Sachsen stellte er stets seine Führungsqualitäten unter Beweis. Im Interessenkon-flikt zwischen den niedergelassenen Ärzten und dem Sicherstellungsauftrag der Kran-kenkassen hat er sich immer wieder als kompetenter Verhandlungsführer bewährt.
Angelika Enderlein wurde für ihr herausragendes ehrenamtlich soziales Engagement bei der Gründung einer Interessenvereinigung für Körperbehinderte im Muldentalkreis ausgezeichnet. Selbst körperbehindert war es für sie wichtig, Menschen mit gleichen Problemen zusammen zu führen. Nach der Vereinsgründung im Jahre 1990 wurde die Geehrte Vorsitzende und erledigte die damit verbundenen Aufgaben mit hohem Ver-antwortungsbewusstsein, Ideenreichtum und sozialem Gespür. Eine gute Öffentlich-keitsarbeit, für die sie stets sorgte, ist für sie Voraussetzung für Normalität im Zusam-menleben von behinderten und nicht behinderten Menschen. Dazu trägt auch eine ge-meinsam mit dem örtlichen Angelsportverein betriebene Begegnungsstätte bei.
Hanjo Lucassen (MdL) aus Radebeul bekam diese Auszeichnung für die zahlreichen Ehrenämter, die ihm neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als gewählter Vorsitzender des DGB-Landesbezirkes Sachsen übertragen wurden. So hat er sich große Verdienste beim Aufbau der LVA Sachsen sowie in den Gremien der Bundesanstalt für Arbeit und des Landesarbeitsamtes Sachsen erworben. Neben seiner hauptberuflichen und eh-renamtlichen Tätigkeit engagierte er sich bis zum Jahr 1999 zusätzlich als Jugend- und Verwaltungsrichter. Als alternierender Vorsitzender der LVA Sachsen hat er an ent-scheidender Stelle dazu beigetragen, neben den erforderlichen Ausbaumaßnahmen die langfristige erfolgreiche Entwicklung der LVA konzeptionell vorzubereiten und anzusto-ßen. Dazu gehörte der Bau der Rehabilitationsklinik auf Usedom mit über 100 Arbeits-plätzen ebenso, wie die Sanierung des Gebäudes der Hauptverwaltung in Leipzig sowie die Schaffung der entsprechenden Voraussetzungen für eigene Nachwuchsausbildung. Neben diesen Aufgaben setzte er sich auch für den Aufbau des Bildungszentrums der Rentenversicherung in Erkner bei Berlin sowie des Rechenzentrums der Landesversi-cherunganstalten der neuen Bundesländer in Leipzig ein.
Dr. Margarete Petzold aus Dresden erhielt das Verdienstkreuz am Bande des Ver-dienstordens der Bundesrepublik Deutschland für ihr einzigartiges Engagement beim Aufbau eines leistungsfähigen Jugendärztlichen Dienstes im Freistaat Sachsen. Dabei stand eine optimale gesundheitliche Versorgung der Jüngsten auf die Zukunft hin und auf der Grundlage moderner wissenschaftlicher Erkenntnisse im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Dank ihrer Durchsetzungskraft gelang es in kürzester Zeit, einen in ganz Deutschland anerkannten Jugendärztlichen Dienst zu schaffen. Seit mehreren Jahren hält sie Vorle-sungen für Medizinstudenten auf dem Gebiet „Sozialpädiatrie“. Mit Beginn der 90ger Jahre bemühte sich die Geehrte, die über 30 Jahre als Kinder- und Jugendärztin arbei-tete, mit hohem persönlichen Einsatz um die Errichtung eines „Hauses des Kindes“ un-ter der Obhut des Gesundheitsamtes mit Zugang für alle Kinder mit den verschiedens-ten Betreuungsangeboten. In diesem Haus haben unter anderem eine Jugendzahnkli-nik, der Kinder- und Jugendärztliche Dienst, der sozialpsychiatrische Dienst Dresden-Mitte und die Schwangerenberatung des Gesundheitsamtes Platz gefunden.
Dr. Infried Tögel aus Radebeul wurde ausgezeichnet für sein ehrenamtliches Enga-gement beim Aufbau der Telefonseelsorge im Freistaat Sachsen. Von Beginn an über-nahm er die fachliche Verantwortung für die Aus- und Weiterbildung der ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihm ist es in erster Linie zu verdanken, dass durch die mit hohem persönlichen Einsatz angebotene Telefonseelsorge sehr viele Menschen im Freistaat Sachsen über viele Jahre existentielle Lebenshilfe erfahren ha-ben. Diese Aufgabe dient im hohem Maße dem Allgemeinwohl, den Menschen in die-sem Lande.