500.000. Laster auf der Rola
14.07.2000, 11:14 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Auf der Rollenden Landstraße Dresden-Lobositz sind eine halbe Million Lastwagen transportiert worden. Darauf haben Sachsens Verkehrsminister Dr. Kajo Schommer und Pavel Stoulil, der Stellvertretende Minister für Verkehr und Fernmeldewesen der Tschechischen Republik, heute in Dresden-Friedrichstadt angestoßen. Stoulil und seine Begleiter waren dazu eigens mit einem Sonderwagen aus Prag angereist. Über einen Präsentkorb konnte sich Vitezslav Korinek freuen. Der Tscheche war mit seinem Laster der Spedition Franz Rosner aus Oelde/Westfalen bereits am 16. Juni als 500.000ter RoLa-Kunde mit dem Zug Nr. 43552 früh um 6 Uhr in Dresden eingetroffen.
Bis zum 14. Juli sind fast 9.000 weitere Fahrzeuge transportiert worden. Damit betrug die RoLa-Auslastung im Juni 80 Prozent in beiden Richtungen, im ersten Halbjahr lag sie um 16 Prozent höher als im ersten Halbjahr 1999. „Entgegen aller Unkenrufe aus der Vergangenheit hat sich die Rollende Landstraße bewährt“, sagte Staatsminister Dr. Kajo Schommer, „sie entlastet die B 170/E 55 von rund 35 Prozent des grenzüberschreitendenen Lkw-Verkehrs, das sind 350 bis 400 schwere Laster pro Tag – weniger Lärm, weniger Abgase, weniger Unfälle, weniger Stau.“ Die RoLa, darin sind sich Schommer und sein tschechischer Kollege Pavel Stoulil einig, soll in jedem Fall bis zur Fertigstellung der Autobahn A 17/D 8 Dresden Prag, nach bisheriger Rechnung bis 2005, weiter betrieben werden.
Die seit dem 25. September 1994 von den Firmen Kombiverkehr und Bohemiakombi organisierte Rollende Landstraße kostete den Freistaat bislang jährlich rund zehn Millionen Mark. Prag gibt dem Kombiverkehr pauschale Zuschüsse, daraus errechnet sich für die RoLa ein Beitrag von umgerechnet rund 4,5 Mio. DM. Eine einfache Fahrt kostet derzeit 120 DM, das Rundlaufticket 210 DM.
Die Rollende Landstraße Dresden-Friedrichstadt – Lobositz wurde 1999 zu 69 Prozent von tschechischen Spediteuren genutzt, 13 Prozent kommen aus Deutschland, 12 Prozent aus der Slowakei und 4 Prozent aus Ungarn, 1 Prozent aus den Niederlanden sowie 1 Prozent aus anderen Ländern. Transportiert werden 12 Prozent Metallwaren/Maschinen, je 9 Prozent Lebensmittel und Papier/Verpackungsmittel, je 8 Prozent Fahrzeuge, Baustoffe und Holz/Möbel sowie weitere Dinge. 10 Prozent sind Leerfahrten.
„Die jetzige RoLa hat sich bewährt“, so Schommer abschließend, „für die Zukunft müssen wir jedoch andere Formen der Verlagerung von der Straße auf die Schiene finden.“ So denke er an neue und moderne Lösungen des unbegleiteten kombinierten Transports von Gütern, auch auf anderen Bahnstrecken.