150 Hochtechnologielehrlinge hurtig ausgebildet
12.07.2000, 15:31 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
150 sächsische Lehrlinge beginnen im Rahmen eines neuen Modellprojekts im Herbst ihre Ausbildung in Berufen der Hochtechnologie. Sie sollen in einer um 1/3 kürzeren Aus-bildungszeit möglichst schnell den Fachkräftebedarf in einer auch in Sachsen schnell wachsenden Branche decken. „Die Ausbildung muss mit dem schnellen Rhythmus der Innova-tionen mithalten. Nur so kann sie den gewünschten Erfolg haben“, sagte Staatsminister Dr. Kajo Schommer am Mitt-woch, 12. Juli, im Sächsischen Landtag.
Viele Firmen sind zu klein und auch selbst noch zu neu auf dem Markt, als dass sie selbst eine vollständige Ausbildung anbieten können. Die übliche dreijährige Lehrzeit macht auch keinen Sinn – der Wissensumschlag in dieser Bran-che beträgt derzeit 18 Monate. Deshalb wurde im Frühjahr das Modellprojekt „Verbundausbildung in den neuen Beru-fen der Hochtechnologie“ aufgelegt. Es läuft unter Federführung des Bildungszentrums für Hochtechnologie Dresden in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden, dem sächsischen Chemieverbund und High-Tech-Firmen wie AMD und Infineon.
Im Frühjahr begannen die ersten 15 Mechatroniker ihre Ausbildung. Nun werden 150 angehende Mikrotechnologen, weitere Mechatroniker, Chemielaboranten und Chemikanten ins Rennen geschickt. Die Absicht dahinter war weniger die Schaffung zusätzlicher Lehrstellen als die Deckung eines aktuellen Fachkräftebedarfs sächsischer Hochtechnologie-Betriebe. Durch neue Formen der Lernkooperation wird die Ausbildungszeit stark verkürzt, neue Zusatzmodule wurden für die speziellen Anforderungen der künftigen Arbeitgeber und die jeweiligen betrieblichen Anforderungen geschaffen.