Vehse: Sachsens Bahnindustrie muß sich auf allen Schienen engagieren

23.06.2000, 14:31 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

„Sachsen will beim Bahnbau in Deutschland ein ent-scheidendes Wort mitreden“, so der Staatsekretär im sächsischen Wirtschaftsministerium, Dr. Wolfgang Vehse, auf der Zuliefermesse Z 2000, die vom 21. bis 23. Juni auf der Leipziger Messe stattfindet. 13.000 Beschäftigte in 50 mittel-ständischen Unternehmen der Bahnbau- und Zulieferbranche sorgen für einen Umsatz von jährlich 2,8 Mrd. DM, das sind 10 % des Umsatzes in Deutschland. „Die Bahnindustrie ist die dritte wirtschaftliche Kraft im Freistaat“, so Vehse. Um noch stärker zu werden, müsse die Branche allerdings ihre Ent-wicklungskapazitäten erweitern und zum Komplettanbieter werden.

Vehse: „Dies verlangt Konzentration auf Kernkompetenzen und Steigerung der Produktivität.“ Die Bildung von Anbieter-konsortien sei immer wieder mit Abstimmungsproblemen verbunden und müsse langfristig die Ausnahme sein. Die DWA-Werke Görlitz, Niesky und Bautzen seien ein unver-zichtbarer Motor, um die sächsische Bahnbau-Kompetenz nach vorn zu bringen. Deren Ausbau zum Komplettanbieter wolle die Staatsregierung nach Kräften fördern. Allerdings wünscht sich Vehse auch den weitgehenden Einkauf bei den „durchaus kompetenten“ Zulieferern in Sachsen.

Kritisch stößt Vehse allerdings das geringe Interesse der heimischen Bahnbauer an Entwicklung und Produktion der Dresdner Güter-Straßenbahn für das Gläserne VW-Werk auf. „Auch wenn damit vielleicht wenig zu verdienen ist, hätten Sachsens Bahnbauer damit einen Imagegewinn ohnegleichen erreichen können“, so Vehse. Schließlich sei der Gütertransport per Straßenbahn für die Touristen aus aller Welt ein „Showeffekt“, der über Jahre anhält. Vehse: „Um den geschäftlichen Erfolg zu mehren, muss sich Sachsens Bahnindustrie auf allen Schienen engagieren.“ Zusätzliche Geschäftsfelder ließen sich beispielsweise im Bereich Bahn-Wartung erschließen, zumal Tendenzen erkennbar seien, dass sich die Bahn AG von diesen Geschäftsfeldern trennt.


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