Tag der Deutschen Imkerei am 3. Juli
02.07.2010, 11:42 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Minister Kupfer ruft Imker zur Aufstockung ihrer Bienenvölker auf
Bundesweit findet jährlich am 3. Juli der Tag der Deutschen Imkerei statt. Aus diesem Anlass dankt der Sächsische Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft den Imkern für ihre Arbeit. Die Bestäubungsleistung der Bienen ist nicht nur unverzichtbar für Landwirtschaft und Gartenbau sondern auch für die Natur. Deshalb sei es sinnvoll, wenn die Imker den Bestand ihrer Bienenvölker erhöhen. Gerade in der jetzigen Periode der Völkervermehrung könne die Anzahl der Bienenvölker im eigenen Bestand stärker aufgestockt werden, als dies für die einfache Reproduktion erforderlich ist. „Jeder Imker, der bereits acht Völker besitzt, kann mit geringem Mehraufwand auch zehn Völker betreuen und seinen Beitrag zur flächendeckenden Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen noch erhöhen“, sagte Landwirtschaftsminister Kupfer. „Gleichzeitig stellt eine höhere Reproduktionsquote eine vorbeugende Maßnahme dar, um vor natürlichen Völkerverlusten in der Winterperiode gewappnet zu sein“, so Kupfer weiter.
Der Freistaat Sachsen fördert - neben der Beteiligung am Länderinstitut für Bienenkunde in Hohen-Neundorf - die „Verbesserung der Erzeugung und Vermarktung von Bienenzuchterzeugnissen“ mit jährlich 250.000 Euro. Für das kommende Jahr ist eine Aufstockung auf 280.000 Euro geplant.
Jeder Imker im Freistaat Sachsen betreut durchschnittlich 8,7 Bienenvölker (3.500 Imker mit insgesamt 30.500 Völkern). Winterverluste bei Bienenvölkern sind normal und treten in unterschiedlicher Intensität in jedem Jahr auf. Die durchschnittliche Ausfallquote liegt bei 20 Prozent, kann aber regional und zwischen einzelnen Imkern stark schwanken. Im Frühjahr 2010 mussten überdurchschnittliche Verluste bei Bienenvölkern registriert werden, ähnlich wie 2006. Die flächendeckenden Verluste betrugen bis 30 Prozent der Bienenvölker.
Nach gesicherten Erkenntnissen des seit 2005 stattfindenden bundesweiten Bienenmonitorings der Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung e. V., in das auch Imker des Freistaates Sachsen einbezogen sind, liegt dem natürlichen Verlustgeschehen bei Bienenvölkern ein Ursachenkomplex aus vielen Einzelproblemen zugrunde. Dazu gehören das ungünstige Zusammentreffen von Krankheiten (insbesondere Varroatose und Virosen als Sekundärerkrankungen), die mangelhafte Wirksamkeit der Medikamente gegen die Varoamilbe aufgrund von Resistenzen und Behandlungsfehlern, veränderte klimatische Bedingungen, ungenügende Winterruhe im Bienenstock, individuelle Fehler in der Bestandsführung der Völker, Managementprobleme und negative Umwelteinflüsse wie Schadstoffe, Umweltgifte, Emissionen.
Auf die jährliche Entwicklung der Bienenvölker haben die Winterverluste nur unwesentlichen Einfluss. In der Honigsammelperiode werden die Völkerverluste durch Ablegerbildung oder natürliches Schwärmen wieder ausgeglichen.
Den Tag der Deutschen Imkerei begehen die im Landesverband Sächsischer Imker e. V. organisierten Bienenhalter mit vielfältigen Veranstaltungen vor allem auf Vereinsebene. Insgesamt gibt es 164 örtliche oder regionale Imkervereine, die in unterschiedlichen Regionen zu Tagen der offenen Tür, Honigmärkten oder öffentlichen Führungen in Lehrbienenständen einladen. Die zentrale Veranstaltung am 3. Juli findet wiederum am Sitz des Landesverbandes in der „Wetzelmühle“ in Niederfrohna statt (Adresse: Untere Hauptstraße 79, 09243 Niederfrohna, Landkreis Zwickau).
Weitere Informationen finden sie unter www.sachsenimker.de.