Bäume fällen nach Art der Steinzeit

21.04.2011, 09:19 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Große Wirkung mit "primitiven" Mitteln (© Rengert Elburg)

Die nachgebauten Beile aus der Jungsteinzeit erlaubten keine seitlich geführten Hiebe, wie moderne Äxte. Um effektiv zu sein, mussten die Schläge in relativ großer Höhe am Stamm geführt werden.

Große Wirkung mit "primitiven" Mitteln (© Rengert Elburg)

Die nachgebauten Beile aus der Jungsteinzeit erlaubten keine seitlich geführten Hiebe, wie moderne Äxte. Um effektiv zu sein, mussten die Schläge in relativ großer Höhe am Stamm geführt werden.

Die nachgebauten Beile aus der Jungsteinzeit erlaubten keine seitlich geführten Hiebe, wie moderne Äxte. Um effektiv zu sein, mussten die Schläge in relativ großer Höhe am Stamm geführt werden.

Neue Attraktion in der Ausstellung "Funde, die es nicht geben dürfte - Brunnen der Jungsteinzeit in Sachsen"

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Sonderausstellung "Funde, die es nicht geben dürfte - Brunnen der Jungsteinzeit in Sachsen" im Landesmuseum für Vorgeschichte ist um eine Attraktion reicher. In einer völlig neu eingerichteten Sektion können Sie nun eine spektakuläre Aktion der experimentellen Archäologie mitverfolgen. Mit nachgebauten Beilen der Jungsteinzeit (um 5.500 v. Chr.) haben Wissenschaftler eine Eiche gefällt, um der Holzbearbeitungstechnik unserer Vorfahren auf die Spur zu kommen. Das Experiment verschliss mehrere Steinbeile und die Kraft einiger der Beteiligten, bis es gelang, eine Eiche von 40 cm Durchmesser nach fast acht Stunden zu Fall zu bringen.

Eine Erkenntnis aus der Aktion ist: Die Altvorderen vor 7.500 Jahren verfügten über Fertigkeiten, die uns abhanden gekommen sind. Wie sonst hätten sie mit ihren Gerätschaften aus Stein auch Bäume von einem Meter Durchmesser schlagen können? An solche Exemplare haben sich die experimentierfreudigen Fachleute nicht getraut ...

Die Filmaufnahmen von der Fällaktion nach "Art der Steinzeit" können Sie nun auf einem Großbildschirm in unserer Ausstellung miterleben. Auch eines der rekonstruierten Werkzeuge und die bearbeiteten Baumstümpfe gehören nun zu den eindrucksvollen Exponaten, die einen Eindruck von den technischen Fähigkeiten der Menschen vor über 7.000 Jahren vermitteln. Zur aktuellen Erweiterung der Ausstellung gehört außerdem eine digitale 3D-Rekonstruktion des berühmten Brunnens von Altscherbitz, die nicht nur die aufwändige Konstruktion des Holzbauwerks sichtbar macht, sondern auch die Lage verschiedener Funde in der Brunnenverfüllung darstellt.

Die Ausstellung "Funde, die es nicht geben dürfte" zeigt äußerst seltene jungsteinzeitliche Funde aus organischen Materialien, die in den letzten Jahren bei Ausgrabungen in Sachsen zu Tage kamen. Sie hatten sich unter dem Grundwasserspiegel in zugeschütteten Brunnen erhalten, die vor mehr als 7000 Jahren gebaut worden waren. Die Erweiterung der Ausstellung wurde auch zum Anlass genommen, die Schau bis zum 7. August 2011 zu verlängern.

Am Karfreitag, 22.4., ist die Ausstellung geschlossen. Am Ostersonntag und Ostermontag haben wir für Sie geöffnet. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

"Funde, die es nicht geben dürfte - Brunnen der Jungsteinzeit in Sachsen"
Landesmuseum für Vorgeschichte
Japanisches Palais, Palaisplatz 11
01067 Dresden


Kontakt

Landesamt für Archäologie

Pressesprecher Dr. Christoph Heiermann
Telefon: +49 351 8926 603
Telefax: +49 351 8926 604
E-Mail: info@lfa.sachsen.de
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