Historische Wiedereröffnung: Grimma hat seine Pöppelmannbrücke wieder
19.08.2012, 14:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Morlok: "Brücke ist Symbol geworden für Zerstörung und Wiederaufbau"
Fast auf den Tag genau zehn Jahre nach ihrer fast völligen Zerstörung durch das Hochwasser von 2002 hat Staatsminister Sven Morlok heute zusammen mit Oberbürgermeister Matthias Berger die Pöppelmannbrücke in Grimma freigegeben.
„In Sachsen sind viele historisch bedeutende Bauwerke durch die Hochwasser-Fluten 2002 zerstört oder beschädigt worden. Die Bilder – auch die der Pöppelmannbrücke – gingen um die Welt, und so ist sie zu einem Symbol geworden. Ihr Wiederaufbau ist ein entscheidender Beitrag zur Erhaltung des historischen Erbes und der Infrastruktur des Freistaates“, so der sächsische Verkehrsminister Sven Morlok.
Finanziert wurde der Wiederaufbau durch den Freistaat Sachsen aus dem Wiederaufbauhilfefonds Hochwasser 2002. Der Fonds ist Teil des Solidaritätsfonds Aufbauhilfe des Bundes und dient der Leistung von Hilfen in den vom Hochwasser vom August 2002 betroffenen Regionen zur Beseitigung der Hochwasserschäden und zum Wiederaufbau der zerstörten Regionen. Die Gesamtkosten für die Pöppelmannbrücke belaufen sich auf rund sieben Millionen Euro.
Die 143 Meter lange Brücke wurde in den Jahren 1716 bis 1719 durch Zwingerbaumeister Daniel Matthäus Pöppelmann erbaut. Das Hochwasser im August 2002 schädigte die Brücke teilweise in einem solchen Ausmaß, dass der mittlere Bereich der Brücke gesprengt werden musste. Hier wurde nun eine 70 Meter lange Stahlkonstruktion errichtet, welche die historischen Brückenüberreste wieder verbindet.
Beim Wiederaufbau, der im Herbst 2009 begann, standen von Anfang an denkmalschutzrechtliche Auflagen im Mittelpunkt: Nach schonender Bergung, Lagerung und Aufarbeitung wurden viele Steine der Originalbrücke wieder verwendet. Das Bauvorhaben haben die Stadt Grimma und die sächsische Straßenbauverwaltung gemeinsam realisiert.