„Wenn der Schwarm das Feld aberntet“
29.10.2013, 10:27 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Sachsens Agrartechnik innovativ
Wie das bunte Laub an den Bäumen, gehören auf Sachsens großen Feldern riesige Erntemaschinen zu den typischen Bildern der Landwirtschaft, die der Herbst uns beschert. Diese schweren Mähdrescher schaffen es ohne Zweifel, vorne viel Getreide in sich "hineinzufressen" und das Stroh hinten "auszuspucken". Allerdings sind sie mit einem Gewicht von 20 Tonnen und mehr sehr schwer und verdichten mit jeder Fahrt den Acker. Und jeder Hobbygärtner weiß: Nur auf lockerem Boden gedeihen die Pflanzen gut. In Zukunft könnte sich das Bild wandeln: Ganz nach dem Beispiel der Natur, erntet ein Schwarm das Feld ab.
Viele kleine wendige Maschinen, die von einem Leitfahrzeug über die Felder geführt werden, schaffen dann nach dem Vorbild der Ameisen das Korn vom Feld. Damit wird der Boden geschont und bietet auch für das Getreide im Folgejahr noch eine gute Substanz. Diese Zukunft ist gar nicht mehr so weit entfernt, denn die sächsischen Landtechnik-Firmen haben innovative Visionen für einen modernen und ressourcenschonenden Ackerbau.
In Sachsen gibt es in der Agrartechnik ca. 50 Unternehmen, die mit etwa 2.600 Beschäftigten einen Jahresumsatz von rund 250 Mio. Euro erwirtschaften. Es ist eine hoch technisierte und innovative Branche, die von der Zusammenarbeit mit den auf die Landtechnik zugeschnittenen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen profitiert. Dadurch wird ein breites Spektrum abgedeckt, vom Lade- und Silierwagen der Maschinenfabrik (Mafa) Stolpen GmbH über den Ernteroboter Cäsar der Raussendorf Maschinen- und Gerätebau GmbH, Obergurig bis hin zum „Precision farming“, das die Firma WTK-Elektronik aus Neustadt anbietet. Sachsens Agrartechnik-Unternehmen können aber noch einiges mehr.
„Es gibt ein großes Potenzial im Bereich der sächsischen Agrartechnik“, so Peter Nothnagel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS). „Wir unterstützen die Branche dabei, ihre Interessen stärker zu bündeln und neue wirtschaftliche Möglichkeiten zu erschließen.“ Ein Beispiel ist der „Sachsen live“-Stand auf der weltgrößten Landtechnik-Messe „Agritechnica“ vom 10. bis 16. November in Hannover. Dort stellen sich insgesamt 52 sächsische Firmen und Forschungseinrichtungen, davon 15 unter dem Dach „SACHSEN!“ vor.
Das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr unterstützt die Vernetzung der Branche mit Fördermitteln von rund 400.000 Euro. Mit den Mitteln wird das Management des Kooperationsnetzwerks „Agrartechnik Sachsen“ über einen Zeitraum von drei Jahren gefördert.
Weiterführende Informationen finden Sie unter www.invest-in-saxony.de/agritechnica