Mit „blueS“ zu mehr Ressourceneffizienz in der Produktionstechnik

08.05.2014, 14:32 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Vor fünf Jahren haben das Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) in Chemnitz und der Freistaat Sachsen gemeinsam die Initiative „blueS“ ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Forschungs- und Entwicklungs-(FuE-)Projekten zur Erhöhung der Ressourceneffizienz in der Produktionstechnik. Heute zogen die Projektpartner im Rahmen eines Kolloquiums im IWU in Chemnitz Bilanz und stellten erste Ergebnisse vor.

Die auch für Technologiepolitik zuständige Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Sabine von Schorlemer, erklärte aus diesem Anlass: „Die Projektinitiatoren haben Weitblick bewiesen. Angesichts steigender Rohstoff- und Energiepreise gewinnt die Ressourceneffizienz in der Produktion verstärkt an Bedeutung. Dank der zielgerichteten Förderung durch den Freistaat Sachsen konnten insgesamt 35 Verbundpartner aus Wissenschaft und Wirtschaft in 13 FuE-Projektverbünden neue Produkte und Prozesse entwickeln.“

Noch sind nicht alle Vorhaben abgeschlossen. Die Teilprojekte sind den Handlungsfeldern „blue energy“, „blue car“, „blue train“, „blue plane“ und „blue production-system“ zuzuordnen und stehen für die Entwicklung durchgängig ressourceneffizienter Lösungen, v. a. für die Produktion kompletter Antriebe und Strukturbaugruppen im Fahrzeugbau. Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst hat die Projekte mit einem Gesamtkostenvolumen von 14,3 Mio. Euro im Rahmen seiner EFRE-Technologieförderung mit rund 9,2 Mio. Euro unterstützt.

Beispielsweise entwickelte und erprobte ein Projektverbund des Fraunhofer IWU sowie der a.i.m. GmbH Werkzeugbau in Lengefeld und der Karosseriewerke Dresden GmbH neuartige, thermisch stoffschlüssige Hybridfügetechnologien für blechförmige Karosseriebaukomponenten in Multi-Material-Bauweise (Stahl-Aluminium, Aluminium-Magnesium und Stahl-Magnesium). Die industrielle Verwertung der Ergebnisse wird durch die beteiligten Unternehmen erfolgen. Vom Einsatz dieser Fügetechnologien erwarten beide Unternehmen als Zulieferer insbesondere der Automobilindustrie deutliche Umsatzzuwächse mit gefügten Baugruppen.

Im Rahmen eines weiteren Verbundvorhabens mit dem IWU entwickelte die Käppler & Pausch GmbH in Neukirch eine neuartige Prozesskette zur Herstellung von großen Bauteilen und Baugruppen aus Stahl- oder Aluminiumblech unter Anwendung inkrementeller Umformverfahren. Die Projektergebnisse wird dieses Unternehmen in die Herstellung von Gehäusekomponenten für Windkraftanlagen einfließen lassen. Auch die Realisierung von Bauteilgeometrien im Flugzeug- und Schienenfahrzeugbau ist dadurch künftig möglich.

„Der Freistaat Sachsen ist in Wissenschaft und Wirtschaft ein exzellenter Standort des allgemeinen Maschinenbaus, des Werkzeug- und des Sondermaschinenbaus. Die meisten Unternehmen dieser Branche sind Mittelständler. Deren FuE-Intensität ist in den letzten Jahren erfreulich gestiegen. Unsere Technologieförderung hat daran maßgeblichen Anteil. Ich freue mich, dass wir auch in den nächsten sieben Jahren mit unserer technologieoffenen Förderung die Innovationskraft der sächsischen Wirtschaft weiter stärken können“, erklärte die Staatsministerin abschließend.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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