10 Jahre Stiftung Umgebindehaus

09.05.2014, 14:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Ulbig: „Umgebindehäuser Teil unseres kulturellen Erbes“

Die Stiftung Umgebindehaus feiert ihr 10-jähriges Jubiläum. 2004 gegründet, setzt sie sich für den Erhalt der Fachwerk- und Umgebindehäuser in der Oberlausitz ein. Mit einer Festveranstaltung wird an die Gründung und das bisher Erreichte erinnert. Im Rahmen der Feierlichkeiten werden außerdem die sanierten Büroräume der Stiftung Umgebindehaus eingeweiht. Eine Führung durch das sanierte Stammhaus sowie eine Präsentation der restaurierten Ausstattung schließen sich an. Seit der Gründung steht die Stiftung unter der Schirmherrschaft des Innenministers. Als Schirmherr hält Innenminister Markus Ulbig die Festrede.

Innenminister Markus Ulbig: „Denkmalpflege ist Heimatschutz. Die Umgebindehäuser sind ein Teil unseres kulturellen Erbes und Wahrzeichen einer Region.“

Ziel der Stiftung Umgebindehaus ist es, gefährdete Umgebindehäuser zu sichern und zu sanieren, sodass diese weiter genutzt werden können. Insbesondere Familien erhalten durch ein Förderprogramm des Innenministeriums die Chance, bestehende Umgebindehäuser zu neuem Leben zu erwecken und für ihre Lebensperspektive zu nutzen. Auf diese Weise bleibt das typische Bild der Region bestehen. Schwerpunkte der Stiftungsarbeit sind die Beratung der Hauseigentümer und Bauherren sowie die finanzielle Unterstützung denkmalgerechter Bauvorhaben.
Mit ihrem Anliegen verknüpft die Stiftung wirtschaftliche Impulse für Handwerk und Tourismus in der Region: So soll nicht nur das mittelständische Handwerk unterstützt, sondern traditionelle Baustoffe wie Lehm und Holz wieder verwendet werden. Aus touristischer Perspektive geht es darum, Umgebindehäuser als Alleinstellungsmerkmal der Region darzustellen.

Innenminister Markus Ulbig: „Ich danke der Stiftung Umgebindehaus für ihre Arbeit. Sie sichert traditionelle Baukunst und gibt jungen Familien eine Chance, in ihrer Heimat zu bleiben.“

Abbrüche von Gebäuden in der Umgebung, Umwelteinflüsse sowie ein hoher Leerstand verbunden mit einer geringen Sanierung führten zur Gründung der Stiftung Umgebindehaus. Initiiert wurde diese vom Landesamt für Denkmalpflege. Gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und der Sparkassenstiftung wurden viele regionale Projekte gefördert. Die Stiftung kann dabei auf eine große Unterstützung vor Ort setzen. Der Freistaat Sachsen fördert in einem „Sonderprogramm Denkmalpflege“ mit 500.000 Euro jährlich denkmalpflegerische Maßnahmen an Umgebindehäusern.

Vor der Festveranstaltung hat Innenminister Markus Ulbig einen Fördermittelbescheid für die Sanierung eines Umgebindehauses in Spitzkunnersdorf übergeben. 100.000 Euro aus dem Sonderprogramm 2014 zum Erhalt und zur Pflege der Umgebindehäuser werden für die Sanierung eines der ältesten Häuser vor Ort verwendet.
Das Wohngebäude, das im Stil des „Lausitzer Umgebindes“ erbaut worden ist, stammt aus dem Jahr 1740. Das Umgebindehaus verfügt über Fachwerk im Erdgeschoss und über ein historisches Kellergewölbe. Dank der Fördermittel können die Blockstube, das Umgebinde und das Fachwerk repariert sowie die Fenster erneuert werden. Außerdem kann die Fassade gestrichen werden.

Zum Umgebindehaus:

Ein Umgebindehaus zeichnet sich durch die Kombination aus westlicher Fachwerkform, östlichem Blockwandbau und Elementen des Massivbaus aus. Die Blockstube ist von einer Umgebindekonstruktion eingefasst. Die flexible Bauweise eignet sich sowohl für weichen als auch für felsigen Untergrund. Im Freistaat Sachsen gibt es ca. 6.500 Umgebindehäuser. 6.000 davon befinden sich in der Oberlausitz. Im Landkreis Görlitz liegen 5.000, im Landkreis Bautzen 900 und in der Sächsischen Schweiz-Osterzgebirge 170 Umgebindehäuser.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium des Innern

Ansprechpartner Martin Strunden
Telefon: +49 351 564 30400
Telefax: +49 351 564 30409
E-Mail: presse@smi.sachsen.de
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