Zu hohe Abbrecherquote bei Krankenpflegehelferausbildung in Sachsen

27.05.2014, 13:47 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die Abbrecherquote bei der Krankenpflegehelferausbildung war in Sachsen mit 30 % in den letzten zwei Jahren zu hoch. Das geht aus einer Studie des Deutschen Institutes für Gesundheitsforschung hervor. Das Institut hat die Einführung der neuen Krankenpflegehelferausbildung im Jahr 2011, zwei Jahre lang wissenschaftlich begleitet und die Studienergebnisse heute an Kultusministerin Brunhild Kurth übergeben.

Kultusministerin Kurth: „Immer mehr ältere Menschen müssen von immer weniger jüngeren Menschen gepflegt und betreut werden. Deshalb war es eine richtige Entscheidung, eine anschlussfähige Ausbildung zu schaffen, die Schülern mit Hauptschulabschluss den Zugang zu einer anspruchsvollen Ausbildung als Pflegefachkraft ermöglicht. Wir müssen jetzt darüber reden, wie die hohe Abbrecherquote gesenkt werden kann.“

Neben der Abbrecherquote diskutierten Vertreter aus den beteiligten Schulen sowie Fachleute aus Wissenschaft und Praxis heute über die Kompetenzen der Krankenpflegehelfer im Arbeitsalltag sowie über berufliche Aufstiegsmöglichkeiten. Immerhin möchten knapp 50 % der Schüler eine Ausbildung zur Pflegefachkraft anschließen. Ein weiteres Thema war die gesundheitliche Leistungsfähigkeit der Auszubildenden. 30 % der befragten Schüler schätzen ihren gesundheitlichen Status eher mittelmäßig ein. Daher werden künftig im Rahmen der Ausbildung Themen der Gesundheitsförderung und Krankheitsbewältigung noch weiter vertieft werden müssen.

Die Ausbildungszeit für den 2011 neu eingeführten Krankenpflegehelfer war von einem Jahr auf zwei Jahre angehoben worden. Die Ausbildung ist auf ein generalistisches Pflegeverständnis ausgerichtet und bereitet auf einen Einsatz sowohl in der Krankenpflege als auch der Altenpflege vor.
Außerdem kann Schülern mit Hauptschulabschluss mit guten Ausbildungsergebnissen der Realschulabschluss zuerkannt werden.

Schulische Voraussetzung für die Krankenpflegehelferausbildung ist der Hauptschulabschluss. Für diese Zielgruppe ein Beruf mit Zukunft. In den nächsten Jahren wird mit einem starken Anstieg des Pflegebedarfs und des Bedarfs an umfassender Betreuung und Begleitung gerechnet. Die Zahl der Pflegebedürftigen wird sich in den nächsten 40 Jahren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes verdoppeln. 2030 werden 3,4 Mio. Menschen auf Pflege angewiesen sein.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Pressesprecher Dirk Reelfs
Telefon: +49 351 564 65100
Telefax: +49 351 564 65019
E-Mail: presse@smk.sachsen.de
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