Dresden fährt elektrisch

04.07.2014, 12:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Gründe gibt es viele, den Benziner durch einen Stromer zu ersetzen. Doch bisher sind nur wenige Elektromobile im Stadtbild sichtbar. Das Projekt „Elektromobilität in Dresden“ (EmiD) will den Ursachen auf den Grund gehen und Elektrofahrzeugen in Firmenflotten mittels intelligenter Dispositions- und berührungsloser Ladesysteme zum Durchbruch verhelfen.

In Dresden sind knapp 250 000 Fahrzeuge zugelassen, nur ein Bruchteil von ihnen fährt rein elektrisch. Um die ambitionierten Ziele der Bundesregierung zu erfüllen, bis 2020 eine Million Elektroautos in Deutschland zu betreiben, müssten in der sächsischen Landeshauptstadt mehr als 5000 dieser Fahrzeuge auf die Straße gebracht werden.

Eingeschränkte Reichweite, hohe Anschaffungskosten und unzureichende Ladeinfrastruktur gehören zu den größten Hemmnissen einer raschen Verbreitung. Für einen wirtschaftlichen Betrieb ist ein hoher Auslastungsgrad eine wesentliche Grundvoraussetzung, der im allgemeinen
bei privater Nutzung selten erreicht wird.

Im Rahmen von EmiD werden unter anderem 16 Elektrofahrzeuge in die dienstlichen Fahrzeugflotten von Verwaltungs- und Forschungseinrichtungen integriert. „Sachsen ist Vorreiter
bei der Entwicklung, Herstellung und dem Einsatz von Elektrofahrzeugen. Das Projekt demonstriert beispielhaft den Einsatz zukunftsweisender Mobilitätsangebote bei der öffentlichen
Hand wie zum Beispiel der Wirtschaftsförderung Sachsen“, betonte Sven Morlok, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr.

Prof. Dr. Matthias Klingner, Institutsleiter am Fraunhofer IVI, sieht eine Chance, langjährige Kompetenzen auf dem Gebiet der Elektromobilität in das Projekt einbringen zu können: „Gemeinsam mit der Landeshauptstadt, der Technischen Universität Dresden sowie der Wirtschaftsförderung Sachsen möchten wir konkrete Lösungen für einen reibungslosen Flottenbetrieb in Firmen und Institutionen anbieten.“

Dazu sollen Softwaretools für die Fahrzeug- und Ladestationsdisposition entstehen, die Nutzergewohnheiten und Spezifika der Elektromobilität berücksichtigen. Grundlage bilden
Daten aus einer zusätzlichen On-Board-Unit und Ergebnisse umfangreicher Befragungen auf breiter wissenschaftlicher Basis. Außerdem sind kontaktbasierende und berührungslose
Ladeinfrastrukturen für Dresden zu entwickeln, zu erproben und bereitzustellen.

Das Projektvorhaben EmiD zielt auf eine Steigerung der Wahrnehmung von Elektrofahrzeugen im öffentlichen Raum und einer zunehmenden Akzeptanz bezüglich Elektromobilität ab und soll somit einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der privaten und geschäftlichen Nutzung sowie zur Einbindung in bestehende Verkehrsangebote (speziell Car-Sharing) leisten.

Hintergrundinformation
Die Bundesregierung hat im April 2012 vier Regionen in Deutschland als „Schaufenster Elektromobilität“ ausgewählt und fördert hier auf Beschluss des Deutschen Bundestags die
Forschung und Entwicklung von alternativen Antrieben. Insgesamt stellt der Bund für das Schaufensterprogramm Fördermittel in Höhe von 180 Mio. € bereit. In den groß angelegten regionalen Demonstrations- und Pilotvorhaben wird Elektromobilität an der Schnittstelle von Energiesystem, Fahrzeug und Verkehrssystem erprobt.

Weitere Informationen unter www.schaufenster-elektromobilitaet.org.

Das Projekt „EmiD – Elektromobilität in Dresden" ist eines von rund 40 Projekten im Schaufenster Bayern-Sachsen ELEKTROMOBILITÄT VERBINDET und wird mit 1.736.964
Euro vom Freistaat Sachsen im Rahmen der Schaufensterinitiative der Bundesregierung gefördert.

Schaufenster Bayern-Sachsen ELEKTROMOBILITÄT VERBINDET

Am 3. April 2012 haben Bayern-Sachsen, Baden-Württemberg, Berlin-Brandenburg und Niedersachsen den Zuschlag für die von der Bundesregierung geförderten Schaufenster Elektromobilität erhalten. Ihre Konzepte rund um die Verbindung von Elektrofahrzeug, Energiesystem und Verkehrssystem werden in den kommenden drei Jahren einen wichtigen Beitrag leisten, die Ziele der Nationalen Plattform Elektromobilität umzusetzen und
sollen dazu beitragen, Deutschland als Leitmarkt und Leitanbieter für Elektromobilität zu etablieren.

Im Schaufenster Bayern-Sachsen ELEKTROMOBILITÄT VERBINDET sind Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 130 Millionen Euro vorgesehen. Die Vorhaben lassen sich in fünf
Themenkomplexe unterteilen:

1. Langstreckenmobilität - Schnellladung entlang der Achse A9 München-Leipzig

2. Urbane Mobilität – Mobilitäts- und Ladekonzepte

3. Ländliche Mobilität – Abdeckung der Mobilitätsbedürfnisse in ländlichen Regionen

4. Internationale Verbindungen – Internationale Sichtbarkeit und Langstreckenmobilität in Zusammenarbeit mit Österreich und der Provinz Québec, Kanada

5. Aus- und Weiterbildung – Dreigliedriger Ansatz schulisch, betrieblich und akademisch

Die Bayern Innovativ GmbH und die Sächsische Energieagentur – SAENA GmbH übernehmen gemeinsam als Projektleitstelle die Koordination des Schaufensters.

Ansprechpartner
Fraunhofer-Institut für
Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI

Prof. Dr. Matthias Klingner
Institutsleiter
Telefon 0351 / 46 40 800
Fax 0351 / 46 40 803
matthias.klingner@ivi.fraunhofer.de

Elke Sähn
Leiterin Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon 0351 / 46 40 612
Fax 0351 / 46 40 613
elke.saehn@ivi.fraunhofer.de


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
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