Sachsen als Standort für Schlüsseltechnologien ausbauen - Dulig setzt sich in Brüssel für stärker vernetzte europäische Innovationspolitik ein
25.02.2015, 09:27 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig hat sich in Brüssel mit Akteuren und Entscheidern getroffen, um das sächsische Engagement in den Schlüsseltechnologien ‚Fortgeschrittene Produktionstechnologien‘ und ‚Mikro- und Nanoelektronik‘ auf europäischer Ebene zu bekräftigen, weiter auszubauen und zu stärken. Die sogenannten Schlüsseltechnologien (KETs), haben für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft eine wichtige Bedeutung. Der Freistaat Sachsen als Hochtechnologiestandort verfügt in grundsätzlich allen KETs über erhebliche Potenziale.
Den Auftakt bildete eine Veranstaltung im sächsischen Verbindungsbüro. Im Mittelpunkt standen die Herausforderungen und Potenziale der Schlüsseltechnologie „Fortgeschrittene Produktionstechnologien“ aus industrieller Perspektive. „Im Kern geht es darum, Forschungsergebnisse schnell in marktfähige Produkte zu verwandeln – und zwar nach Möglichkeit in Europa und nicht irgendwo sonst in der Welt. Der Freistaat unterstützt bereits von Beginn an die Europäische Union bei Ihren Aktivitäten“, so Martin Dulig.
Im Rahmen der Abendveranstaltung unterzeichnete Wirtschaftsminister Dulig auch die Beitrittserklärung des Freistaates zur Vanguard-Initiative. Vanguard ist eine von mehreren Regionen initiierte Fachinitiative auf dem Gebiet moderner Fertigungstechnologien. Gemeinsam wollen sich die Regionen in Brüssel für eine besser verzahnte europäische Innovationspolitik einsetzen. Sachsen wird zukünftig in enger Zusammenarbeit mit anderen Regionen Projektvorschläge auf dem Gebiet fortgeschrittener Produktionstechnologien entwickeln und der Europäischen Kommission zur Förderung vorschlagen. Ziel ist die Realisierung länderübergreifender Pilotlinien unter maßgeblicher Mitwirkung sächsischer Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Auch Vertreter der TU Chemnitz und des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU arbeiten derzeit in den Vanguard-Projekt-Arbeitsgruppen mit.
Heute traf sich Dulig mit Dr. Andreas Wild, Exekutivdirektor des „Gemeinsamen Unternehmens ECSEL“ und dem dafür zuständigen Direktor in der Generaldirektion CONNECT der Europäischen Kommission, Khalil Rouhana. Bei dem Treffen bekräftigte Dulig die aktive Mitwirkung Sachsens an ECSEL (Electronic Components and Systems for European Leadership) als dem bedeutendsten Europäischen Mikroelektronikförderprogramm. Die Europäische Union (EU) verfolgt das Ziel, den Marktanteil der europäischen Mikroelektronik zu verdoppeln. Mit ECSEL stellt die EU für die kommenden zehn Jahre ein hoch dotiertes Förderinstrument zur Verfügung.
„Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Bund hat der Freistaat die Voraussetzung dafür geschaffen, maßgeblich an von ECSEL geförderten Projekten mitzuwirken“, so Wirtschaftsminister Martin Dulig. „Diese Exzellenz aus Sachsen gilt es zu sichern und auch in den kommenden ECSEL-Förderaufrufen auszubauen.“ Am 3. März wird es zu den unmittelbar bevorstehenden ECSEL-Förderaufrufen 2015 eine Informationsveranstaltung des Silicon Saxony e.V. geben.
Sächsisches Engagement in ECSEL:
Der Freistaat wird über die Gesamtlaufzeit von ECSEL (sieben Jahre) bis zu 200 Millionen Euro für die Unterstützung der sächsischen Projektteile zur Verfügung stellen. Ziel ist, zusätzliche nationale und vor allem europäische Fördermittel für Sachsen zu akquirieren. Sachsen hat mit dem Bund eine jeweils hälftige Verteilung des nationalen Förderbeitrags vereinbart. Das bedeutet, dass zu jedem sächsischen Euro ein weiterer vom Bund und zwei weitere von der EU kommen. 2014 konnten sich von insgesamt 12 europaweit geförderten Forschungs- und Pilotlinien-Projekten 5 mit sächsischer Beteiligung durchsetzen. Von der Förderung profitieren damit 21 sächsische Projektpartner.