Sachsen hat das beste Bildungssystem in Deutschland

03.09.2015, 11:39 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Sachsen hat erneut den ersten Platz im Vergleich der Bildungssysteme der deutschen Bundesländer belegt. Damit nimmt der Freistaat zum zehnten Mal in Folge den Spitzenplatz ein. Der Abstand zu den zweit- und drittplatzierten Bundesländern ist gegenüber dem Vorjahr etwas größer geworden. Das geht aus dem Bildungsmonitor 2015 hervor. Die Vergleichsstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) bewertet anhand von zwölf Handlungsfeldern und 93 Indikatoren die Bildungssysteme der Bundesländer.

Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth zeigte sich außerordentlich zufrieden über den Spitzenplatz, dennoch könne sich der Freistaat nicht auf den Lorbeeren ausruhen: „Die Qualität der Schulbildung, die Förderinfrastruktur für die Schülerinnen und Schüler und die sehr guten Bedingungen zur Vermeidung von Bildungsarmut sind zwar deutschlandweit spitze, aber wir dürfen die Augen nicht vor dem Personalproblem verschließen“, so die Ministerin. So ist die Altersstruktur der Lehrer in Sachsen unausgewogen.

Für Kultusministerin Brunhild Kurth ist die Bewältigung des Generationswechsels in den Lehrerzimmern neben der Integration der Flüchtlingskinder in Schulen eine der derzeit größten Herausforderungen für das sächsische Bildungssystem. „Der Generationswechsel läuft auf Hochtouren. Noch nie zuvor wurden so viele junge Lehrerinnen und Lehrer eingestellt wie in diesem und den vergangenen zwei Jahren. Wir müssen alles dafür tun, damit dieser Generationswechsel weiter reibungslos verläuft“, so Kurth.

Sachsen belegt in den meisten untersuchten Handlungsfeldern sehr gute Plätze. Besondere Stärken weist das Land bei der Schulqualität und der Förderinfrastruktur (jeweils Platz 1) auf. So hat der Freistaat zum Beispiel die zweithöchste Quote der an Schulen ganztags betreuten Kinder. Auch im Bereich der Kindertageseinrichtungen lag die Betreuungsquote weit über dem Bundesdurchschnitt. 79 Prozent der drei- bis sechsjährigen Kinder in Sachsen wurden 2014 ganztägig betreut. Der Bundesdurchschnitt betrug 41,4 Prozent. 9,4 Prozent des Personals in sächsischen Kindertageseinrichtungen besaß im Untersuchungszeitraum einen Hochschulabschluss. Das ist der viertbeste Wert in Deutschland. Der Bundesdurchschnitt betrug 6,8 Prozent.

Sachsens gute Bedingungen zur Verbesserung der sozialen Teilhabe machen sich auch bei der Vermeidung von Bildungsarmut (Platz 2) bezahlt. Bei den einbezogenen Schülerleistungsstudien wies Sachsen den niedrigsten Anteil an Risikogruppen auf. „Im Ländervergleich entscheidet damit die soziale Herkunft der Schüler im Freistaat am wenigsten über den Bildungserfolg. Das ist letztendlich auch dem hohen Engagement der Lehrerinnen und Lehrer zu verdanken, die die Schüler individuell fördern und fordern“, so Kultusministerin Brunhild Kurth.

Verbesserungspotential sieht die Ministerin unter anderem beim vergleichbar hohen Anteil der Schüler ohne Hauptschulabschluss. „Zwar ist der Anteil der Schüler ohne Abschluss zwischenzeitlich gesunken, was sich noch nicht in der vorgelegten Studie widerspiegelt. Aber auch die aktuelle Quote von 8,6 Prozent kann uns noch nicht zufriedenstellen“, so Kultusministerin Kurth. Der Bildungsmonitor 2015 bezieht sich auf die Zahlen von 2013. Damals betrug die Quote 10,1 Prozent.


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Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Pressesprecher Tilo Schumann
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