Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ stärkt gesellschaftlichen Zusammenhalt
11.09.2015, 08:07 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Ministerin Köpping: „Bisher 100 geförderte Projekte sind gutes Zeichen“
Mit dem Doppelhaushalt 2015/ 2016 sind die Fördermittel für die Stärkung der demokratischen Kultur im Programm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ um mehr als 1,3 Mio. Euro pro Jahr aufgestockt worden. Durch diese Mittel in einer Gesamthöhe von jährlich rund 3,8 Mio. Euro konnten im Jahr 2015 bislang rund 100 Projekte in Sachsen gefördert werden.
„Die vergangenen Wochen und Monate haben uns besonders deutlich gezeigt, wie wichtig die Arbeit von Vereinen, Verbänden und Initiativen ist, die sich tagtäglich für demokratische Kultur einsetzen“, betonte die Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping. „Deshalb sind die 100 Projekte, die jetzt dank der Fördermittel aus dem Landesprogramm Weltoffenes Sachsen realisiert werden können, ein gutes Zeichen.“
„Einige Prozesse muss man im Laufe des Lebens erlernen, zum Beispiel, wie man Konflikte konstruktiv lösen kann. Hier leisten die Demokratieförderer einen wichtigen Beitrag“, erklärte Köpping weiter. „Gemessen an der Antragslage hätten wir auch die doppelte Höhe der veranschlagten Fördermittel ausreichen können“, erklärt die Ministerin weiter. Die Vielfalt der geförderten Projekte, von ehrenamtlichen Initiativen bis hin zu hochprofessionellen und enorm qualifizierten Projektstrukturen, zeige das breite Engagement vieler Menschen für das demokratische Gemeinwesen und für eine echte Willkommenskultur gegenüber Fremden.
Beispiele für Projekte mit dem Schwerpunkt interkulturelle Sensibilisierung der sächsischen Mehrheitsgesellschaft sind zum Beispiel:
– Projekt „Vielfalt sehen und leben“ des Zentrums für Europäische und Orientalische Kultur e.V., bei dem die Arbeit mit Kindern im Grundschulalter zu Themen Identität, Migration, Asyl und religiöse Vielfalt im Vordergrund steht sowie die Fortbildung für Pädagogen zur langfristigen interkulturellen Öffnung; (Leipzig und Umgebung)
– Projekt „Interkulturelles Lernen in der Kindertagesstätte“ des ARBEIT UND LEBEN Sachsen e.V. , in dem Paten mit Migrationshintergrund durch ihre Beteiligung im Kita-Alltag zum Abbau von Vorurteilen beitragen; (sachsenweit 12-15 Kitas im Erzgebirgskreis, LK Görlitz, Leipzig, Sächs. Schweiz-Osterzgebirge und Stadt Chemnitz)
– Projekt „WillkommensKitas“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, Regionalstelle Sachsen, das kulturelle Aufgeschlossenheit und interkultureller Kompetenzen pädagogischer Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen etabliert(Gemeinschaftsfinanzierung mit dem Sächsischen Staatsministerium für Kultus); (sachsenweit, u.a. Kitas in Gröditz, Ehrenfriedersdorf, Striegistal, Hoyerswerda)
– Projekt „FluchtFremdWillkommenZuhause“ des Theaterpädagogischen Zentrum Pirna e.V., bei dem Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund gemeinsam Theater spielen und so einen respektvollen Umgang miteinander lernen. Das mobile Theaterstück soll im öffentlichen Raum aufgeführt werden und zum Perspektivwechsel anregen. (Pirna)
„Der Titel des Programms ist zugleich eine Verpflichtung. Das Ziel einer tatsächlich offenen und vielfältigen Gesellschaft erreichen wir nur gemeinsam. Mit dem Förderprogramm unterstützen wir die vielen Aktivitäten einer breiten Zivilgesellschaft“, so Ministerin Köpping abschließend.
Hintergrund
Die Zuständigkeit für das Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ (WOS) ist mit Bildung der Koalitionsregierung vom Sächsischen Innenministerium (Geschäftsstelle Landespräventionsrat) zum Sächsischen Sozialministerium, Geschäftsbereich für Gleichstellung und Integration, übergegangen.