Kunstministerin Stange: „Georg Zeppenfeld ist ein wahres Ausnahmetalent“
10.10.2015, 22:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Bass der Semperoper erhält Ehrentitel „Kammersänger“
Im Anschluss an die Premiere „Der Wildschütz“ in der Semperoper Dresden hat Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange heute den Ehrentitel „Kammersänger“ an den Bass Georg Zeppenfeld verliehen. Herr Zeppenfeld gab in der Premiere sein Rollendebüt als Baculus. Die Ministerin für Wissenschaft und Kunst entscheidet auf Vorschlag des Intendanten der Sächsischen Staatsoper über die Verleihung dieses Ehrentitels. Voraussetzung dafür sind neben führenden künstlerischen Leistungen eine kontinuierliche, regelmäßige und erfolgreiche Mitwirkung in den Inszenierungen der Semperoper Dresden. Die Verleihung dieses Titels ist ein seltener und gut vorbereiteter Akt. Der Ehrentitel wurde zuletzt am 30. Juni 2009 an Herrn Kammersänger Matthias Henneberg verliehen. Auch bei Georg Zeppenfeld liegen nach einmütiger Meinung von Intendanz der Semperoper und Ministerium die Voraussetzungen zur Verleihung dieses Ehrentitels vor.
Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange erklärt zur Überreichung der Urkunde: „Ich freue mich, dass der Freistaat Sachsen mit der Verleihung des Ehrentitels Kammersänger die besonders hervorragenden künstlerischen Leistungen von Herrn Georg Zeppenfeld würdigt. Ganz gleich, ob Salzburg, Paris, New York oder hier in Dresden – der Bass Georg Zeppenfeld ist von den namhaften internationalen Opern- und Konzertbühnen nicht mehr wegzudenken. Sein geschmeidiger Bass verfügt über einen Farbenreichtum, mit dem er nur allzu gerne spielt. Für jede Gemütslage auf der Opernbühne greift Georg Zeppenfeld auf eine andere Farbe zurück — ohne dabei je den Pfad des Singens zu verlassen. Stets bleibt seine Stimme beim Wohlklang und folgt der Devise Wolfgang Amadeus Mozarts, auch in der Darstellung unangenehmer Charaktere selbst nicht unangenehm zu tönen. Georg Zeppenfelds Bass trägt scheinbar spielend über jedes Wagner- und Strauss-Orchester. Weder ist er besonders hoch oder tief noch besonders laut — es ist die Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten, die ihn zu etwas Besonderem macht.“ Doch nicht nur musikalisch setze Zeppenfeld sich mit der jeweiligen Partie auseinander, so die Ministerin weiter. „Er hinterfragt seine Partien auch inhaltlich. Damit ist er einer jener seltenen Künstler, die zusätzlich zu einem perfekten Handwerk die Fähigkeit zur Reflexion und Interpretation mitbringen, die ihre Kunst so besonders und berührend werden lässt. In Kombination mit einer herzlichen Menschlichkeit, Zuverlässigkeit und einem enormen Zukunftspotential entsteht so ein wahres Ausnahmetalent.“
- Persönliches zu Georg Zeppenfeld:
Der 1970 im westfälischen Attendorn geborene Bass Georg Zeppenfeld studierte zuerst Musik und Germanistik auf Lehramt, danach Operngesang an den Musikhochschulen Detmold und Köln. Nach ersten Bühnenjahren in Münster und Bonn wurde er 2001 für das Ensemble der Semperoper Dresden engagiert. Er war bis 2005 Ensemblemitglied und hat seit 2005 einen Residenzvertrag mit der Semperoper. Hintergrund für das Ausscheiden aus dem Ensemble waren die mit seiner Weltkarriere verbundenen vielen Anfragen anderer Häuser. Der Semperoper ist er weiterhin eng verbunden und tritt regelmäßig in Dresden auf. So begeisterte er Zuschauer wie Fachwelt als Landgraf Hermann im "Tannhäuser", als Daland in "Der fliegende Holländer", als Filipo II. in "Don Carlo", als Banco in "Macbeth" und als Kaspar in "Der Freischütz". Auch hat er seinen Lebensmittelpunkt weiterhin in Dresden.