Herzlich Willkommen: Schüler mit Migrationshintergrund erhalten START-Stipendium
05.11.2015, 15:06 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Für acht Jugendliche aus Sachsen geht jetzt das START-Stipendium los. Die vier Mädchen und vier Jungen, die zwischen 14 und 18 Jahre alt sind, erhalten seit Beginn des Schuljahres aufgrund ihres gesellschaftlichen und schulischen Engagements eine finanzielle und ideelle Förderung, die sie bis zum (Fach-)Abitur begleitet. Derzeit besuchen sie sowohl Real- und Oberschulen als auch Gymnasien. In Sachsen wird die mittlerweile größte deutsche Bildungsinitiative für Jugendliche mit Migrationshintergrund aktuell von der START-Stiftung – ein Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung – gGmbH zusammen mit der Deutsche Bank Stiftung, der Landeshauptstadt Dresden, der DREWAG – Stadtwerke Dresden GmbH, der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank, der Stadt Leipzig, der Peter Herbst Stiftung und dem Sächsischen Staatsministerium für Kultus angeboten.
Brunhild Kurth, Kultusministerin, und Petra Köpping, Staatsministerin für Gleichstellung und Integration heißen die Neustipendiatinnen und –stipendiaten herzlich Willkommen. Kultusministerin Brunhild Kurth betont: „Bildung ist der Schlüssel zur Integration und setzt Leistungswillen sowie Engagement von allen Beteiligten voraus. Dafür steht START und seine Stipendiaten, die wir herzlich willkommen heißen. Die Mädchen und Jungen sind Vorbilder und ein Beispiel dafür, wie erfolgreich an unseren Schulen Kindern mit ausländischen Wurzeln in die Gemeinschaft aufgenommen und gefördert werden. Dafür bin ich den Lehrern, Eltern und Schülern in Sachsen sehr dankbar.“
„Ich bin der festen Überzeugung, dass Integration gelingt, wenn es faire Chancen auf Bildung, Arbeit und auf Teilhabe an der Gesellschaft gibt“, so Integrationsministerin Petra Köpping. „Deshalb ist das START-Stipendium eine sehr gute und wirkungsvolle Maßnahme. Die Familien in Sachsen werden sich weiter verändern. Unterschiedliche Herkunftsländer der Eltern, Mehrsprachigkeit und Migrationserfahrungen sind hier prägend. Um dieses Potenzial zu fördern und zu nutzen, brauchen wir das Engagement der gesamten Gesellschaft.“
Robert Hasse, Geschäftsführer der START-Stiftung gGmbH, erläutert: „Für das Zusammenleben in unserer von Vielfalt geprägten Gesellschaft ist es wichtig, dass sich jeder als aktiver Teil der Gemeinschaft verstehen und einbringen kann – unabhängig von Herkunft, familiärem und sozialem Status. Mit START wollen wir einen Beitrag leisten, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund mehr Möglichkeiten zur Teilhabe und Rüstzeug zur persönlichen Entfaltung erhalten. Dabei beeindrucken uns die Stipendiaten immer wieder mit ihrem Verantwortungsbewusstsein für die Gesellschaft und großem Einsatz für andere – sei es in der Schule als Klassensprecher/in oder Sanitäter/in, in der Familie und im Freundeskreis, z. B. durch Übersetzungsarbeiten, Nachhilfe oder die Betreuung von Geschwistern, und bei sportlichen Aktivitäten, z. B. als Coach für Jüngere.“
Das START-Stipendium beinhaltet 100 EUR Bildungsgeld pro Monat, einen Laptop mit Drucker und vor allem ein intensives Bildungsprogramm. Dieses vermittelt Schlüsselqualifikationen in Seminaren in den Bereichen Kommunikation, Engagement, Natur und Technik, Politik und vieles mehr. Hinzu kommen Besuche von Kulturveranstaltungen, Exkursionen in Unternehmen und öffentliche Institutionen sowie individuelle Beratungen für die weitere Lebensplanung.
In Sachsen befinden sich zusammen mit dem neuen Jahrgang aktuell 28 Jugendliche in der Förderung. 71 junge Menschen haben seit der Einführung von START hier bereits die Schule abgeschlossen und gehören zum Kreis der eng vernetzten START-Alumni.
Petra Ostermann, Geschäftsführendes Mitglied des Vorstands der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank, erklärt stellvertretend für die weiteren Partner von START in Sachsen: „Die Förderung junger Menschen ist eine Investition in unsere Zukunft. Das Programm bietet viele Möglichkeiten für die Entfaltung und Entwicklung dieser engagierten jungen Menschen hin zu verantwortungsvollen, aktiven Mitgliedern unserer Gesellschaft. Wir sind überzeugt, dass auch die Jugendlichen dieses START-Jahrgangs ihren Weg gehen werden. Wir freuen uns, sie dabei zu unterstützen und an ihrem Werdegang teilhaben zu können.“
Der START-Stipendiatenjahrgang 2015/2016 in Sachsen:
Vorname w/m Alter Herkunftsland Wohnort
Abrar w 16 Libysch-Arabische Dschamahirija Chemnitz
Daniel m 15 Moldawien Chemnitz
Gabriel m 17 Brasilien Dresden
Maxim m 16 Russland Leipzig
Sara w 18 Irak Leipzig
Madalin m 17 Rumänien Rüsseina
Primär geordnet nach Wohnorten, sekundär nach Vornamen. Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden die Nachnamen nicht genannt und auf Wunsch der Stipendiaten ggf. auf einzelne weitere Angaben verzichtet. Zwei Stipendiatinnen möchten nicht genannt werden.
Das 2002 von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung in Hessen begonnene START-Schülerstipendienprogramm wird heute in insgesamt 14 Bundesländern angeboten: Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Seit 2007 führt die START-Stiftung gemeinnützige GmbH als Tochtergesellschaft der Hertie-Stiftung das Programm durch. Unterstützt wird sie dabei bundesweit von rund 120 Kooperationspartnern – Stiftungen, Kultusministerien, Kommunen, Privatpersonen, Unternehmen und Vereinen. Zum Schuljahr 2015/2016 werden bundesweit 213 Schülerinnen und Schüler bei START aufgenommen. Aktuell befinden sich damit insgesamt rund 640 Jugendliche aus etwa 80 Herkunftsländern in der Förderung. Zusammen mit den Ehemaligen profitier(t)en über 2.000 Schüler von dem Programm.
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Julia Riedel
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