Einladung zum öffentlichen Vortrag: „Das mittelalterliche jüdische Erbe Erfurts – Archäologische und bauhistorische Forschungen“
05.04.2016, 14:34 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Im Jahr 1998 stießen Bauarbeiter in Erfurt zufällig auf einen Gold- und Silberschatz ungeahnter Größe. Hunderte von Münzen, Schmucktücken, Geschirrteilen und Beschlägen mit fast 30 Kilogramm Gesamtgewicht waren im Mittelalter im jüdischen Viertel unweit der Synagoge versteckt worden. Wer war ihr Besitzer? Vor wem hat er die Kostbarkeiten verborgen? Liegen die Gründe dafür in dem Pogrom, das die jüdische Gemeinde Erfurts im Jahr 1349 heimsuchte?
Antworten auf diese Fragen gibt Dr. Karin Sczech vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Thüringen in ihrem Vortrag zu dem wir sehr herzlich einladen:
„Das mittelalterliche jüdische Erbe Erfurts – Archäologische und bauhistorische Forschungen“
- am 12.4.2016
- um 17:00 Uhr
- im Landesamt für Archäologie Sachsen, Zur Wetterwarte 7, 01109 Dresden – Vortragssaal A.-B.-Meyer Bau
Ein Arbeitsschwerpunkt des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Thüringens lag in den letzten Jahren im jüdischen Erbe des Mittelalters in Erfurt. Immer wieder konnten Archäologen und Bauforscher seit den 90er Jahren sensationelle Entdeckungen vermelden.
Im Zentrum der Forschungen standen u.a. die Synagoge und das Mikwe, das Kultbad der jüdischen Gemeinde am Ufer der Gera. Inzwischen beschäftigen sich die Bauforscher auch mit mehreren jüdischen Wohnhäusern. Zudem wird der Bestand der mittelalterlichen Grabsteine erforscht und ein Teil des Friedhofes ausgegraben. Mit dem einmaligen Baubestand bewirbt sich Thüringen für die UNESCO-Liste.
Der Vortrag fasst den derzeitigen Forschungsstand zur jüdischen Gemeinde Erfurts im Mittelalter zusammen, und berichtet von weiteren Forschungszielen dieses außergewöhnlichen archäologischen Projektes.
Dr. Karin Sczech ist als Referentin beim Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Thüringens an den archäologischen Forschungen in Erfurt maßgeblich beteiligt.
Der Eintritt ist frei.