Marion Ackermann als neue Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vorgestellt
11.05.2016, 11:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Kunstministerin Stange: „Frau Ackermann war unsere erste Wahl“
Sachsens Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange hat heute in Dresden Frau Dr. Marion Ackermann als neue Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden der Öffentlichkeit vorgestellt. Frau Ackermann wird ihre Tätigkeit am 1. November 2016 beginnen und als Generaldirektorin den Direktoren der 14 Museen vorstehen. „Wir sind sehr froh, dass Frau Ackermann vom Rhein an die Elbe wechselt. Sie war erste Wahl der Findungskommission. Deren Empfehlung bin ich sehr gern gefolgt“, erklärt Kunstministerin Stange. Sie ergänzt: „Wir wollten für die Spitze des Direktoriums der SKD eine langfristige, Kontinuität garantierende Lösung und haben diese in Marion Ackermann gefunden. Sie ist eine erfahrene Museumsleiterin und Kunstwissenschaftlerin, ist weltweit vernetzt und sehr kommunikativ. Sie wird nicht nur die internationale Ausrichtung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden fortsetzen, sondern auch die Kunstinte-ressierten aus der Region stärker einbeziehen und neue Angebote für die Auseinandersetzung mit den Werke, für die Vermittlung von Kunst machen.“
Marion Ackermann: „Es ist die besondere Konstellation der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, die mich nach sieben intensiven Jahren in Düsseldorf zum Wechsel nach hier bewogen hat. Ihr herzliches Willkommen hier in Dresden hat mir den – zugegeben nicht eben leichten – Abschied vom Rhein einfacher gemacht. Reizvoll für meine künftige Arbeit ist zum einen der in den breit gefächerten Sammlungen ablesbare Dialog von Freier und Angewandter Kunst, der hier in Sachsen eine so lange und fruchtbare Geschichte hat.
Es fasziniert mich zudem natürlich die tiefe, historische Dimension der Sammlungen, die von den Altmeistern über die Türkische Cammer bis zu Gerhard Richter reicht. Schließlich eignen sich die ethnologischen Museen innerhalb der SKD ganz besonders, das Gespräch mit und über die unterschiedlichen Kulturen der Welt zu aktivieren. Dies alles möchte ich gemeinsam mit den Direktorinnen und Direktoren und dem gesamten Team zum ,Klingen‘ bringen. Es geht mir nicht nur darum, die internationale Ausstrahlung der weltweit bewunderten Sammlungen zu vergrößern. Auch die Menschen hier vor Ort möchte ich – etwa durch ein breites Bildungsangebot der einzelnen Häuser – an all diesen Prozessen aktiv beteiligen. Ein besonderes Anliegen ist es mir, mit den Mög-lichkeiten der Museen und den Mitteln der Kunst zu einer weltoffenen und liberalen Gesellschaft beizutragen.“
"Ich finde es großartig, dass sich Frau Ackermann für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden entschieden hat. Ihre umfassende Museumserfahrung und ihr nationales wie internationales Netzwerk sind perfekte Voraussetzungen für das Generaldirektorenamt in Dresden. Die Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden befinden sich mitten in einem Transformationsprozess, daher ist es sehr gut, dass es gelungen ist, so schnell eine Nachfolgerin für Hartwig Fischer zu gewinnen. Nun werden wir mit Marion Ackermann daran arbeiten, das Zeugnis, dass uns der Wissenschaftsrat im Januar 2014 ausgestellt hat - ein Museumsverbund auf Weltniveau mit einem herausragenden For-schungspotential - auch zu bestätigen", so Dirk Burghardt, kaufmännischer Direktor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gehören mit ihren insgesamt 14 Museen und weiteren Institutionen zu den bedeutendsten und ältesten Museumsverbünden der Welt. Hervorgegangen sind sie aus den im 16. Jahrhundert angelegten Sammlungen der sächsischen Kurfürsten, vor allem aus der im Dresdner Residenzschloss eingerichteten Kunstkammer, und repräsentieren damit 450 Jahre sächsische Geschichte.
Durch den schrittweisen Einzug der Sammlungen in das wiedererrichtete Residenzschloss, die grundlegende Sanierung und Neugestaltung des Albertinums sowie durch zahlreiche hochkarätige Sonderausstellungen im In- und Ausland und durch stark beachtete Bemühungen um die wissenschaftliche Aufarbeitung der jüngeren Sammlungsgeschichte haben die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ihre internationale Reputation in den vergangenen Jahren stark ausgebaut.
Um einen Nachfolger für Hartwig Fischer zu finden, hatte das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst eine Findungskommission aus hochkarätigen Persönlichkeiten von Kunst und Kultur eingesetzt. Die unabhängige Findungskommission hatte Marion Ackermann als neue Generaldirektorin der Dresdner Kunstsammlungen vorgeschlagen.
Zur Vita von Dr. Marion Ackermann:
•Geboren 1965 in Göttingen, aufgewachsen in Ankara.
•Studium der Kunstgeschichte, Germanistik und Geschichte in Göttingen, Kassel, Wien, München mit Promotion »Kandinskys autobiographische „Rückblicke“ im Kontext seiner frühen Schriften« (1995)
•1995 – 2003 erst wissenschaftliche Volontärin und ab 1996 Kuratorin Städtische Galerie im Lenbachhaus München
•1995 – 2003 Lehraufträge an der Kunstakademie München, der Universität Augsburg und der Hochschule für angewandte Wissenschaften München
•2003 – 2009 Direktorin des Kunstmuseum Stuttgart, Eröffnung des Neubaus 2005
•Seit 2009 Künstlerische Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (K20, K21 und Schmela Haus).
Marion Ackermanns wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt auf der Kunst 20. und 21. Jahrhunderts. So hat sie u. a. folgende Projekte und monographische Ausstellungen kuratiert: Paula Modersohn-Becker, Rosemarie Trockel, „SchattenRisse“, Max Bill, Christian Jankowski, „Piktogramme - Die Einsamkeit der Zeichen“, „Drei. Das Triptychon in der Moderne“, „Joseph Beuys.
Parallelprozesse“, „Kandinsky, Malewitsch, Mondrian – Der weiße Abgrund Unendlichkeit“, „Unter der Erde. Von Kafka bis Kippen-berger“, Tomas Saraceno „In orbit“ sowie „Uecker“.
Marion Ackermann ist in wichtigen Gremien und Jurys aktiv, so ist sie beispielsweise Mitglied der Groupe BIZOT, Mitglied des Kunst- und Ausstellungsausschuss des Auswärtigen Amtes, Mitglied des nationalen Leipziger Kreises, Mitglied der Mitgliederversammlung und des Beirats Kunst des Goethe-Instituts, Mitglied des Conseil d’Administration des Grand Palais, Paris, Mitglied der Ankaufskommission der Deut-schen Bundesbank, beratendes Mitglied der Jury für den Neubau des Museum des 20. Jahrhunderts, Berlin, sowie Jurymitglied des Kaiserrings Goslar.