Tillich verspricht sich Zuversicht und Ermutigung
25.05.2016, 15:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
100. Deutsche Katholikentag in Leipzig mit Festakt eröffnet
Leipzig (25. Mai 2016) – Ministerpräsident Stanislaw Tillich sieht den Katholikentag in Leipzig als eine gute Möglichkeit des Austauschs über die Rolle der Kirche in der Gesellschaft und zugleich als Quelle der Ermutigung.
„Um die vielen Nicht-Christen zu erreichen, ist es gut, dass sich der Katholikentag nicht nur mit der Kirche selbst beschäftigt. Es geht vielmehr um die Kirche in der Gesellschaft. Es geht um christliche Antworten auf viele politische Fragen unserer Zeit“, sagte Tillich am Mittwoch bei der offiziellen Eröffnung des 100. Deutschen Katholikentags in Leipzig.
„Wir haben die Chance, als glaubensfrohe Gesellschaftsmacher, die mitten im Leben stehen, zu überzeugen: Mit der Kraft und der Gelassenheit einer 2.000-jährigen Geschichte. Und mit Respekt und Toleranz füreinander, die dem christlichen Menschenbild zu eigen sind.“
Er fügte hinzu: „Ich wünsche mir, dass der Katholikentag zum Engagement und zur Zuversicht ermutigt, dass wir die Aufgaben unserer Tage gemeinsam meistern werden.“
Der Ministerpräsident dankte dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken für die Entscheidung zugunsten der Gastgeberstadt. Ausdrücklich dankte er auch der Stadt Leipzig selbst. Er fügte hinzu, auch der Freistaat stehe zu seiner Unterstützung, weil der Katholikentag eine große Chance sei. „Wir brauchen diesen lebendigen Austausch und aufrichtige Neugier. Dieser Austausch wird Gäste und Gastgeber prägen.“
Tillich verwies in dem Zusammenhang darauf, dass 40 Jahre DDR Spuren hinterlassen haben. So gibt es in Ostdeutschland im Vergleich zu den alten Bundesländern deutlich weniger Christen. Allerdings würden gerade die städtischen Gemeinden inzwischen wieder wachsen, sagte Tillich. Als ein Beispiel nannte er die Leipziger Propsteigemeinde.
Mit Blick auf das bevorstehende Reformationsjubiläum im nächsten Jahr verwies er darauf, dass einer der „Kirchentage auf dem Weg“ in Leipzig zu Gast sein wird. Erneut werde es dann um den Dialog der Religionen untereinander und mit der Gesellschaft gehen. Tillich sagte, dies sei wichtiger denn je. „Führen wir diesen Dialog mit Verständnis und Akzeptanz gegenüber allen anderen Religionen. Zeigen wir damit, dass Religion zum Alltag gehört.“
Der Ministerpräsident ging auch auf das Motto des 100. Deutschen Katholikentags ein („Seht, da ist der Mensch“): „Nehmen wir es wörtlich und zeigen wir, dass Mitmenschlichkeit, Respekt und Toleranz unser Zusammenleben prägen“, betonte er.