Iran: Große Chancen für sächsische Automobilzulieferer und Gesundheitstechnik

30.05.2016, 17:18 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

TEHERAN - Tag zwei der Reise von Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) in die Islamische Republik Iran stand heute ganz im Zeichen der Politik. Am Mittag besprachen Dulig und der Vorsitzende des iranischen Automobilbau-Verbandes Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit sächsischen Firmen. Am frühen Abend gab es konkrete Angebote beim Vize-Gesundheitsminister.

Getreu dem Motto von Egon Bahr ist der Ansatz von Martin Dulig auf seiner Iranreise „Wandel durch Annäherung“. Und einen Wandel hat im Iran auch die Automobilindustrie dringend nötig: Die Mehrzahl der Fahrzeuge auf den Straßen Teherans ist Jahrzehnte alt. Ahmad Neamatbakhsh, Präsident des iranischen Verbandes der Automobilbauindustrie: „Wir wollen bis zum Jahr 2025 jährlich drei Millionen Autos und Lastkraftwagen bauen. Eine Million Fahrzeuge davon wollen wir exportieren. Wir suchen Firmen, die uns beim Fahrzeugbau unterstützen wollen. Aber auch und besonders gern benötigen wir Fahrzeugzulieferer, die sich hier völlig selbstständig oder in einem Jointventure niederlassen wollen.“ Bei Wirtschaftsminister Martin Dulig stieß er mit seinem Wunsch auf offene Ohren: „Sie sind bei uns genau richtig: Sachsen ist die Wiege des Automobilbaus. Wir haben eine gut aufgestellte Zulieferbranche und mit Sicherheit auch Firmen, die Ihnen helfen können.“ Dann lud er den Verband ein, Sachsen zu besuchen. Ahmad Neamatbakhsh nahm dies dankbar an und sagte spontan zu.

Am Nachmittag traf Martin Dulig mit dem hohen Berater des iranischen Gesundheitsministers, Danesh Jafari, zusammen. Der ehemalige Wirtschaftsminister Jafari: „Eine der wichtigsten Reformaufgaben der Islamischen Republik ist die Verbesserung unseres Gesundheitswesens.“ Vor allem die Erhöhung der Krankenhauskapazitäten - eine Verzehnfachung ist geplant - stünde im Vordergrund. „Aber auch der Ausbau des Gesundheitstourismus: „Iran ist schon immer bei Ausländern als hervorragendes Erholungs- und Gesundheitsland bekannt.“
Minister Dulig: „Ich freue mich, hier bei Ihnen sein zu dürfen und sehe mit Respekt, welche großen Leistungen Sie bei der Gesundheitsreform bereits bewältigt haben.“ Immerhin haben unter der derzeitigen Präsidentschaft 96 Prozent der Iraner eine Krankenversicherung erhalten. „Ich höre mit Interesse, dass Sie Kooperationspartner suchen. Wir haben zwei hervorragende Unternehmer aus der Gesundheitswirtschaft mitgebracht und Martin Buhl-Wagner, den Geschäftsführer unserer wichtigsten und größten Messe im Freistaat.“

Martin Buhl-Wagner: „Wir führen im Jahr 220 Messen durch. Eine der Wichtigsten ist die Weltleitmesse OT-World, eine Messe für Prothetiker, Orthopädietechniker und Mediziner. Das Wissen dieser weltweit führenden Industrietechniker, Mediziner und Fachleute, sollte nun auch dem Iran zur Verfügung stehen. Dieses geht nur durch eine enge Kooperation und Abstimmung mit allen Teilnehmern der Branche, deswegen sind wir sehr an Kooperationsmodellen interessiert.“
Christian Holletzek, Geschäftsführer der hergert GmbH Reha-Sanitärtechnik aus Parthenstein bei Leipzig: „Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Ausstattung für Krankenhäuser mit Sanitär-Technik aus Edelstahl, aber auch in Sonderanfertigungen für den privaten Bereich. Wir arbeiten schnell und gründlich.“
Sascha Kröner, Geschäftsführer vom Rollstuhlbau Bräunig aus Leipzig: „Wir sind Spezialisten für maß- und handgefertigte Rollstühle. Unser Fokus liegt auf Rollstühlen für ältere Leute und Menschen mit amputierten Gliedmaßen. Aber auch für Krankenhäuser stellen wir spezielle Rollstühle her, auch für Menschen mit Übergewicht. Was uns von unseren Wettbewerbern unterscheidet, ist die Handarbeit und unsere lebenslange Garantie, die wir auf unsere Produkte bieten.“
Der Hohe Rat des Gesundheitsministers an die Sachsen: „Lassen Sie uns weiter kennenlernen, damit wir enger zusammenarbeiten können. Eine hohe Priorität hat für uns immer die Schaffung von Arbeitsplätzen, dass erleichtert den Marktzugang deutlich.“ Im Iran liegt die Jugendarbeitslosigkeit bei immerhin rund 25 Prozent. Martin Dulig: „Dieses erste Kennenlernen ist mit Sicherheit eine gute Grundlage für eine gute Zusammenarbeit.“ Anschließend lud er Danesh Jafari nach Sachsen ein, um sich ein eigenes Bild von der breit aufgestellten sächsischen Gesundheitswirtschaft zu machen, welche immerhin die fünft-wichtigste Wirtschaftsbranche des Freistaates ist.

Hintergrundinformationen:
Vom 28. Mai bis 2. Juni besucht eine sächsische Wirtschaftsdelegation unter Leitung von Wirtschaftsminister Martin Dulig mit Vertretern von zwölf sächsischen Unternehmen sowie der Wirtschaftsförderung Sachsen die Islamische Republik Iran. Schwerpunkt der gemeinsamen Markterkundungsreise mit Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern ist für den Freistaat Sachsen der Maschinen- und Anlagenbau. Über die Delegationsreise berichten wir kontinuierlich auf unserer Website http://www.smwa.sachsen.de/iranreise.htm. Medienvertreter können Fotos für Veröffentlichungen über die SMWA-Pressestelle kostenfrei erhalten. Fotos und Informationen finden Sie auch auf unserer Facebook-Seite (https://www.facebook.com/smwa.sachsen/) und unserem Twitter-Account (www.twitter.com/SMWA_SN).


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Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz

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