Russlandreise: Universität Samara und TU Bergakademie Freiberg unterzeichnen Kooperationsvereinbarung
18.10.2016, 14:49 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Erste Station der Russlandreise von Wirtschaftsminister Martin Dulig ist das Gebiet Samara, dass bezogen auf die Fläche ca. dreimal so groß ist wie Sachsen. Die Hauptstadt der Region bildet zusammen mit der als „Autostadt“ bekannt gewordenen 100 km entfernten Stadt Togliatti den Industrie- und Wissenschaftscluster Samara/Togliatti.
Zum Auftakt der Reise besuchte die Delegation die Staatliche Universität Samara und führte Gespräche mit dem Vize-Rektor der Universität Samara, Prof. Mikhail Kovalev, sowie weiteren Vertretern der Universität. Im Mittelpunkt stand die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Universität Samara und der TU Bergakademie Freiberg.
Wirtschaftsminister Martin Dulig an der Luft- und Raumfahrt Universität: „Wir wollen die Zusammenarbeit zwischen beiden Universitäten weiter ausbauen und verbessern. Unsere beiden Länder verbindet viel - unter anderem die Forschung, das Entdecken von Neuem und Besonderen - nicht nur, weil uns die Raumfahrt verbindet. Immerhin kommt Sigmund Jähn, der erste deutsche Kosmonaut, aus Sachsen.“
Gegenstand der Vereinbarung zwischen den beiden Universitäten ist die Ausbildung wissenschaftlicher Nachwuchskräfte im Rahmen einer gemein-samen Betreuung von Promovierenden durch beide Universitäten. Bei erfolgreicher Promotion erhalten die Teilnehmer den Doktorgrad beider Universitäten. Gleichzeitig soll der wissenschaftliche Austausch zwischen beiden Hochschulen weiter gefördert werden, da die an dem Programm teilnehmenden Nachwuchswissenschaftler einen Teil ihrer Doktorandenzeit an der jeweils anderen Hochschule, d.h. im anderen Land, verbringen müssen und auch an jeder der beiden Universitäten einen Betreuer haben, mit dem die Forschungsarbeiten laufend abzustimmen sind. Die Vereinbarung ist Teil der Bemühungen, die Kooperation zwischen den Universitäten in Freiberg und Samara weiter auszubauen und zu stärken.
Anschließend traf sich Wirtschaftsminister Dulig mit dem Vize-Gouverneur des Gebietes Samara, Alexander Kobenko, zu einem intensiven Gespräch. Dulig: „Wir sind hier, um eine Industrieregion zu besuchen, um die Kontakte zu vertiefen. Wir haben auch in den vergangenen, schweren Jahren, intensiv zusammengearbeitet und den Kontakt gehalten. Und wir bleiben ein Partner Russlands. Wir erleben hier eine Region, die sehr gut zu unserem Freistaat passt - ein Automobilland, eine Industrieregion, ein Standort der Luft- und Raumfahrtechnik. Wir setzen auf die gleichen Schwerpunkte. Deshalb wollen wir in Zukunft die Zusammenarbeit mit Russland, gerade mit der Region Samara stärken.“
Alexander Kobenko: „Sachsen ist einer unserer zuverlässigsten Investitionspartner. Als Zentrum der Mikroelektronik ist Sachsen für uns von großer Bedeutung, aber auch für den Automobilbau. Während der Unternehmergespräche schauen wir, wie wir die Zusammenarbeit weiter vertiefen können. Deutschland ist ein Schlüsselpartner für uns. Wir haben uns schon mehrfach mit Vertretern aus Sachsen getroffen, die Technologien interessieren uns - auch die im Umweltschutz. Sachsen hat zwar keine besonderen Rohstoffvorkommen, ist aber in der Recyclingwirtschaft führend. Auch im Bereich Bildung, Forschung und Entwicklung können und sollten wir enger zusammenarbeiten."
Am Nachmittag haben das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und die Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS) russische und deutsche Vertreter zu einem Wirtschaftsforum „Innovative Produktionsausrüstungen und -technologien für den Maschinen- und Automobilbau“ in Samara eingeladen.
Das Gebiet Samara zählt zu den zehn am besten entwickelten Industrieregionen in Russland und bietet eine breit diversifizierte Wirtschaftsstruktur. Traditionell stark sind Maschinen-, Automobil- und Flugzeugbau. Insbesondere die Kompetenzen in Automobilindustrie und Maschinenbau verbinden Samara und Sachsen.
Hintergrund:
Wirtschaftsminister Martin Dulig weilt vom 17. bis 21. Oktober 2016 mit einer 41-köpfigen Delegation von Vertretern aus Politik und Wirtschaft in der Russischen Förderration und besucht dort die Städte Samara, Togliatti und Moskau. Ziel der Reise ist es, bestehende wirtschaftliche Beziehungen zu festigen und neue Kontakte zu knüpfen. Russland steht derzeit auf Platz 15 der wichtigsten Exportländer Sachsens. 2015 sind die Exporte nach Russland um 15 Prozent zurückgegangen und betrugen 952 Mio. Euro. Hauptexportgüter sind Erzeugnisse des Kfz- und Maschinenbaus.
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