Schule: Inklusion kennenlernen und Bedenken abbauen

24.10.2016, 11:29 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Inklusions-Bus als Rollenspiel an 100 sächsischen Schulen unterwegs

Um Schüler für das Thema Behinderung und Inklusion zu sensibilisieren hat das Kultusministerium gemeinsam mit dem freien Träger „Kinderland Sachsen e.V.“ das Projekt „Bus der inklusiven Werte“ ins Leben gerufen. Seit Beginn des Schuljahres bis Dezember 2016 macht der „Inklusionsbus“ an insgesamt 100 sächsischen Grund- und Oberschulen, Gymnasien und berufsbildenden Schulen halt. Derzeit tourt der Bus durch die Region Zwickau, im November folgt die Region Chemnitz. Beim „Bus der inklusiven Werte“ handelt es sich nicht um ein reales Fahrzeug, sondern eine fiktive Busfahrt. Mit einem Rollenspiel sollen die Schüler emotional und erlebbar an das Thema Inklusion herangeführt werden.

Kultusministerin Brunhild Kurth: „Wir können Inklusion in der Schule nicht nur per Gesetz verordnen, sondern müssen die Schüler, Lehrer und Eltern mitnehmen. Nur wenn in den Köpfen die Bedenken abgebaut werden, kann gemeinsames Lernen zwischen Schülern mit und ohne Behinderungen tatsächlich funktionieren. Dafür müssen wir greifbare Erfahrungen im Klassenzimmer schaffen. Wir müssen zeigen, dass letztlich alle Schüler und die Gesellschaft insgesamt davon profitieren.“

Bei der gespielten Busfahrt übernimmt jeder Schüler eine bestimmte Rolle, dabei soll die gesamte Vielfalt der Gesellschaft abgebildet werden. Es gibt z. B. einen sehbehinderten Mann, einen Rollstuhlfahrer, eine schwangere Frau, Jugendliche, Rentner, Polizisten oder Alkoholiker. Im Bus selbst stehen weniger Sitzplätze als Mitfahrer zur Verfügung. Die Schüler werden gebeten „ein- und auszusteigen“. Aus dem Mangel an Raum- und Sitzgelegenheiten entstehen lehrreiche Konflikte und Dialoge zwischen den verschiedenen Personen. Anschließend wird der Perspektivwechsel durch Sozialpädagogen gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen ausgewertet. Die Ergebnisse werden auf Plakaten in der Klasse festgehalten.

Jede Veranstaltung wird von zwei Sozialpädagogen und dem Klassenlehrer begleitet und umfasst einen Zeitraum von zwei Unterrichtsstunden. Je nach Bedarf kann das Thema weiterführend im fächerübergreifenden Unterricht vertieft und das Material zu den Veranstaltungen für Elternabende genutzt werden. Für das Projekt stehen im Jahr 2016 insgesamt 45.000 Euro Landesmittel zur Verfügung.

Blog-Beitrag dazu: http://www.bildung.sachsen.de/blog/index.php/2016/09/20/bus-der-inklusiven-werte-rollenspiel-soll-schueler-fuer-behinderungen-sensibilisieren/


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Pressesprecher Dirk Reelfs
Telefon: +49 351 564 65100
Telefax: +49 351 564 65019
E-Mail: presse@smk.sachsen.de
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