Wirtschaft in Sachsen noch geringer digitalisiert als deutschlandweit – deutliche Verbesserung bis 2021 zu erwarten

28.10.2016, 11:56 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

• Sachsen im Wirtschaftsindex DIGITAL bei 48 von 100 möglichen Indexpunkten
• Mittelstand in Sachsen bis 2021 voraussichtlich stärker digitalisiert als gesamter deutscher Mittelstand
• Unzureichende Netzinfrastruktur aus Sicht der Unternehmen zentrales Hindernis der Digitalisierung

Dresden, 28. Oktober 2016 – Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig hat heute im Rahmen der Digitalkonferenz des Freistaates Sachsen gemeinsam mit Staatssekretär Stefan Brangs, dem Beauftragten der Staatsregierung für Digitales und TNS Infratest den „Monitoring-Report Wirtschaft DIGITAL 2016: Sachsen" vorgestellt. Die Studie untersucht den Stand der erreichten Digitalisierung in Sachsen und stellt den Digitalisierungsgrad der gewerblichen Wirtschaft, den sogenannten „Wirtschaftsindex DIGITAL“, in einer Kennzahl dar.

Digitalisierungsgrad der sächsischen Wirtschaft: „Wirtschaftsindex DIGITAL“

Die Unternehmen in Sachsen erreichen im „Wirtschaftsindex DIGITAL“ 48 von 100 möglichen Punkten. Damit liegen sie laut Studie noch unter dem Bundesdurchschnitt von 55 Punkten. Die sächsische Wirtschaft geht allerdings davon aus, in den nächsten fünf Jahren deutliche Fortschritte in der Digitalisierung zu erzielen. So liegt die Prognose des Wirtschaftsindex DIGITAL in Sachsen auch für 2021 bei 52 Punkten. Im sächsischen Mittelstand (Betriebe mit 10 bis 249 Mitarbeitern), der einen Teil des Gesamtindexes bildet, wird auch ein Anstieg um vier Indexpunkte prognostiziert. Für den gesamtdeutschen Mittelstand stagniert diese Zahl zwischen 2016 und 2021 hingegen.

Insgesamt sind in Sachsen knapp ein Fünftel der Unternehmen in der ge-werblichen Wirtschaft hoch, ein gutes Drittel dagegen nur niedrig digitalisiert.
Wirtschaftsminister Martin Dulig: „Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig und notwendig es ist, den digitalen Wandel aktiv mitzugestalten – mit dem Ziel, Sachsen und seine Unternehmen zu einer der technologisch und wirtschaftlich führenden Regionen in Europa zu machen. Die große vorhandene Motivation der Unternehmen zur Digitalisierung lässt sich an der Prognose des sächsischen Mittelstands erkennen. Dieser wird bis 2021 voraussichtlich sogar über den bundesweiten Digitalisierungsgrad steigen. Damit erwarten wir erfreulicherweise einen deutlichen Fortschritt, den der Freistaat aktiv mit begleiten wird.“

Vorteile und Hemmnisse der Digitalisierung

Laut „Monitoring-Report Wirtschaft DIGITAL: Sachsen“ konnten 80 Prozent der befragten Unternehmen durch Digitalisierung die Zusammenarbeit mit externen Partnern verbessern. Außerdem konnten durch die Digitalisierung in 71 Prozent der Unternehmen die Effizienz der internen Prozesse verbessert und in 67 Pro-zent der Unternehmen das Wachstum gestärkt werden.
Um diese Vorteile möglichst umfangreich nutzen zu können, gibt es aber noch Handlungsbedarf. So sind 38 Prozent aller Unternehmen der Meinung, dass ein fehlendes leistungsfähiges Breitbandnetz die Digitalisierung behindere und for-dern Verbesserungen. „Für den Ausbau der Breitbandinfrastruktur im Freistaat sind in erster Linie die Telekommunikationsunternehmen verantwortlich. Nur dort, wo sich nach Auffassung der Unternehmen ein solcher Ausbau nicht ren-tiert, stellen wir verschiedene Förderprogramme bereit. Der Freistaat Sachsen stockt die Bundesförderung mit der novellierten Richtlinie DiOS auf bis zu 90 % auf. Nicht zuletzt da unsere Förderrichtlinie rege genutzt wird, sehen wir uns in unserer Schwerpunktsetzung für den Bereich Breitbandausbau im Rahmen un-serer Digitalisierungsstrategie bestätigt“, kommentiert Staatssekretär Stefan Brangs, die Ergebnisse.

  • Methode: Der „Monitoring-Report Wirtschaft DIGITAL: Sachsen“ basiert auf 766 Interviews mit sächsischen Unternehmen. Die Ergebnisse sind damit repräsentativ für die gewerbliche Wirtschaft in Sachsen. Der Digitalisierungsgrad der gewerblichen Wirtschaft, ihrer Teilbranchen und des Mittelstands wird auf einer Skala zwischen 0 und 100 Punkten im „Wirtschaftsindex DIGITAL“ abgebildet. Dieser Index basiert auf 13 Fragen und liegt auch als Prognose für das Jahr 2021 vor. Darüber hinaus untersucht die Studie Treiber und Hemmnisse der Digitalisierung, innovative Anwendungsbereiche und die unternehmerische Wei-terbildung zu Digitalthemen.

Weiterführende Links

Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
zurück zum Seitenanfang