Europa baut Brücken für Sachsens Zukunft

23.11.2016, 14:25 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Erste Pilotlinienförderungen für Schlüsseltechnologien im Freistaat bewilligt.

Die Firma Heliatek GmbH mit Sitz in Dresden hat heute von Wirtschaftsminister Martin Dulig den ersten Förderbescheid im Rahmen des neu eingeführten KETs-(Key Enabling Technologies)-Pilotlinienprogramms des Freistaates erhalten.

Wirtschaftsminister Dulig: „Schlüsseltechnologien sind die Innovationstreiber der Zukunft. Sachsen ist hier hervorragend aufgestellt. Mit dem neuen Instrument der KETs-Pilotlinienförderung wollen wir exzellente Forschungs- und Entwicklungsergebnisse in Wertschöpfung und Arbeitsplätze überführen. Mit diesem besonderen Förderprogramm bauen Europa und Sachsen gemeinsam Brücken in die Zukunft der sächsischen Wirtschaft.“

Die Sächsische Aufbaubank hat in dieser Woche die ersten beiden KETs-Vorhaben mit einem Volumen von insgesamt rund 35 Mio. Euro im Rahmen der neuen Förderrichtlinie bewilligt. Der Freistaat unterstützt diese Projekte mit rund 21 Mio. Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Die Förderung für Heliatek repräsentiert mit 19,7 Mio. Euro damit den umfangreichsten Einzelbescheid, den Sachsen jemals im Rahmen der Technologieförderung erstellt hat.

Heliatek, eine Ausgründung der TU Dresden aus dem Jahr 2006, will mit seinem Großvorhaben die Energieversorgung der Zukunft gestalten: Mit einer Pilotlinie zur Rolle-zu-Rolle-Fertigung organischer Solarfolien bis 1.200 mm Breite und gesteigertem Wirkungsgrad will das Unternehmen nicht nur der organischen Photovoltaik zum Durchbruch am Markt verhelfen, sondern auch deren Anwendungsgebiete erheblich erweitern. Die Firma ist Technologieführer im Bereich der organischen Photovoltaik und mit einem Wirkungsgrad von 13,2 Prozent Weltrekordhalter in diesem innovativen Bereich der Energieversorgung.

„Mit unserer einzigartigen Technologie wollen wir einen innovativen und nachhaltigen Beitrag zur weltweiten Energieversorgung von morgen leisten. Die Förderung im Bereich der Schlüsseltechnologien ermöglicht uns die Weiterentwicklung von der Technologieführerschaft zur industriellen Produktion“, umreißt Heliatek-CEO Thibaud Le Séguillon die Vision des Unternehmens. „Nach der Realisierung von vielversprechenden Anwendungsprojekten und einer erfolgreichen Finanzierungsrunde ist dies ein weiterer Höhepunkt unseres Jubiläumsjahres“, ergänzt Dr. Martin Pfeiffer, CTO und Mitgründer von Heliatek.

Der zweite Einzelbescheid geht an die Unternehmen IndiKar Individual Karosseriebau GmbH (Wilkau-Haßlau) und Albert Schmutzler GbR aus Aue. Ihre gemeinsamen Forschungen mit Wissenschaftlern des Fraunhofer IWU, Chemnitz sollen in einer integrierten Fertigung von hochfesten und beanspruchbaren Bauteilen für die Anwendung im Fahrzeugbau münden. Neben unterschiedlichen Materialien sollen dabei auch neue Methoden der Umformung und der Beschichtung zum Einsatz kommen.

„Mit Hilfe der Förderung senken wir die finanziellen Risiken für die Unternehmen und damit die Hürde für Innovationen. Schlüsseltechnologien dienen als Grundlage für neue Produkte, neue Anwendungsgebiete und Geschäftsmodelle. Und ganz nebenbei fördern und ermöglichen wir erhebliche private Investitionen in Sachsen“, so Wirtschaftsminister Dulig weiter.

Hintergrund:
Besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind die Entwicklung und die Einführung von Technologien, Produkte oder innovative Geschäftsmodelle am Marktmit hohen finanziellen und unternehmerischen Risiken verbunden. Hohe Investitionskosten gehen einher mit verbleibenden Forschungs- und Optimierungsarbeiten im Produktionsprozess oder am Produkt. Die Markterwartungen sind noch unsicher.

Mit seinem deutschlandweit einzigartigen Landesprogramm der Pilotlinienförderung von Schlüsseltechnologien unterstützt der Freistaat Sachsen insbesondere KMU dabei, technologische Innovationen in eine wirtschaftliche Verwertung zu überführen. Finanziert wird die Hilfe aus den Mitteln des EFRE.

Zu den förderfähigen Schlüsseltechnologien zählen Mikroelektronik, Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), Nanotechnologien, Neue Materialien, Fortgeschrittene Produktionstechnologien, Photonik und Biotechnologien.

Die sächsischen Technologieförderprogramme finanzieren sich aus Mitteln des Freistaates Sachsen und der Europäischen Union. Die Förderung erfolgt über die Sächsische Aufbaubank - Förderbank (SAB). Sie nimmt jederzeit Anträge entgegen. Ausführliche Informationen zu den Förderprogrammen finden sich auf den Seiten der SAB unter www.sab.sachsen.de


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
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