Fassadenarbeiten am Amtsgericht Döbeln abgeschlossen
29.11.2016, 15:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Von September bis Mitte November wurden die Klinkerfassaden des Hauptgebäudes am Amtsgericht Döbeln gereinigt und instand gesetzt. Nach Abschluss der Arbeiten konnte am 22. November 2016 das Gerüst abgebaut werden. Die Fassaden erstrahlen nun wieder in ihrer alten Pracht.
Für diese Leistungen stellte der Freistaat Sachen rund 75.000 Euro zur Verfügung. Sie sind Teil der anstehenden Umbau und Erweiterungsmaßnahmen des Amtsgerichtes. Die Bauarbeiten werden im Februar 2017 mit der Innensanierung von Haus 2 sowie dem Anbau eines Archivs für das Grundbuchamt fortgesetzt. Die Gesamtbaukosten für das Projekt, das bis Mitte 2018 läuft, werden auf rund 3,2 Millionen Euro geschätzt.
Die Fassadenarbeiten waren notwendig, weil im Laufe der Jahre die Cottaer Sandsteinelemente verwitterten und Teile davon abzustürzen drohten. Außerdem wies die helle Klinkerfassade starke schwarze Verfärbungen auf, die sich nicht vollständig entfernen ließen. Defekte Fugen ließen zusätzlich eine Durchfeuchtung der Fassade zu.
Aus diesem Grund wurde die Fassade gereinigt und mit einer Lasur versehen. Darüber hinaus erfolgten Reparaturen an den Sandsteinelementen und Vierungen sowie das Anbringen von partiellen Verblechungen an vorspringenden Bauteilen wie beispielsweise den Gesimsen.
Alle Arbeiten wurden im Vorfeld gründlich in Zusammenarbeit mit Vertretern der unteren Denkmalschutzbehörde, dem Landesamt für Denkmalpflege, des Institutes für Diagnostik und Konservierung, externen Beratern und des beauftragten Planungsbüros abgestimmt. Nur so konnte ein für das Bauwerk individuelles, nachhaltiges Sanierungsprogramm entwickelt werden.
Die Anforderungen an alle Beteiligten waren hoch. Eine Schwierigkeit bestand darin, ein Reinigungsverfahren auszuwählen, das der empfindlichen Klinkerfassade nicht schadet. Auf Beispiel- oder Referenzobjekte konnte nicht zurückgegriffen werden, weil die fast weißen Klinkersteine in Sachsen selten verwendet wurden. Zur Lösungsfindung wurden daher mehrere Probeflächen angelegt und begutachtet.
Die Reinigung der Natursteinflächen erfolgte mit Heißdampf, der Klinker mit einem Rotationswirbelstrahlverfahren. Danach wurden die Fugen partiell ausgebessert und die Klinker mehrlagig mit einer farblich angepassten Silikatlasur versehen.
Die Liegenschaft des Amtsgerichtes in Döbeln besteht aus zwei historischen, unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden, die 1899/1900 errichtet wurden. Die Fassaden sind durch Erker, Türmchen, Zwerchgiebel und reiche Bauornamentik sowie Fenstereinfassungen gestaltet.